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Am Ende des Kapitels kommt eine kleine Szene deswegen sage ich das direkt am Anfang. Tw: Suizid. Es wird nicht genau geschildert, aber wollte es trotzdem nochmal sagen<3

                                                                                       Nevio

Es ist schon eine Woche her, seitdem Vorfall. Laila hat sich immer noch nicht erholen können und redet immer noch nicht mit mir. Sie gibt mir immer noch die Schuld, dass das alles passiert ist wegen mir. Ich versuche es nicht zu zeigen, aber es nimmt mich so mit, wie sie über mich denkt. Ich weiß, dass ich nicht ohne meine Männer rausgehen sollte und ich weiß auch, dass ich sie nicht alleine lassen sollte.
Gerade zog ich mich an und ging in Laila aus dem Krankenhaus abholen, da die Beerdigung unserer Tochter heute ist. Danach dürfen wir wieder zum Krankenhaus und endlich unseren Sohn mitnehmen. Unseren Sohn Ata. Ata unsere Geschenk. Eigentlich wollten wir ihn anders nennen, aber Laila wollte, dass er Ata heißt, da er es trotz allem noch geschafft hat. Sein Name bedeutet Geschenk, unser Geschenk.

Im Krankenhaus ging ich sofort in das Zimmer von Laila. Ich klopfte und sie rief, immer noch, schwach:,, Herein!" Ich öffnete die Tür und sah sie schwach auf dem Bett sitzen. Sie hat sich körperlich auch noch nicht erholt. Ich habe sie gebeten im Krankenhaus zu bleiben, aber sie bestand darauf mitzukommen und ich habe nicht weiterhin versucht sie zu überreden. Es ist ebenfalls auch ihr Recht, bei der Beerdigung dabei zu sein.
Als Laila mich dann auch endlich bemerkt hatte, stand sie auf. Ich wollte sie festhalten, aber sie zog sofort ihren Arm weg. "Laila bitte du kannst so nicht alleine gehen." "Deswegen habe ich auch Kadir gerufen." Ich drehte mich um und sah Kadir an der Tür. "Es tut mir leid Nevio." Ich winkte nur ab und verließ traurig den Raum. Ich ging zu der Kinderstation und bat die Krankenschwester mir zu zeigen, wo mein Sohn liegt. Sie brachte mich zu ihm und verließ danach den Raum und beobachtete und von draußen aus. "Hallo kleiner Mann." Irgendwie wurde ich direkt emotional und mir floss eine Träne runter. 
"Heute werden wir uns von deiner Schwester verabschieden. Ich wünschte ihr beide würdet hier zusammen in diesem Raum liegen, aber leider wird es niemals so sein. Ich hoffe deine Mutter wird sich von allem erholen und uns wieder eine Chance geben. Ich werde für eine glückliche Zukunft beten Ata. Unser Geschenk." Ich streichelte über sein Gesicht und er lächelte und entlockte mir an diesen grauen Tag ein Lächeln ins Gesicht. Ich küsste seine Hand das letzte mal und stand auf. "Bis gleich mein Löwe. Wir kommen dich gleich abholen und gehen zu uns nach Hause. Es wird am Anfang schwer für uns, aber irgendwann werden wir diese schwierige Zeit auch überstehen." 
Ich verließ den Raum und stieg danach in mein Auto. Laila fährt mit Kadir. Egal, solange sie nicht noch trauriger wird. 
Am Friedhof, sah ich schon meine Sicherheitsmänner und unsere engsten Verwandten nur, da Laila nicht wollte, dass jeder dabei ist. 
Ich stieg aus dem Auto aus und ging rein. Wir waren alle um das kleine Grab herum gesammelt. Jeder schaute uns bemitleidend an und ich nickte nur und versuchte mich zu halten. Laila war im Gegensatz zu mir nicht so ruhig fiel auf den Boden und weinte sich die Seele aus dem Leib. Keiner versuchte sie von da wegzuzerren, da sie sich vorstellen können, wie tief der Schmerz sitzen muss.
Nach einer halben Stunden gingen die Leute langsam, langsam weg und sprachen ihr Beileid wieder aus. Ich nickte und gab ihnen die ganze Zeit nur meine Hand. Kadir kniete sich zu Laila und nahm sie dann letztendlich auch mit. Als alle dann endlich weg waren, konnte ich mich endlich von meiner Tochter verabschieden. Ich setzte mich hin und ließ meinen Tränen den freien Lauf. Ich musste sie eine Stunde lang halten und es war das schwierigste, was ich je tun musste in meinem Leben. Es tut so weh sie hier alleine zu lassen. Es tut weh, dass wir neun Monate auf dich gewartet haben und nicht ein einziges mal deine Stimme, dein Lachen, deine Augen und alles andere von dir sehen konnten. Es tut so weh, dass von euch beiden nur einer überlebt hat. Warte auf uns mein Engel. Eines Tages werden wir bei dir sein und deine Stimme endlich hören." 
Ich küsste ihren Grab das letzte mal und stand auf, um Laila und Ata aus dem Krankenhaus abzuholen. 
Mit schweren Schritten verließ ich den Friedhof und stieg in mein Auto. Ich legte mein Kopf auf das Lenkrad und schloss meine Augen. Laila hat etwas besseres als mich verdient. Sie verdient ein normales Leben und nicht so ein gefährliches Leben mit mir zusammen. 
Ich war gerade dabei mich in meinen Gedanken zu senken, da bekam ich eine Nachricht von Kadir.
"Du kannst direkt nach Hause fahren Bruder. Laila wollte, dass ich sie und Ata mitnehme. Es tut mir leid."
Ich schickte ihm einen Daumen und fuhr direkt nach Hause. Angekommen, ging ich langsam rein, da ich nicht bereit war die Anschuldigungen von Laila zu hören. 
Irgendwann überwand ich mich und ging in das Haus rein. Laila war mit Ata im Wohnzimmer. Sie umarmte ihn und weinte währenddessen. Ich ging auf sie zu und legte meine Hand auf ihre Schulter. Wie vom Blitz getroffen, schubste sie meine Hand weg und schaute auf. "Fass mich nie wieder an." Ich senkte mein Gesicht und entschuldigte mich bei ihr.
"Hast du dieses Drecksstück schon gefunden?" "Nein noch nicht." "Dann rede erst wieder mit mir, wenn du sie gefunden hast." Ich nickte nur. Sie stand auf und legte den schlafenden Ata auf das Bett im Wohnzimmer. "Ich werde jetzt in das Schlafzimmer gehen und möchte meine Ruhe haben, also nerv mich nicht und lass mich in Ruhe." Ich nickte erneut und sie ging hoch in das Schlafzimmer.

Es vergingen zwei Stunden und ich hörte nichts von Laila. Ata war auch noch am schlafen und war ruhig. 
Langsam wurde es echt komisch. Ich ging hoch in das Zimmer und wollte die Türe öffnen, aber sie war geschlossen. Wieso hat sie die Türe abgeschlossen? Sowas machte sie nie. "Laila machst du bitte die Tür auf?" Es kam keine Antwort von ihr. Ich schrie immer wieder ihren Namen. Ich rüttelte an der Türe, aber es regte sich nichts. 
Am Ende beschloss ich die Türe aufzubrechen. Es dauerte einige Minuten und irgendwann brach die Türe zusammen. Ich lief in das Zimmer rein und mein Atem stockte, als ich sah, wie Laila an der Wand hängt.

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Sooo Leute das nächste Kapitel ist das letzte. Ich freue mich echt, dass ihr auf meine Geschichte aufmerksam geworden seid. Vielen Dank, dass ihr meine Geschichte gelesen und auch gevotet habt. <3

PerchéWo Geschichten leben. Entdecke jetzt