Wahre Worte

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Ich atmete nochmal tief durch, dann klopfte ich, nicht zu laut um ihn nicht zu wecken falls er schon schlafen sollte. Ich stand da und wartete auf irgendeine Reaktion, da öffnete sich die Tür. Simon schaute mich einen Moment an dann machte er einen Schritt zur Seite und ließ mich rein. Ich ging an ihm vorbei und als er die Tür schloss sprudelte alles aus mir heraus. „Es tut mir so leid, was da gestern passiert ist. Ich-... ich weiß nicht mehr viel aber die Erinnerungsfetzen reichen". Ich lief in seinem Zimmer auf und ab: „Ich hab immer wieder deinen Blick vor Augen... irgendwie enttäuscht... fast traurig. Ich wollte nicht das-.."

„Tessa! Jetzt hol mal tief Luft", ich verstummte sofort und sah ihn mit großen Augen an. Er rieb sich die Stirn: „Ja ich war enttäuscht und traurig aber nicht von dir! Sondern eher wegen dir, du bist so eine tolle Frau und nur weil es einen Mann gibt der das nicht wahrhaben will, lässt du dich so gehen und verkaufst dich unter deinem Wert..". Ich sah ihn Sprachlos an und ließ mich fast wie in Trance auf sein Bett sinken. Ich saß da, die Hände im Schoß, sein Blick ruhte auf mir. „Weißt du vielleicht solltest du aufhören so in der Vergangenheit zu leben... Dein Negan ist nicht mehr da, und selbst wenn, er war damals schon nicht dein..."

Ich schluckte: „Ich hab ihm gesagt was ich für ihn empfinde... und die letzten paar Stunden waren einfach nur schön. Nur er und ich, und ich weiß er sieht das auch so... Mein Negan existiert noch!". Simon seufzt und setzt sich neben mich: „Du denkst wirklich dass er von jetzt auf gleich seine Frauen für dich fallen lässt? Das er einfach seine neu gewonnenen Prinzipien über Bord wirft? So naiv bist du doch nicht.". Wieder schluckte ich den entstandenen Kloß in meinem Hals herunter, Simons Argumente waren stark aber das wollte ich gerade nicht hören oder wahrhaben.

„Er liebt mich! Ich bin ihm das wichtigste!", er stand auf und ging zur Tür. „Wenn du es so siehst, dann Bitte. Aber such dir beim nächsten mal bitte nicht den nächst besten Idioten von hier aus", er öffnete die Tür. „Und jetzt geh bitte, ich würde gerne schlafen." Ich stand auf und als ich an ihm vorbei ging sah ich ihm noch einmal in die Augen. Warum musste er mir das sagen, wollte er mich verletzen? Oder war er tatsächlich ein Freund der mir einfach sagte was er dachte?

Ich schlich mich zurück in Negans Zimmer und legte mich unter die Decke. Negans Arme legten sich sofort um mich und zogen mich in eine enge Umarmung. Mein Herz pochte wie wild, als er sein Gesicht in meinen Haaren vergrub nuschelte er: „Wo warst du?". „Ich schmiegte mich an ihn und genoss seinen Körper an meinem: „Ach nur im Bad". Dann biss er mir in die Schulter: „Lügnerin, komm sag wo du warst..", säuselte er als er anfing meinen Hals zu küssen. „Ich war bei Simon...", „Wieso?", Negan streichelte sanft meinen Arm. „Um mich zu entschuldigen...", er nickte nur sacht, sein krabbeln wurde langsamer und sein Arm blieb irgendwann schwer auf einer Stelle liegen. Er war wieder eingeschlafen und ich genoss einfach diesen Moment, bis auch ich eingeschlafen war.

Am nächsten Morgen wurde ich wach, und tastete noch mit geschlossenen Augen neben mich, doch ich griff ins leere. Ich öffnete die Augen, Negan war nicht mehr. Ich setzte mich auf, dann fiel mein Blick auf eine Notiz, diese lag auf dem Nachttisch. > ich bin nach Alexandria, du hast heute Training! Viel Spaß N.<
Ich stand langsam auf und zog mich an, dann ging ich nach draußen auf den Trainingsplatz, dort schien Simon schon auf mich zu warten.

Wir trainierten und wenn wir sprachen dann ging es nur um meine Deckung oder das ich mich mehr konzentrieren sollte, die restliche Zeit schwiegen wir. Nach dem Training trank ich einen großen Schlick Wasser: „Simon... danke für deine ehrlichen Worte aber ich kenne ihn gut. Er kann sich ändern". Er nickte : „Ok. Ich wünsche dir dass ich unrecht habe..". Dann kam er auf mich zu und drückte mich fest.

Nach dem Training hatte ich mich geduscht und seit dem wartete ich auf dem Hof auf Negans Rückkehr. Sein Truck kam durch das Tor gefahren und als er Ausstieg kam Amber auf ihn zugelaufen. Negan lächelte sie an und während sie ihm etwas erzählte leckte er sich über die Unterlippe und biss sich dann darauf. Er schien ihr zu antworten und daraufhin fiel sie ihm um den Hals. Negan legte die Arme um sie und grabschte ihr dabei an den Hintern. Als sie sich aus der Umarmung lösten, gab es noch einen leidenschaftlichen Kuss.

Ich stand da wie versteinert, einen scheiß bedeutete ich ihm. Amber drehte sich um zum gehen und bekam noch einen klapps auf den Hintern. Ich war so so dumm, was hatte ich erwartet? Er hat Lucille damals geliebt und selbst ihr konnte er nicht treu sein, warum sollte es dann jetzt anders sein? Ich ging langsam zurück in das Fabrikgebäude, zu meinem Zimmer. Dort angekommen zog ich mich aus und kroch in mein Bett unter die Decke.

Es sind seit dem Stunden vergangen und draußen wurde es langsam dunkel. Da öffnete sich meine Zimmertür, ich hatte die Decke über den Kopf gezogen und hörte wie die Tür wieder ins Schloss fiel. Langsame Schritte kamen auf mich zu, dann spürte ich wie sich mein Bett bewegte. Eine raue, mir wohlbekannte tiefe Stimme erzeugte eine Gänsehaut: „Hey Süße, alles gut bei dir?". Er schob die Decke weg und zog mich in seine Arme, sein Duft war gemischt mit einem Frauenparfüm und dem Geruch von Sex.

„Mir geht es nicht so gut, übelkeit...", das war nicht mal gelogen, mir war wirklich speiübel bei dem Gedanken daran was er gerade noch getan hatte und mit wem. „Übelkeit?" seine Stimme klang etwas unsicher, „Ich hab sicher einfach nur was falsches gegessen...". Er nickte, und zog seine Arme weg: „Dann lass ich dich mal alleine, bevor ich mich noch anstecke..". Negan stand auf und ging zur Tür, „Wenn es nicht besser wird geh bitte zu Carson." Ich nickte nur, dann ließ er mich alleine.

Stumm lief mir eine heiße Träne die Wange herunter.

Alte FreundeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt