Eine kleine Zwangspause

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Negan war am nächsten Morgen nicht mehr da als ich aufwachte, sein Glück sonst hätte ich das Daryl Thema gleich wieder angesprochen. Ich machte mich also fertig für den Tag und ging in die Kantine um mir etwas zu essen zu holen. Dort angekommen sah ich Simon und Arat zusammen sitzen und gesellte mich zu ihnen. „Hi." grinste ich sie an und ließ mich neben Arat und gegenüber von Simon nieder. „Na. Lässt er dich mal wieder raus?" grinste mich der schnauzbärtige Mann an. „Haha! Sei mal lieber nicht so frech! Sonst hast du ganz schnell Küchendienst!". Wir drei lachten darüber, dann sprachen wir erst über die Arbeit ehe es in banale Sachen überging.

Ich hörte den beiden irgendwann gar nicht mehr zu und schweifte mit meinen Gedanken ab. Um genauer zu sein zu letzter Nacht. Wer war diese Geheimnisvolle Frau nur gewesen? Ich sah mich etwas um, sie hatte auf jeden Fall lange Haare, sie waren glatt und nicht sehr voluminös. Arat war es also nicht, sie hatte kurze Haare und würde auch nie das Bett mit Negan Teilen.

„Tess?... Hey! Tessaaaa!?" Simon schnippste vor meinen Augen mit den Fingern. „Hm? Was?", „Wo bist du denn mit deinen Gedanken?", „A-ach ich hab nur etwas überlegt... Sag mal weißt du wen Negan gestern Abend in sein Zimmer bestellt hat?". Simon sah mich fragend an, „Ehm ich glaube er hatte Amber zu sich gebeten. Ging wohl darum sich ein bisschen was dazu zuverdienen. Aber ich kann dir versichern dass er dich nicht hintergeht!" Simon stand von seinem Platz auf: „Ich geh jetzt eine Rauchen, kommst du mit?". Ich saß nur da und schüttelte den Kopf, Amber, der Mistkerl hat einfach eine seiner Exfrauen genommen, hätte ich mir ja gleich denken können.

Wie abgesprochen betrat sie in dem Moment auch die Kantine und ich betrachtete ihre Haare. Es konnte durchaus passen, ich starrte sie an und als sich unsere Blicke trafen sah sie sofort wieder weg und wurde rot. Oh Gott, eindeutiger konnte es nicht sein, mir wurde mit einem mal spei übel. Ich stand auf und rannte zu den Toiletten, gerda so hatte ich es geschafft und entleerte mich in die Schüssel. Ich setzte mich neben die Toilette und fuhr mir durch das Gesicht, ich versuchte mich zu beruhigen. Dies funktionierte aber nicht wirklich, denn mir fiel auf Anhieb ein dass ich nicht gesehen habe was die beiden eventuell veranstaltet haben.

Ich seufzte und betätigte die Spülung, dann stand ich auf und wusch mir das Gesicht. Verdammt, warum nervt mich das gerade so sehr? Ich atmete nochmal tief durch und machte mich dann auf den Weg zum Hof. Simon wartete da schon auf mich, da wir heute zusammen etwas die Gegend erkunden wollen. „Da bist du ja. Geht es dir gut? Du siehst ganz schön blas aus." ich nickte und lächelte: „Ja, alles gut!".

Wir waren eine Weile unterwegs, hielten hier und da mal an, fanden aber nichts besonderes. An einer kleinen Hütte stieg Simon aus. Als ich ihm folgen wollte wurde mir plötzlich schwindlig und wieder schlecht. Ich rutschte leicht zusammen, konnte mich aber noch an der Autotür festhalten. Mein Partner kam zu mit gelaufen: „Hey, alles ok?" er half mir zurück ins Auto. „Tessa, du siehst gar nicht gut aus...". Simon legte mir eine Hand auf die Stirn: „Du bist warm... scheint leichtes Fieber zu sein.. Wir fahren zurück!". Ich nickte nur, der Mann mit dem Schnauzbart setzte sich hinter das Steuer und fuhr los.

Nun saß ich bei Carson, dieser checkte mich durch. Fragte mich nach Allergien und Familiären Erkrankungen. Ich hoffte er brauchte nicht mehr lange, ich wollte einfach nur ins Bett. Es öffnete sich plötzlich die Tür und Negan kam herein. Seine Lederjacke war offen und sein weißes T-Shirt hatte rote Sprenkel, wen hatte er denn diesmal verprügelt? „Hey gehts dir gut?" er kam zu mir gelaufen, nahm mein Gesicht in seine Hände und sah mir in die Augen. Seine Haare klebten an seiner schwitzigen Stirn, er hat sich sicher mit Lucille verausgabt, und vielleicht ist er auch zu mir gerannt. „Sie scheint nur einen leichten Infekt zu haben. Viel schlafen und frische Luft sollten ausreichen. Ich geb ihr noch etwas gegen das Fieber dann wird das schon!"

Negan nickte, gab mir einen Kuss auf die Stirn und umarmte mich. Normalerweise liebte ich seinen Geruch, jetzt jedoch war es unerträglich. Ich drückte ihn sanft von mir: „Negan, du stinkst!". „Sonst stehst du doch auch drauf wenn ich verschwitzt bin" grinste er. Ich verdrehte nur die Augen und nahm die Medikamente von Carson entgegen. Ich schluckte sie und stand dann auf, sofort taumelte ich wieder, mein Freund griff sofort meinen Arm. „Scheiße, mach langsam!" und mit diesem Satz nahm er mich auf den Arm.

„Negan, lass mich runter! Ich kann dich gerade echt nicht riechen!", mir wurde buchstäblich wieder schlecht davon. Doch er hörte nicht und trug mich ins Zimmer, es war ja süß aber ich konnte es nicht ertragen. Kaum hatte er mich im Zimmer abgesetzt, rannte ich ins Bad und übergab mich. Er kam hinterher und hielt mir die Haare, nachdem ich mir dann den Mund ausgespült hatte brachte er mich zum Bett. „Brauchst du noch etwas?" Negan stellte mir ein Wasser neben das Bett. „Negan ernsthaft jetzt, geh duschen!", „Scheiße bist du empfindlich, dein Glück dass du krank bist, da lasse ich das nochmal durchgehen!". Genervt ließ er mich alleine und ging duschen.

Ich machte es mir im Bett bequem und schloss die Augen, das ist kein guter Zeitpunkt zum krank werden. Ich wollte doch dafür sorgen dass er Daryl wieder frei lässt und dieser dämliche Schwanzvergleich zwischen Negan und Rick aufhörte. Aber das musste jetzt wohl warten, hoffen wir mal dass sich bis dahin keiner der beiden umbringt.

Ich lauschte dem rauschen der Dusche und döste langsam ein. Im Halbschlaf bemerkte ich wie sich Negan, frisch duftend, neben mich legte. Er kuschelte sich leicht an mich und streichelte mir durchs Haar, „Werd bitte schnell wieder Gesund..." flüsterte er, mit einem Funken angst in der Stimme. Dann kam mir ein Gedanke, ob es bei Lucille vielleicht am Anfang auch nur eine Erkältung war? Ich schluckte und drehte mich zu ihm, dann legte ich meinen Kopf auf seine Brust. „Mich wirst du so schnell nicht los!" nuschelte ich. Negan legte seine Arme um mich und drückte mich fest an sich: „Fuck. Hoffentlich hast du recht!" dann küsste er meine Stirn und ich schlief ein.

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