Bald ist es vorbei

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Ich stand wie angewurzelt da, ich traute meinen Augen kaum. Vor mir stand Simon, er hatte zwar jetzt nicht mehr nur einen Schnauzer sondern einen Vollbart aber es war definitiv Simon. Mein Blick verschwamm, denn Tränen der Freude machten sich in meinen Augen breit. Ich löste mich von Negan und umarmte Simon. Ich vergrub mein Gesicht an seiner Halsbeuge und genoss einfach den Moment. Seine Arme legten sich um mich: „Irre ich mich oder bist du Runder geworden?". Ich schniefte und sah ihn an: „Ein bisschen vielleicht" lachte ich und wischte mir mit dem Ärmel über die Augen.

„Negan, kommst du kurz mit?" ich drehte mich um und sah Daryl an, dann sah ich zurück zu Negan. „Ihr beiden habt sicher einiges zu besprechen. Ich bin gleich wieder da.." er küsste mich, strich kurz über meinen Bauch und folgte dann dem Mann mit der Armbrust. Die beiden schienen wieder etwas vor mir zu verheimlichen, doch gerade war mir das egal. Ich grinste Simon an: „Erzähl mir alles, wo warst du?!"

Wir suchten uns eine ruhige Ecke und setzten uns dort auf eine Bank. Ich brauchte einen Moment um mich zu setzen, dieser Bauch war allmählich nur noch im Weg.

Simon erzählte davon dass, er erstmal alleine unterwegs war aber dies schien nicht so gut zu laufen. Als er in einer brenzligen Situation war, halfen ihm die Leute von Alpha, und so kam er zu den Flüsterern.

„Naja und eigentlich wollte ich mich von ihnen trennen als ich mich etwas erholt hatte, doch Alpha ließ dieses nicht zu. Und wer hätte dann gedacht dass mein alter Boss mein Retter werden würde". Er lachte und schüttelte dabei leicht seinen Kopf: „Aber sag, wie geht es dir? Und dem Baby?". Ich lächelte ihn an: „Babies! Und uns geht es wirklich gut!" ich strahlte einfach nur. „Das sieht man. Dir steht diese Schwangerschaft, und ich freue mich so sehr für dich, für euch!". Simon strich mir eine Strähne aus der Stirn und sah mir tief in die Augen. Ich erwiderte diesen Blick, ich hatte ihn so sehr vermisst.

„Du hast mir wirklich gefehlt, warum bist du damals gegangen? Ich hätte dich gebraucht" er seufzte und nahm dann meine Hand in seine. „Ich musste es einfach tun, ich wollte nicht von einer Gemeinde in die nächste. Ich hatte das Gefühl, alleine sein zu müssen". „Was ja nicht so gut funktioniert hat" zog ich ihn auf, der dunkelhaarige drückte meine Hand und lachte: „Ja das lief nicht so gut." dabei kratzte er sich etwas verlegen am Hinterkopf. „Tut mir leid dass ich dich alleine gelassen habe..." ich nickte nur dann nahm ich seine Hand, die meine hielt, und führte sie zu meinem Bauch. „Die Beiden sind in letzter Zeit sehr aktiv."

Es dauerte nicht lange und eines der beiden trat gegen die Hand. „Das ist euer Onkel, Simon" lächelte ich, auch er lächelte mich an.

Ein tiefen räuspern ließ mich aufsehen: „Na stör ich?.." Negan zog leicht die Augenbraue hoch. Es war lange her dass er eifersüchtig war, und doch erkannte ich es immer noch. Aber er war auch schlecht darin dieses zu verbergen. „Setz dich zu uns du Miesepeter!" forderte ich ihn auf. Einen Moment lehnte er noch mit verschränkten Armen an der Wand. Doch dann gab er sich einen Ruck und setzte sich neben mich.

Sofort legte sich sein linker Arm hinter mich auf die Lehne der Bank und er gab mir einen innigen Kuss. Ich musste dabei kur etwas schmunzeln, er wurde wirklich zu einem Kind wenn er eifersüchtig war. Dabei hat er mich doch mit Simon alleine gelassen. „Sind meine Jungs wieder kampeln?" grinste er und legte seine Hand auf meinem Bauch ab. „Es werden Jungs?" fragte Simon, „Ja!" antwortete Negan sofort. Ich verdrehte die Augen: „Nein, also wir wissen es nicht.". „Ich weiß es! Das sind zwei starke Jungs!" Negans Daumen streichelte sanft über meinen Bauch und ich genoss, nach so langer Zeit, seine Berührungen.

