Die Zeit ist um

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Negan lag nackt auf seiner Pritsche und weil diese so klein war, lag ich auf ihm. Mein Kopf ruhte auf seiner Brust und meine Beine lagen angewinkelt rechts und links neben seiner Hüfte. Ich inhalierte seinen Duft und streichelte über seine behaarte Brust. Negan streichelte mir durchs Haar mit der rechten Hand und mit der linken fuhren seine Fingerspitzen über meinen Rücken. „Sag mal, was machst du eigentlich hier?" ich hob den Kopf an und legte meine Kinn auf seine Brust um ihn anzuschauen. „Was meinst du?", „Naja bist du jetzt eingesperrt wurden? Oder bringen sie mich jetzt um und das ist die letzte Nacht die wir haben? Ich meine, einfach so werden sie es uns ja nicht erlauben oder?"

Ich schluckte, denn der zweite Gedanken seinerseits, ist mir noch gar nicht in den Sinn gekommen. „Ehm Daryl hat mich herein geschmuggelt...", Negan schaute mit hochgezogener Augenbraue zu mir: „Steht er auf dich?". Ich zuckte mit den Schultern: „Keine Ahnung". Jetzt herrschte Stille.

„Ich bin einfach nur froh bei dir sein zu können" sagte ich dann. Negan lächelte: „Wie geht es dir? Was machst du die meiste Zeit? Sind noch andere geblieben?". „Arat und Laura sind noch da, aber ich gehe ihnen aus dem Weg. Generell gehe ich jedem aus dem Weg... entweder schauen sie mich mitleidig oder hasserfüllt an." ich spürte wie Negan mich fester an sich drückt. „Ansonsten helfe ich dem Arzt hier, er ist ganz in Ordnung. Ihm ist egal was vorher war."

Negan grinste: „Du als sexy Krankenschwester" er biss sich auf die Unterlippe. Ich musste lachen, er hatte sich kein bisschen geändert: „Du bist immer noch ein Idiot!", „Aber ich bin dein Idiot!". Als er das sagte hatte ich das Gefühl mein Herz bleibt stehen. Ich stützte mich auf den Armen ab und sah ihm in die Augen, dann küsste ich ihn. „Du fehlst mir so sehr..." flüsterte ich in seinen offenen Mund. „Scheiße, Kleines... du mir doch auch! Ich denke Tag und Nacht nur an dich."

Auf Negans Wange fiel ein Tropfen, jetzt erst bemerkte ich dass ich wieder weinte. „Tessa... alles wird gut" er wischte die Tränen aus meinem Gesicht und küsste mich wieder innig. Ich erwiderte es liebevoll mit einem hauch von Traurigkeit. Seine großen warmen Hände fanden dabei ihren weg auf meinen Hintern. Und im nu wurde aus dem traurigen Kuss ein leidenschaftlich, und wilder Kuss.

So ging es die restliche Nacht so weiter, wir hatten unglaublichen Sex und kuschelten, welches dann wieder zu unglaublichen Sex führte.

Irgendwann schlief ich wohl in seinen Armen ein, denn ein rütteln an meiner Schulter ließ mich wach werden. „Tessa.. wach auf" hörte ich ein flüstern, als ich meine Augen öffnete. Daryl war über mich gebeugt: „Du musst jetzt zurück.." ich schluckte, ich wollte noch nicht gehen, ich war noch nicht bereit. Kurz drückte ich mich noch einmal an Negan dann nickte ich Daryl zu und wollte aufstehen. Doch sein Arm um meine Hüfte legte sich fester an mich.

„Negan... ich muss gehen..." sagte ich mit zitternder Stimme. Er setzte sich auf und ignorierte Daryl dabei völlig. Seine starken behaarten Arme stützten sich links und rechts neben mir ab. Dieser Mann sah mir tief und fest in die Augen, dann landeten seine Lippen auf meine. Der Kuss sich sehr in die länge bis Daryls räuspern uns zurück in die Realität holte.

Mein Mann drückte mich noch einmal und flüsterte mir ins Ohr: „Pass auf dich auf Kleines, ich werde alles versuchen um wieder bei dir sein zu können." Bei diesen Worten drückte ich ihn fester an mich. „Leute macht jetzt, Tessa du musst zurück!", Negan funkelte ihn böse an: „Dreh dich lieber mal um da mit die Dame sich ziehen kann!". So drehte sich Daryl widerwillig um und ich stand auf, suchte meine Sachen zusammen und zog mich an.

Auf dem Weg zurück zu meinem Haus strich ich mit meinen Fingern sacht über meine Lippen. Ich spürte immer nich seine rauen aber vollen Lippen auf meinen. Sein Bart wie er leicht meine Oberlippe und mein Kinn kitzelte. Ich war so in Gedanken versunken dass ich fast gar nicht mitbekam wie wir ankamen.

Ich ging die Stufen zur Veranda hoch als ich mich noch umdrehte. „Daryl, warum? Warum hast du das getan?". Er zuckte mit den Schultern: „Du warst nett zu mir als ich im Sanctuary war... Und ich hab dein trauriges Gesicht nicht mehr länger ertragen." Ich schluckte, dann ging ich die Stufen wieder zu ihm herunter und gab ihm einen Kuss auf die Wange. „Danke.." dann ging ich in mein Haus und in mein Zimmer. