Alte Freunde

Die Regeln

Als ich nach einer halben Ewigkeit aus der Dusche kam, trocknete ich mich ab und zog dann ein Shirt und eine Boxershorts von Negan über. Ich sah in den Spiegel, der über dem Waschbecken hing. Ich hatte mein Spiegelbild schon ewig nicht mehr gesehen, nicht nur Negan ist älter geworden und meine Haare sind ganz schön lang geworden. Meine nassen, braunen Haare fielen in leichte locken über meine Schultern. Ich trocknete sie noch einmal mit meinem Handtuch ab, dann ging ich zurück zu Negan.

Er saß an seinem Schreibtisch und davor stand Simon. Sie unterhielten sich gerade und waren beide über eine Karte gebeugt. „Wir könnten den Patrouille Trupp zu diesem Außenposten versetzen, und dort dann-", Simon verstummte als er mich sah. Sein Auge hatte sich schon blau verfärbt, ich sah ihn fest an. „Schon gut Simon, sie kann es mit hören. Ich habe vor sie zu meiner linken Hand zu machen.". Simon drehte sich erschrocken zu Negan: „Was? Wir kennen sie doch gar nicht! Sie war bei Rick und seinen Leuten, was wenn sie zu denen gehört?...". „Simon, stellst du mein Vorhaben gerade in Frage? Ich kenne sie und sie würde mich nie verraten!" doch den Blick den er aufsetzte sagte was anderes. Negan schien zu überlegen warum ich eigentlich dort war.

Simon seufzte: „Nein natürlich nicht, Boss", „Gut. Wir besprechen morgen früh den Rest, gute Nacht.". Simon verabschiedete sich und ging, ich setzte mich auf die Couch und Negan kam mit der Flasche Scotch und zwei Gläsern dazu. Er setzte sich neben mich und sah mich an. „Ich gehöre nicht zu denen. Ich bin kurz bevor ihr aufgetaucht seid auf sie gestoßen. Sie dachten ich gehöre zu euch.". Negan nickte und sein Gesichtsausdruck entspannte sich, dann füllte er unsere Gläser mit Scotch. Ich griff nach dem Glas und stieß mit Negan an. Als der Alkohol meine Lippen benetzte wurde mir gleich ganz warm.

„Es ist verdammt lange her dass ich sowas gutes getrunken habe", ich streckte mich auf der Couch aus und legte meine nackten Beine über Negans Schoß. Er schmunzelte, nahm selbst einen Schluck und legte eine Hand auf meinem Bein ab. Sie war genau so warm wie früher, mit der Zeit ist sie nur rauher geworden. „Also dann, was gibt es hier denn für Regeln? Und was hab ich als linke Hand für Aufgaben?". „Regel Nummer eins ist, ich habe hier das Sagen! Ist auch die wichtigste Regel! Dann das übliche, wer nicht arbeitet und nichts zu der Gemeinschaft beiträgt, bekommt kein Essen. Meine Frauen sind für die anderen Tabu, siehst du also jemanden berichte es mir und er wird bestraft. Generell steht meinen Frauen alles zu, der Vorteil mit mir verheiratet zu sein. Und auch denen wird kein Haar gekrümmt.". Ich trank mein Glas aus während er mir alles erzählte und erklärte wie es hier so läuft.

„Und du als meine linke Hand machst das was auch Simon macht. Wir Planen Routen zusammen, wie viele Leute wir dafür benötigen und all sowas. Wenn ich nicht in der Nähe bin haben sie auf dich zu hören!". Ich nickte und er füllte mein Glas erneut. Ich schwank mein Glas in der Hand und sah dabei zu wie sich die braune Flüssigkeit bewegte. „Was hat es mit den Frauen auf sich? Liebst du sie? Und wie viele sind es?". Negan leerte gerade sein Glas und fuhr mit seinen Fingerspitzen über mein Bein. Ich bekam eine leichte Gänsehaut.

„Mit lieben hab ich vor vielen Jahren aufgehört. Sie sind da weil ich Bedürfnisse habe, prinzipiell gehen sie mir am Arsch vorbei. Sie stehen nur inter meinem Schutz weil ich es hasse wenn jemand mein Spielzeug anfasst! Und zur zeit sind es 3 Frauen.". Ich sah ihn einfach nur an, was hat diese Zeit mit ihm gemacht? Ja er war damals schon oft ein Arsch, aber dass er jetzt Frauen sammelt... . Wir schwiegen eine Weile bis seine raue Stimme die Stille durchbrach.

„Du warst bei Mike als es ausbrach?", ich nickte: „Ja, ich hatte ihn gerade besucht. Du und..., ihr wolltet eigentlich auch kommen, aber du hattest kurzfristig abgesagt. Ich war ziemlich wütend auf dich weil wir uns da schon über ein Jahr nicht mehr gesehen hatten.". Er sah mich nicht an: „Ich erinnere mich dunkel... Und Mike hat es nicht geschafft?", ich schluckte und schüttelte nur den Kopf. Ich nahm einen großen Schluck, „Wie ist es passiert?", ich atmete tief durch. „Er wollte mir helfen, und wurde dann in die Horde gerissen...", ich log ihn an. Sein griff um mein Bein wurde etwas fester, ich konnte ihm nicht sagen dass ich seinen besten Freund erschossen hatte.

Ich exte mein halb volles Glas, „Woah Kleines, mach langsam." er nahm mir das Glas aus der Hand. „Ich glaube ich schlaf jetzt besser..", ich stand auf und merkte jetzt erst dass der Alkohol Spuren hinterließ. Ich schwankte und fiel auf Negans Schoß, er hielt mich an den Schultern fest. „Sorry..." ich sah ihm in die Augen, sein Gesicht war nur wenige Zentimeter von meinem Entfernt. „Schon gut, wie früher verträgst du nicht wirklich viel Alkohol", lachte er spöttisch und stand auf. Negan brachte mich zum Bett, ich legte mich hinein und es roch verdammt gut nach ihm.

„Na dann schlaf gut. Ich geh auch mal noch duschen." dann verließ er den Raum. Ich sah noch einen Moment auf die Tür hinter der er verschwand. Verdammt ich dachte nach all den Jahren wäre ich über ihn hinweg gewesen. Doch alleine sein Geruch reichte aus um mich aus der Fassung zubringen. Dann seine beiläufigen Berührungen, seine Blicke auf mir und dieses neue Dominante. Diese Machtposition machte ihn noch attraktiver. Doch für ihn hatte sich scheinbar nichts geändert, wahrscheinlich sah er in mir immer noch die kleine Schwester.

Ich seufzte und ließ mich niedergeschlagen zurück in die Kissen sinken. Ich vergrub meinen Kopf darin und atmete seinen Duft ein, dabei wurden meine Augen immer schwerer. Ich schlief kurz darauf ein und merkte nicht mehr wie Negan halb nackt aus dem Bad zurück kam. Doch er sorgte schon dafür dass ich es bemerken würde, denn schlafen ließ er mich nicht mehr. Negan hatte wohl anderes vor.