Ich lehnte mich an seine Brust und legte meinen Kopf auf seiner Schulter ab. „Was wollte Daryl von dir?", fragte ich, während ich meine Hand auf seine legte. „Ach nichts weiter.." seine Finger verschränkten sich mit meinen. „Negan!", er gab mir einen Kuss auf den Kopf und seufzte dann. „Alpha ist zwar tot, aber es ist noch nicht vorbei, Beta ist auf Rache aus... Alexandria ist schon zerstört....". Ich schluckte: „Und was ist jetzt der Plan?", „Naja... abwarten, in der Hoffnung er findet uns nicht...".

Simon war in der Zeit aufgestanden und sah aus dem Fenster: „Ich glaube die Hoffnung könnt ihr begraben!". Negan sprang auf und ich stand mit mühen auf. Dort draußen lief eine Horde Beißer: „Shit..."

Und dann ging alles viel zu schnell, Negan rannte zu Daryl und Carol. Diese tüftelten einen Notfallplan aus, dieser gefiel mir absolut nicht. Lydia sollte die Horde weg locken. Und wenn diese weit genug weg waren, würden wir die Kinder und uns evakuieren.

Ich packte meine Sachen zusammen als Negan wieder zu mir kam, er hatte seine Flüsterer Maske in der Hand. Ich sah auf sie Maske und dann in seine Augen: „Nein...". „Tessa... ich kann Lydi nicht alleine gehen lassen...". „Aber du kannst mich und deine Kinder alleine lassen?!" ich wurde etwas lauter. „Negan, ich hab dich gerade erst wieder! Bitte geh nicht..." mir liefen schon die Tränen herunter und mein Mann zog mich an seine Brust. Ich schluchzte und vergrub mein Gesicht an seiner Brust, sein unvergleichlicher Duft ließ mich etwas beruhigen. „Du weißt ich muss das machen..." und ich nickte nur.

Lydia, Carol, Daryl und Negan machten sich bereit zum gehen. Ich stand nur nervös daneben und hätte mich am liebsten an Negan gekettet damit er nicht gehen würde. Simon kam die Treppen herunter: „Negan, ich kann auch für dich gehen!". Doch Negan schüttelte nur den Kopf: „Die anderen vertrauen mir gerade so, dich würden sie nicht dabei haben wollen... Aber du musst mir versprechen auf Tessa aufzupassen! Beschütze sie mit deinem Leben!". Simon sah Negan fest in die Augen und nickte: „Ich verspreche es!". Die beiden schlugen Kumpelhaft ein, dann zog Negan ihn in eine Umarmung: „Tut gut dich wieder an meiner Seite zu haben!", „Danke, Boss!"

Es war an der Zeit den Plan in die Tat umzusetzen, ich lag noch in Negans Armen. „Bitte geh nicht..." war mein letzter kläglicher versucht ihn umzustimmen. „Du wirst gar nicht merken dass ich weg war!" dann küsste er mich leidenschaftlich und voller Liebe! „Ich bring dich um, sollte dir irgendwas passieren!!!". Dieser Blödmann grinste mich Frech an und wischte mit seinen rauen Daumen meine Tränen weg. „Einverstanden."

Ich verabschiedete mich noch von den anderen, dann zogen sie los. Die einen mit Masken die anderen gekleidet in Eingeweiden.

Und nun waren wir dran, um uns alle sicher zu evakuieren war es besser wir schmierten uns auch alle mit dem stinkenden Blut ein. Simon half mir dabei und ich hatte mühe mich nicht zu übergeben. Doch zum Glück gewöhnte man sich irgendwie an den Gestank.

Die anderen liefen schon los, Stück für Stück in kleinen Gruppen. Mein Beschützer und ich waren die letzten: „Bereit?" fragte mich Simon, ich sah ihn an und nickte. Er zog seine Maske auf und öffnete dann die Tür.

Alte FreundeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt