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Ich wurde wieder wach und lag mit meinen Pyjama im Bett. Neben mir lag Nevio. Er war an seinem Handy und schrieb mit jemandem. Mit wem schreibt dieser Mistkerl um dieser Uhrzeit? Ich sprang auf ihn und zog ihm sein Handy weg. "Wem schreibt denn mein lieber Ehemann um dieser Uhrzeit?" Er wollte mir sein Handy wegnehmen, aber ich ging unter die Decke und ließ mir sein Chat durch. Er schrieb mit einem Marcello. "Und hast du ihn endlich umgebracht frate?" "Ja seine Leiche liegt im Keller Marcello. Ich muss sie entsorgen, bevor Laila die sieht." "Fratello seit wann juckt dich dieses dumme Weib?" "Gar nicht, aber trotzdem muss sie nicht unbedingt ihren toten Vater sehen." Mir wurde die Decke weggerissen und das Handy entzogen. Ich schaute ihn geschockt an und stand sofort vom Bett auf. Ich weiß ich habe seit langem nichts mit meinem Vater zu tun, aber ich hätte niemals gedacht, dass er ihn wirklich umbringen würde. Ich lief aus dem Zimmer raus und schloss mich im Bad ein. Meine Tränen flossen ununterbrochen durch mein Gesicht. Eigentlich sind sie jetzt quitt. Mein Vater hat seinen Bruder getötet und er meinen Vater. Jetzt hat er doch seine Rache, aber warum tut es weh? Warum hat er meinen Vater getötet? Ich kann ihn dafür nicht mal hassen, weil mein Vater seine Strafe verdient hat, aber es fühlt sich nicht richtig an. Zu wissen, dass ich mit Mördern verwandt bin bzw. wahr. Ich wollte es schon damals nicht wahrhaben und jetzt erst recht nicht. Verdammt warum musst ausgerechnet jetzt meine Erinnerungen zurück kommen? Das Leben meint es nicht gut mit mir. Nevio klopft an meiner Türe und ich schloss sie einfach auf. Ich blickte auf den Boden und er legte seine Hand auf meine Schulter. "Du hättest das nicht lesen dürfen." Ich nickte. "Warum handelst du so unüberlegt. Ich hasse sowas Laila, mach das nie wieder. Hast du mich verstanden?" "Ja hab ich." Ich schüttelte seine Hand weg und lief auf das Balkon. Ich setzte mich auf den Boden und blickte in die Ferne. Die Aussicht war echt schön. Nevio setzte sich zu mir und nahm eine Zigarettenpackung raus. Ich nahm sie ihm weg und holte mir eine raus. Danach gab ich ihm die Schachtel wieder zurück. Normalerweise rauche ich nicht, aber es gibt immer ein erstes mal. Nevio nahm sein Feuerzeug raus und gab mir Feuer. Ich zog einmal daran und musste direkt husten. Was eine Scheiße. Ich schmiss die Zigarette weg und löschte das Feuer aus. Ich werde nie wieder rauchen. "Du kannst dich wieder an alles erinnern, stimmts?" "Ja seit heute." "Freut mich zu hören. Dann kannst du dich wieder wie davor verhalten." "Nein werde ich nicht Nevio. Ich hab es dir eben schon gesagt. Ich war vor paar Monaten noch dumm, aber jetzt ist es mir egal. Du kannst mich töten oder schlagen, wie du willst, aber trotzdem werde ich mir nichts mehr von dir gefallen lassen." "Laila ich befehle es dir." "Es interessiert mich kein Stück. Es reicht mir. Wir hatten abgemacht uns zu trennen, sobald du die Sache mit meinem Vater geklärt hast und da er jetzt tot ist, kannst du die Scheidungspapiere unterschreiben und mich frei lassen." "Ich werde dich aber nicht gehen lassen." "Warum lässt du mich nicht frei? Wieso brichst du immer deine Verbrechen Nevio?" "Laila ich habe mir etwas geschworen und das ist, dass deine ganze Familie für immer leiden wird und ich habe gesehen wie du bei Amir glücklich warst. Das gönne ich dir nicht Laila. Wenn ich leiden muss, dann musst du auch leiden. Ich habe meine Liebe des Lebens verloren, dann wirst du ihn auch verlieren müssen. Ich habe ein Familienmitglied verloren und jetzt musst du einen verlieren. Ich habe keine Fröhlichkeit mehr in mir, also sollst du auch keine mehr haben. Leide. So. Wie. Ich. Laila!" "Du bist ein Dreckskerl Nevio. Ich hasse dich. Wie kann man so jemanden wie dich lieben?" Nevio stand wütend auf und kam meinem Gesicht sehr nah. "Du hast kein Recht mit mir so zu reden. Du bist die letzte Person, die etwas über mich weiß. Wag es dich nicht so über mich zu reden." Ich sammelte mein Mut und ging auch etwas näher an sein Gesicht ran. "Ich rede so wie ich will mit dir. Komm schlag mich doch wieder. Was anderes kannst du doch sowieso nicht." "Hör auf mich zu provozieren." Ich stoß ihn weg von mir und rollte mit den Augen. Ich wollte in eines der Gästezimmer gehen, aber die Türe war wieder mal abgeschlossen. Verdammt ich dachte wir hätten das ganze hinter uns. "Wohin geht es?"  "Warum schließt du uns hier ein?" "Weil ich dich kenne und da du wieder dein Gedächtnis zurück hast, wirst du sehr wahrscheinlich wieder hier abhauen wollen." Da kennt er mich aber gut. Er wedelte mit den Schlüsseln herum und ich lief auf ihn zu. "Gib mir diese scheiß Schlüssel." "Nein." Ich muss ihn ablenken. "Nevio schau da, da ist etwas explodiert." Er schaute sofort dahin. "Was wo?" Ich nahm ihm schnell die Schlüssel weg und wollte die Türe aufschließen, aber Nevio kam mir entgegen. "Mach das nie wieder Laila, nie wieder." Er nahm mir die Schlüssel weg und schmiss sie aus dem Fenster raus. "Was hast du da getan? Nevio wie sollen wir hier rauskommen?" "Ich rufe morgen die Sicherheitsmänner. Sie öffnen morgen die Türe schon. Lass uns schlafen gehen." "Ich schlafe nicht mit einem Mörder in einem Bett." "Hab ich dir nicht gesagt, du sollst nicht so über mich reden?" "Und ich habe dir gesagt, dass es mich nicht interessiert." "Pass auf Laila. Irgendwann wirst du dich in diesen Mörder verlieben und nicht mehr ohne mich leben können." "Niemals!" Nevio zog mich auf das Bett und umarmte mich so fest, dass ich mich nicht mehr aus seinem Griff befreien konnte. "Schlaf jetzt." "Wie denn, wenn du mir meine Luft wegnimmst." "Psht. Sei jetzt leise." Ich versuchte mich weiter zu befreien, aber es ging nicht. Irgendwann wurde ich auch zu müde, um zu kämpfen und schlief dann auch ein.

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