Verzeih' mir

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„Das ist er jetzt also?" ich sah stur gerade aus und trank ein Schluck von dem Bier. Im Augenwinkel sah ich wie Simon nickte: „Ich kenne ihn auch nicht wirklich anders.". Ich schluckte und drehte die Flasche in meinen Händen, „Aber er ist trotzdem fair, ich meine er hat das Sagen, und es gibt Regeln! Jeder der sich dazu entscheidet hier zu leben muss auch mit den Regeln und deren Konsequenzen leben!". Ich sah Simon missverständlich an, wie konnte er das ganze nur rechtfertigen? Er hat diesem armen Jungen das Gesicht verbrannt.

Ich trank das Bier in einem Zug aus, dann sah ich wieder Richtung Horizont. Die Sonne ging langsam unter, Simon seufzte. „Ich weiß du findest das unmenschlich, aber so ist die Welt geworden.". Ich atmete tief aus: „Das große Problem was ich sehe ist dass er nicht mal geprüft hat ob dieser Junge nicht unschuldig war. Kann jetzt jeder zu Negan rennen und behaupten irgendwer hätte seine Frauen an gefast?". Simon schüttelte den Kopf: „Erst wenn sie es zugeben, bekommen sie die Lektion.", „Aha und wie bringt ihr sie zu dem Geständnis? Mit den gleichen Methoden?".

„Und dann dieser Blick in seinen Augen, er hatte Spaß dabei." ich schluckte: „Er genoss es sie zu foltern...". Es war nun dunkel und ich zündete mir noch eine Kippe an, da ging hinter uns die Tür auf und Negan kam heraus. „Ah da bist du ja... mit Simon..." er sah ihn ernst an. „Ich hoffe du behältst deine Finger bei dir!", er stand sofort auf: „Natürlich Boss! Ich hatte nur nach ihr gesehen.". Negan trat an mich heran und setzte sich neben mich, er roch nach Sex. Dann nahm er mir meine Zigarette aus der Hand und zog daran.

Ich schluckte und war wie erstarrt, Negan hatte die Kippe zwischen den Lippen: „Alles klar? Bist ja scheiße ruhig!". Er lachte leicht und sah dann zu Simon, „Sie war vorhin in der Halle..". „Ach du hast die verdammte Show gesehen! Das tat mal wieder gut Dampf abzulassen!". Er lachte überlegen und ich sah stur gerade aus. „Hey Süße, er war selbst Schuld. Wie geht es eigentlich deiner Wange?". Er streckte gerade die Hand nach meiner Wange aus da schreckte ich vor ihm zurück. Ich weiß nicht wirklich wieso aber gerade hatte ich eine scheiß Angst vor ihm. Ich rutschte auf meinem Po von ihm weg und schluckte.

Negans überlegener Blick wurde fragend und dann besorgt: „Scheiße... hast du Angst vor mir?...", meine Antwort bestand darin seinen Blicken auszuweichen. Negan schluckte und sein Kiefer zuckte, er stand auf und nahm meine Leere Bierflasche vom Boden. Ohne weitere Vorwarnung warf er sie gegen die Wand: „Fuck!". Er fuhr sich durchs Gesicht, „Schlaf heute bei Simon, morgen reden wir nochmal... scheiße ich würde dir nie ein Haar krümmen!". Ich nickte nur knapp dann stand ich auf und rannte vom Dach.

Ich lief zu Simons Zimmer, zum Glück war nicht abgeschlossen. Ich ging hinein und warf mich aufs Bett. Ich schluchzte in die Kissen und weinte mich darauf hin in den Schlaf. Als ich am nächsten morgen wach wurde fand ich einen Zettel neben mir. ‚Triff mich auf dem Hof. N', ich zog mich an und ging dann langsam auf den Hof.

Als ich den Hof betrat schaute ich mich um, auf der Suche nach Negan. Erst fand ich ihn nicht, bis ich mich dem Beißerkäfig näherte, er drehte sich gerade zu mir und lächelte. „Hey, Guten Morgen Sonnenschein", ich versuchte ein leichtes lächeln zu erwidern. „Tessa... bitte hab keine Angst vor mir!" flüsterte er: „Die anderen sollen sich meinetwegen in die Hosen pissen, aber nicht du!". Ich schluckte: „Das gestern... das warst nicht du. Du hast ihn nicht bestraft weil es sein musste. Du hast ihn bestraft weil du Freude daran hattest! Und dann noch der Name deines Schlägers!", meine Stimme überschlug sich und ich wurde immer Lauter.

Negan packte mich grob am Oberarm und zog mich in eine Nische, zwischen zwei Containern. Ich versuchte mich aus seinem Griff zu befreien „Lass mich los! Du tust mir weh!". Negan legte seine Hand auf meinen Mund und drückte mich mit seinem Oberkörper gegen den Container: „Psst, nicht so laut! Ich kann nicht riskieren dass jemand hört wie du mit mir sprichst! Wenn wir alleine sind, kotz dich aus aber nicht hier draußen!". Sein Blick wurde zornig und ich schluckte, mein Bauch kribbelte und ich bin mir nicht sicher ob es seine nähe oder die Angst ist. „Tess ich kann dich nicht ewig mit allem durchkommen lassen, auch du musst irgendwann mit den Konsequenzen leben!"

Alte FreundeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt