Wiedersehen

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Ich sah mich hektisch um, um zu lokalisieren wo ich diese Lautsprecher abschalten konnte. Dabei tötete ich einige röchelnde Beißer die auf mich zu kamen. Es waren dennoch zu viele und so ließ ich mich von ihnen nach hinten drängen. Die Streuner die ich erwischte schuppte ich danach in die Horde, in der Hoffnung die anderen würden Stolpern. Wieder musste ich einen Schritt nach hinten machen, doch dann verlor ich das Gleichgewicht. Ich trat ins nichts, hinter mir war ein leeres Schwimmbecken, jetzt war es vorbei. Ich würde fallen und die Hirnlosen Viecher würden mir hinterher fallen.

Plötzlich packte mich eine Hand und zog mich zurück, ich sah an der Hand nach oben, da stand Negan vor mir. Ich schluckte, mein Magen zog sich zusammen und mein Herz setzte kurz aus. Mit dem Schläger in der anderen Hand zermatschte er gleich mehrere Beißer auf einmal. Er hielt immer noch meine Hand und zog mich hinter sich her. „Tessa! Reiß dich mal kurz zusammen!". Ich schüttelte leicht meinen Kopf und stach dann einem Streuner in den Kopf.

Negan übernahm die meisten, da er mit seinem Schläger gleich mehrere mit einmal erwischte. Ich sah mich suchend um: „Negan, auf dem Sprungturm!" er drehte sich um und sah dort oben die Quelle des Lärms. Wir kämpften uns einen Weg durch, als wir vor der Leiter standen, packte er mich an der Hüfte und hob mich hoch. Die ersten Streben der Leiter waren Defekt, danach reichte er mir Lucille und zog sich selbst hoch. Wir kletterten bis auf den Zehnmeter Turm hinauf, erschöpft ließ ich mich auf den Boden sinken. Negan schlug mit dem Baseballschläger auf die Lautsprecher ein bis sie keinen Ton mehr von sich gaben.

Er setzte sich auf den Boden mir gegenüber und lehnte sich gegen das Geländer. Ich sah nach unten, die Streuner liefen immer noch in Scharen durch die Gegend. „Du bist also immer noch ein kleiner Troublemaker" lachte er leicht. Sein lachen verursachte Gänsehaut, ich schluckte. „W-was machst du hier? I-ich meine woher wusstest du...". Negan zog verwirrt die Augenbraue hoch: „Du hast mich doch angefunkt?! Ja du wolltest scheinbar mit deinem Simon sprechen aber angefunkt hast du mich" seine Stimme wurde etwas schnippisch als er Simons Namen sagte.

„D-das war deine Funknummer?" Ich kramte den Zettel aus meinem Rucksack und hielt ihm die Zahlenreihe hin. Negan lehnte sich vor und schaute darauf, „Jap! Ist meine Funknummer.", ich biss mir auf die Unterlippe, Simon dieser Mistkerl. Ich ließ mich wieder gegen das Geländer fallen und seufzte: „Wir sitzen hier wohl noch ne weile fest.". Der gut aussehende Mann sah nach unten: „Sieht ganz so danach aus". Wir schwiegen eine Weile, ich versuchte jeglichen Blickkontakt zu vermeiden.

Ich lehnte mit dem Rücken an dem Geländer das linke Bein hatte ich angewinkelt und meinen Linken Arm darauf abgelegt. Das rechte Bein war ausgestreckt. Negan saß mir gegenüber nur das er beide Beine ausgestreckt hatte und seine Hände in seinem Schoß ruhten. Sein Kopf lag in seinem Nacken und er sah in den Himmel, mein Blick fiel dann doch auf ihn und ich konnte meine Augen nicht mehr von ihm nehmen.

