Der Tag danach

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Am nächsten Tag werde ich durch das hereinfallende Sonnenlicht geweckt. Ich drehte mich auf den Rücken und rieb mit meinen Händen meine Augen. Mein Blick fiel auf den Mann neben mir als ich meinen Kopf drehte. Simon lag da und schlief noch friedlich, mein Kopf hämmerte höllisch, er hatte nicht gelogen was er über das Gesöff sagte.

Ich betrachtete ihn eine Weile und musste an letzte Nacht denken. Es war ewig her dass ich einen Mann hatte, er war nicht schlecht, aber Negan wäre mir lieber gewesen. Ich streckte meine Hand nach ihm aus und strich ihm durchs Haar. Simon blinzelte und öffnete dann langsam die Augen: „Guten Morgen" raunte er verschlafen. „Guten Morgen" ich lächelte leicht dann setzte ich mich auf und zog mir ein weites Shirt über, welches ich sonst als Schlafshirt trage, deshalb lag es auch in griff nähe.

Der Mann neben mir gähnte herzhaft und wuschelte sich durch die Haar. „Ich sollte besser gehen, bevor Negan noch was merkt..". Ich ließ mich seufzend in die Kissen zurück fallen: „Soll er es doch merken. Ich bin nicht sein Eigentum.". Meine Augen verfolgten währenddessen dabei wie er aufstand und seine Sachen zusammen sammelte. Er lachte leicht: „Du hast ja auch gut reden, deinen süßen Arsch versohlt er aller höchstens etwas. Wie Dwight will ich ehrlich nicht aussehen", er zog sich an.

Auch ich stand auf und zog meinen Slip über, dann sprang ich wieder aufs Bett. Ich saß am Fußende auf meinen Knien, als sich Simon, frisch angezogen, vor mich stellte. Er strich mir durch Haar und beugte sich zu mir, dann küsste er mich. Ich erwiderte es etwas aber nicht so sehr wie letzte Nacht. Er lachte leicht gequält: „Lass mich raten, es war eine einmalige Sache?". Ich nickte nur und biss mir verlegen auf die Unterlippe. „Schon gut" er wuschelte mir nochmal durchs Haar: „Also bis später".

Simon öffnete die Tür und da stand schon Negan davor, der seine Faust zum anklopfen gehoben hatte. „Oh Simon, was machst du denn so zeitig hier? Gibt es ein Problem?", Negan grinste sein typisches grinsen. Bis seine Augen von Simon zu mir, die nur leicht bekleidete war und wieder zurück zu Simon wanderten. Sein grinsen verschwand und sein Blick verfinsterte sich: „Simon?" seine stimme war tief und ruhig aber trotzdem bebte sie vor Wut. Simon machte einen kleinen Schritt zurück: „Negan e-es ist-.."

Negan stürmte in mein Zimmer und schmiss die Tür hinter sich zu. „SCHEIẞE! Habe ich mich nicht klar und deutlich ausgedrückt?! Niemand fasst sie an! Und du Wichser warst trotz allem der Meinung sie abfüllen zu müssen?". „Er hat mich nicht abgefüllt!", „Du hältst dich da raus!" fauchte er mich, ohne mir einen Blick zu schenken an. Jetzt wurde ich wütend, ich stand auf und stellte mich zwischen die beiden Männer.

„Du hörst mir jetzt mal zu! Ich gehöre dir nicht!" mein Zeigefinger bohrte sich dabei in seine Brust. „Ich bin ein eigenständiger Mensch ich tue das was ich tuen will!". „Wir haben Regeln und die Regel lautete meine Männer fassen dich nicht an!". Ich sah ihn finster an: „Ich habe angefangen! Ich habe Simon geküsst! Und du glaubst doch nicht allen Ernstes dass ich hier wie eine Nonne lebe während du mit jeder Schlampe vögelst! Entweder willst du mich! Dann aber nur mich oder du lässt mich in ruhe!".

Ich merkte gar nicht wie ich mittlerweile schon schrie! „Entschuldige dich für den Ton!". Ich sah ihn mit einmal verdutzt an: „W-wie bitte?..". Seine Stimme war ruhig: „Entschuldige dich dass du deinen Boss vor anderen angeschrien hast", sein Blick wanderte von meinen Augen zu meiner Brust und dann zu meinen langen nackten Beinen. Ich sah zu Simon dann wieder zu Negan, ich verschränkte die Arme vor der Brust: „Nö".

Negan schloss kurz die Augen und atmete tief durch: „Simon, verzieh dich!". Simon drängte sich an Negan vorbei und verließ das Zimmer. Jetzt schluckte ich etwas, „Na nicht mehr so Taff!", „Negan...". Er schüttelte leicht mit dem Kopf: „Auf die Knie und entschuldigen!". Mein Blick wurde stur: „Negan, ich entschuldige mich nicht bei dir! Komm von deinem Scheiß Egotrip runter!", er lachte. „Kleine du spielst gerade mit dem Feuer!". Er sah mich eiskalt an, diese verdammten Stimmungsschwankungen, immer wenn er so war erkannte ich ihn nicht wieder.

Ich merkte wie mein Körper vor Wut schon zitterte: „Könnte dich Lucille jetzt so sehen, sie wäre verdammt enttäuscht von dir.". Darauf folgte ein lautes klatschen und mein Gesicht drehte sich zur Seite. Ich legte meine Hand auf meine Wange die auf einmal anfing zu brennen. Ich merkte wie mir die Tränen in die Augen stiegen und sah ihn geschockt an. Auch Negans Blick war kurz geschockt aber fing sich wieder. „Sprich nie wieder über sie!..." sein Kiefer zuckte.

Ich schluckte, dann stieß ich ihn zur Seite und rannte nur im Shirt und Slip aus dem Zimmer. Ich rannte eher ziellos durch das Sanctuary, und wenn mir Savior entgegen kamen merkte ich ihre Blicke auf mir. Irgendwann landete ich auf dem Dach und dort setzte ich mich an den Rand. Immer noch brannte meine Wange und langsam fing sie auch an mit pochen. Ich schluchzte, er hatte mich noch nie geschlagen, egal was ich früher zu ihm sagte. Egal wie wütend er auf mich war.

Langsam wurde es frisch auf dem Dach, die Sonne war weg und ein kalter Wind zog auf. Doch ich wollte nicht zurück in das Sanctuary gehen, also blieb ich auf dessen Dach sitzen. Ich sah einige Wachen die über den Hof liefen, hielten wahrscheinlich ihre Patrouille. Ich sah von den Wachen rüber zum Zaun und dann zu der Welt dahinter. Ich sollte vielleicht weiter ziehen, das war nicht mehr mein Negan und somit hatte ich hier auch nichts mehr verloren.

Ich spielte mit dem Bettelarmband, vor allem mit dem 'N'. Dann hörte ich wie sich die Tür öffnete und kurz danach wieder ins Schloss fiel. Ich schluckte, drehte mich aber nicht um. Schritte näherten sich und blieben neben mir stehen. Dann setzte sich diese Person zu mir, ich erkannte im Augenwinkel dass es Negan war. Wieder schluckte ich, er sagte nichts und fing an neben mir die Jacke auszuziehen. Kurz danach merkte ich sein schweres Leder auf meinen Schultern.

„Es tut mir leid..." sagte er sanft: „Scheiße ich weiß doch auch nicht was ich machen soll! Das ist nun mal jetzt der der ich bin! Du wirst den alten nicht mehr finden...". Mir lief stumm eine Träne die Wange herunter: „Dann sollte ich besser gehen...". „Ich will nicht dass du gehst...", er griff vorsichtig und sanft meine Hand und drückte sie leicht. „Ich kann das nicht Negan...", „Gib mir eine Chance lerne mich neu kennen..."

Alte FreundeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt