Ein kleiner Streit

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Ich saß in Negans Zimmer auf der Couch, Simon hatte sich an Negans Schrank bedient und mir ein Shirt zu geworfen. Ich zog die Jacke aus und das Shirt an, ich sah zu Simon, doch dieser sah stur aus dem Fenster. Ich wollte doch nur Frust abbauen und wenn überhaupt Negan damit verletzen, aber nun war Simon enttäuscht von mir. In meinem Kopf drehte sich alles, und erst jetzt wurde mir bewusst was ich da getan hatte.
„Simon...", „Nein. Spar es dir!", ich schluckte und verknotete meine Finger ineinander.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kam Negan ins Zimmer, sein weißes Shirt war mit roten Flecken gesprenkelt und seine Fingerknöchel waren ebenfalls rot getränkt, scheinbar sich von seinem eigenen Blut denn die Knöchel waren offen. Als er an mir vorbei ging würdigte er mir keinen einzigen Blick. „Danke Simon, ich übernehme ab hier.", Simon nickte nur, sah mich nochmal kurz an und verließ dann das Zimmer.

Negan füllte sein Glas mit Scotch und kippte ihn in einem Zug hinter, dann füllte er es erneut und kam damit zu mir. Er stellte das Glas auf dem Tisch ab und setzte sich. Ich verschränkte meine Arme vor der Brust und bockte: „Was sollte der Mist?! Ich hab dir klar und deutlich gesagt dass ich tun und lassen kann was ich will!". Er knackte mit seinen Knöcheln, ich merkte wie er versuchte ruhig zu bleiben. „Was sollte der Mist, könnte wohl eher ich fragen", ich verdrehte die Augen. „Das geht dich einen Scheißdreck an!", ich beugte mich nach vorne und will mir das Glas nehmen.

Nun platzte Negan, er griff das Glas und feuerte es gegen die Wand, ich zuckte zusammen. „SCHEIẞE! MEINST DU NICHT DU HAST GENUG? LÄUFST HIER RUM UND FÜHRST DICH AUF WIE EIN FLITTCHEN!". Ich stand auf und stellte mich ihm gegenüber: „DAS SAGT DER RICHTIGE! DU VÖGELST DOCH ALLES WAS DIR UNTER DIE NASE KOMMT! WARUM DARF ICH DAS  DANN NICHT AUCH!". „VÖGEL WEN DU WILLST ABER NICHT WIE EINE DRECKIGE HURE VOR ALLEN ANDEREN!". Ich stieß mein Zeigefinger gegen seine Brust: „Ich FICKE, wen, wann und WO ich will!", dabei sah ich ihm fest ins Gesicht.

Plötzlich griff Negan mein Handgelenk und drückte meinen Oberkörper auf die Lehne der Couch. „Du willst also die kleine Schlampe spielen, dann bitte!". Er griff noch meinen Zweiten Arm und hielt sie beide mit einer Hand auf meinen Rücken fixiert. Dann zog er meinen Slip herunter und schlug hart auf meinen Hintern, gefolgt von 3 Fingern die unsanft in mich eindrangen. „Na immer noch so taff?", er lehnte sich auf mich und sprach direkt neben meinem Ohr. Ich schluckte, blieb aber Stur: „Na los Fick mich doch! Am besten holst du noch Zuschauer dazu!"

Negan ließ mit einem Ruck von mir ab und stieß mich auf das Sofa zurück. „Gerade bist du mich die unattraktivste Frau die ich je gesehen habe! Dich so unter deinem Wert anzubieten, einfach widerlich!". Ich schluckte, Negans Stimme klang nicht mehr wütend, sondern Enttäuscht und irgendwie besorgt. Ein flaues Gefühl machte sich breit und durch den Alkohol rannte ich ins Bad und übergab mich. Ich kauerte vor dem Klo und hörte wie Negan die Scherben aufsammelte.

Plötzlich durchfuhr mein Körper einen emotionalen Umschwung, plötzlich fühlte ich mich ganz eklig als ich an die Runde der Männer denken musste. Dann kam mir Simons Blick wieder vor Augen und Negans Worte schallten in mein Kopf. Ich brach vor dem Klo zusammen und fing an mit heulen. Negan kam herein und zog mich in seine Arme, ich klammerte mich krampfhaft an ihn. „Schhh...", ich vergrub mein Gesicht an seiner Brust und schluchzte. Eine ganze weile Saßen wir einfach nur dort.

Irgendwann nahm mich Negan hoch und trug mich zu seinem Bett, er legte mich sacht dort ab und deckte mich zu. Er fuhr sich überfragt und erschöpft über das Gesicht und durch das Haar. „Schlaf deinen rausch aus...", er wollte aufstehen, ich hielt ihn fest. „Bitte geh nicht...", sanft löste er  meine Hand von seinem Arm: „Ich bleib hier, aber ich muss die Scherben und deine Kotze noch Weg machen". Ich schluckte und nickte nur, dann schloss ich meine Augen und schlief ein.

Negans Sicht

Ich räumte die restlichen Scherben weg und machte das Bad sauber, als ich wieder raus kam schlief sie tief und fest. Ich stellte ihr noch einen Eimer neben das Bett und verließ dann mein Zimmer, welches ich hinter mir abschloss. Ich ging zu Carsons Zimmer, doch dort angekommen merkte ich dass das Zimmer leer war. Ich seufzte genervt, dann bediente ich mich selbst, ein paar Schmerzmittel, was gegen Übelkeit und Verbandszeug.

Ich ging daraufhin zu dem Zimmer meiner Frauen, dort war nur Sherry. Sie sah auf als ich das Zimmer betrat und schluckte, ich ließ mich auf die Couch fallen. „Keine Angst ich bin nicht in der Stimmung, aber könntest du mir helfen?", ich hob meine Hände und das Verbandszeug hoch. Sie nickte und setzte sich neben mich, dann fing sie an meine Wunden Knöchel zu desinfizieren und zu reinigen. Ich betrachtete sie dabei, und ihre zarten Hände. „Was war passiert?", „Ein paar Flachwichser...", sie nickte nur.

Wieder schweigen, bis sie meine Hände verband: „Wird Tessa eine von uns?", ich lachte auf: „Oh nein, das würde sie nicht wollen. Diesen Vogel kann man nicht in einen Käfig Sperren.". Cherry war fertig und hielt meine Hand noch in ihrer: „Dann solltest du diesen Vogel vielleicht nicht einsperren, sondern dafür sorgen dass er von alleine bei dir bleibt?...". Ich sah sie kurz an, dann zog ich meine Hand weg, stand auf und ging zurück zu meinem Zimmer.

Leise öffnete ich die Tür, sie schlief immer noch und draußen war es nun schon Dunkel. Ich zog mein Shirt und meine Hose aus und legte mich neben sie. Im schlaf drehte sich Tess zu mir und kuschelte sich an mich heran, ich seufzte und legte die Arme um sie. Ich sah an die Decke und streichelte ihr leicht durchs Haar, „Vielleicht hätten wir uns nie wieder sehen sollen..".

Ich sah zu dem friedlichen Wesen in meinen Armen, gab ihr einen Kuss auf die Stirn und schloss daraufhin selbst die Augen.

Alte FreundeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt