25

1.7K 28 0
                                    

Seitdem Kuss mit Nevio gehe ich ihm die ganze Zeit aus dem Weg. Er macht auch nicht den Anschein mit mir zu reden, also glaub ich. Wenn er mit mir reden will, soll er es nicht tun. Ich weiß nämlich nicht wie ich mit ihm jetzt nach meiner Erkenntnis noch reden soll. Schon seit einer Woche lässt mich das ganze nicht schlafen. Zum Glück schlafe ich immer vor Nevio ein und stehe erst nach ihm auf. Ich bin ehrlich noch nicht bereit mit ihm zu reden. Ich weiß, dass ihm der Kuss nichts ausgemacht hat, aber mir schon. Es war mein erster Kuss und mit dem Mann den ich eigentlich abgrundtief hassen sollte. Plötzlich wurde ich von meinen Gedanken gerissen, als mich irgendjemand zu sich zog. Ich war so sehr in meinen Gedanken vertieft, dass ich nicht bemerkte, wie ich die Straßen ohne zu schauen umher schlenderte. So sehr beschäftigte mich diese Sache. Ich schaute auf hoch auf meinen Retter und wollte mich bedanken, aber da riss mich jemand weg von ihm. Es war Nevio. Oh nein bitte nicht. Es ist noch zu früh mit ihm zu reden. "Fass meine Frau nie wieder mehr an." Ich legte meine Hand auf den Arm von Nevio. "Alles gut. Er hat mir geholfen. Ich wäre fast überfahren worden." Ich drehte mich zu dem unbekannten Mann um. "Nochmal Dankeschön." Bevor der Mann noch etwas sagen konnte, zog ich Nevio mit mir weg. "Wo ist dein Auto?" Er zeigte in eine Richtung und ich lief mit ihm dorthin. "Laila was suchst du ohne einen Sicherheitsmann draußen?" "Ich wollte einmal einen freien Tag ohne einer Begleitung haben." "Dir ist schon bewusst, dass du keine gewöhnliche Frau bist, die sich sowas leisten kann." "Ja ich weiß, aber ich wollte es trotzdem." "Laila du musst zur zeit umso mehr auf dich aufpassen. Ich weiß nicht wo Felicia sich befindet und was sie als nächstes vor hat. Bitte nimm in nächster Zeit einen Sicherheitsmann mit." Ich nickte um ihn zu beruhigen. Im Auto fuhr er direkt los. "Nevio?" "Hm?" "Warum warst du grade hier? Und wie hast du mich gefunden?" "Als ich erfahren habe, dass du ohne Sicherheitsmänner raus bist, mussten wir dich schnell finden und zufälligerweise habe ich dich hier gefunden." "Oh achso." "Laila?" "Hm?" "Jetzt habe ich eine Frage an dich." "Schieß los." "Nicht jetzt." Nevio fuhr einige Minuten irgendwo hin und am Ende parkte er an einem Rastplatz. "Warum sind wir hier?" "Ich weiß nicht. Ich wollte mit dir an einem Platz sein, wo wir alleine sind und hier ist es am besten." "Na gut." "Komm wir holen uns ein Kaffee." Ich stand auf und wir gingen zur Tankstelle direkt daneben. Wir holten uns beide einen Kaffee und setzten uns dort auf die Bänke. "Und was ist denn deine Frage?" "Warum läufst du mir seit Tagen aus dem weg?" Ich wusste nicht was ich antworten sollte und blieb ruhig. "Laila durch dein schweigen bekomme ich auch nicht meine Antwort. Warum läufst du mir aus dem weg?" "Tu ich das?" "Ja das tust du. Du hast nicht mal eine Antwort parat." "Nevio ich will die Frage nicht beantworten. Lass uns bitte gehen." "Wir gehen erst, wenn du mir die Antwort auf meine Frage gegeben hast." Ich stand auf und wollte weg gehen, aber er hielt mich am Arm fest. "Kannst du bitte einmal nicht wegrennen, wenn es ernst wird." "Ich laufe nicht weg. Es ist mir einfach unangenehm mit dir zu reden." "Und wieso?" "Warum zwingst du mich sowas zu sagen. Du weißt wieso." "Nein ich weiß es nicht." "Mir ist es unangenehm mit dir zu reden, wegen dem Kuss. So bist du jetzt zufrieden." Nevio stand auf und kam auf mich zu. Schon wieder legte er seine Hände um meine Hüfte. Ich weiß was jetzt wieder kommen wird, deswegen wollte ich ihn wegschubsen, aber er ließ von mir nicht ab. "Nevio lass mich los, sonst zeig ich dich an." Er lachte kurz auf und kam meinem Gesicht wieder sehr nah. "Laila komm runter. Es sind nur Küsse, die nichts bedeuten." "Dir vielleicht nicht, aber mir schon." "Wie meinst du das?" "Nix egal vergiss es." "Ich will es aber wissen." "Vergiss es einfach." Er kam mir näher und durchbohrte meine Augen mit seinen. "Hör auf mich so anzustarren." "Wieso?" Ich sagte nichts mehr und guckte ihm eine lange Zeit in die Augen. Er muss sofort aufhören so zu mir sein, sonst kann ich ihn überhaupt nicht mehr hassen. "Woran denkst du?" "Dass ich dich hasse und nicht von dir angefasst werden will." "Hör auf zu lügen kleines. Sag mir die Wahrheit." "Warum bist du grade so zu mir? Kannst du nicht einfach wieder gemein sein und mich ignorieren?" "Ich habe dir gesagt, dass wir weiter kommen müssen. Ich werde dich sowohl leiden lassen, als auch eine Familie gründen." "Wie soll das denn funktionieren?" "Das wirst du dann erfahren." "Nevio hör auf mit der Scheiße, sonst-" "Sonst was?" "Sonst kann ich nicht garantieren, dass ich dich nur noch hassen werde." "Wie meinst du das?" "Bitte hör auf zu reden." Dieses mal war ich diejenige, die ihn zu sich zog und ihre Lippen auf seine drückte. Ich konnte ihn nur so zum schweigen bringen. Ich habe nicht viele Männer geküsst, eigentlich nur ihn, aber er kann das echt so gut. Natürlich kann er das so gut, so viele Frauen er geküsst hat. Als mir das wieder in den Sinn kam, schubste ich ihn von mir weg und wurde auf einmal sauer. "Was ist los?" "Nichts. Lass uns wieder nach Hause fahren." Ich ging wieder auf das Auto zu und setzte mich rein. Ich wartete, dass er einstieg und das tat er dann auch. "Laila warum so Stimmungsschwankungen?" "Nevio rede nicht so viel und fahr los." "Bring mich doch zum schweigen." Ich schlug ihm aus Spaß auf den Arm und er lachte. Wow so fühlt es sich an ein normales Pärchen zu sein. Als Nevio bemerkte, dass er sehr locker wurde, sammelte er sich sofort wieder und nahm seinen ernsten Eindruck ein. Während der Fahrt. legte er auf einmal seine Hand auf mein Bein und mir wurde plötzlich warm. Was tut er da? Ich fühlte mich nicht gut, deswegen wollte ich seine Hand wegschubsen, aber er griff fester um mein Bein. "Nevio bitte leg deine Hand weg." Er tat zum ersten mal das was ich sagte und nahm seine Hand von mir. "Danke." Er nickte nur und konzentrierte sich auf die Straße. Als wir wenig später zu Hause ankamen, wurde mir die Türe von den Sicherheitsmännern geöffnet und ich bedankte mich bei ihnen. Nevio lief auf meine Seite und schickte die Männer weg. Es fühlt sich alles so komisch an. Ich war in meinen Gedanken versunken, doch auf einmal zog Nevio mich an sich und küsste mich wieder aus dem nichts. Wieso tat er das?

PerchéWo Geschichten leben. Entdecke jetzt