Als er seinen Blick wieder auf mich richtete sah ich schnell weg, Negan grinste und stieß sacht mit seinem Fuß gegen meinen. „Du hast mich also vermisst?" ich wurde knall rot: „Quatsch...". „Doch doch, das waren deine Worte. Das mit dem Mistkerl tat etwas weh, war aber verdient". Ich ignorierte ihn und spielte nervös mit meinem Armband, er zog seine Beine ein und setzte sich im Schneidersitz hin. Dabei spürte ich die ganze Zeit seinen Blick auf mir, er beugte zu mir und griff meine Hand. Meine kleine kalte Hand ruhte in seiner großen, warmen, mit der anderen Hand berührte er sacht mein Handgelenk und sah sich das Armband an.

„Du hast es immer noch..." flüsterte er, ich ließ meine Hand in seiner und nickte. „Es hat mir in all den Jahren so viel Hoffnung geschenkt..", er lächelte leicht, „Und dann triffst du auf den Arsch der ich geworden bin... Der ich werden musste..". Nun kniete ich mich vor ihn und nahm sein Gesicht zwischen meine Hände, er sah zu mir auf. „Ich weiß, dass mein Negan da noch drin ist, sonst wärst du jetzt nicht hier! Nichts kann daran ändern dass ich dich liebe, und der neue Negan ist auf seine weiße attraktiv.".

Er packte mich wieder an der Hüfte und zog mich näher zu sich: „Warum?" flüsterte er während er zwischen Meinen Augen und Lippen hin und her sah. „Ich hab all die Jahre versucht, dass du deine Gefühle für mich verlierst, aber ich konnte machen was ich wollte..." ich schluckte und rückte auch näher heran. „Seit deinem 16. Geburtstag wollte ich dich immer wieder küssen..", unsere Lippen berührten sich fast. Als uns plötzlich ein knistern und rauschen auseinander schrecken ließ.

„Boss kannst du mich hören?", es war Simon über das Funkgerät. Negan seufzte genervt und griff nach der Funke: „Was gibt es wichtiges!?" er atmete tief durch und versuchte ruhig zu bleiben. Ich rutschte wieder etwas von ihm weg. „Wo bist du? Du bist Spurlos verschwunden?!". „Bist du meine scheiß Mutter?! Ihr werdet doch einen Tag ohne mich klar kommen! Bin morgen wieder da!". Und dann stellte er das Gerät aus, er raufte sich die Haare: „Nur Idioten.". Die Stimmung war dahin: „Wir sollten versuchen von hier weg zu kommen..".

Negan nickte nur und sah wieder nach unten: „Gib mir mal dein Messer" er hielt seine Hand auf und ich reichte ihm den Griff. Dann kletterte er ohne ein weiteres Wort nach unten, es vergingen einige Minuten dann kam er mit einem Toten Streuner wieder hoch. Ich sah ihn verwirrt an, er schnitt dem Zombie den Brustkorb auf und griff hinein. „Was wird das?", „Hast du das noch nie gemacht? Wir schmieren uns jetzt mit den Innereien ein, dann können wir, wenn wir ruhig bleiben durch die Masse spazieren. Ich schluckte, Negan hielt mir die Innereien hin: „Los komm her".

Ich kniete mich zu ihm und Negan schmierte mich sacht damit ein, wie gerne hätte ich mich jetzt auf seine Berührungen konzentriert aber der Gestank lenkte mich ab. Mir wurde schlecht, „Bleib ganz ruhig, der Geruch lässt nach" ich nickte nur und konzentrierte mich auf seine Augen. „So nochmal tief durchatmen, jetzt ist das Gesicht dran" ich nickte und kniff die Augen zusammen. Danach half ich ihm sich einzuschmieren, als auch Negan soweit war verließen wir den Turm.

Unten angekommen liefen diese Monster wirklich an uns vorbei und beachteten uns nicht. Trotz allem war ich wie angewurzelt und nervös, Negan nahm meine Hand und zog mich an sich, dann liefen wir langsam Richtung Ausgang.

Alte FreundeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt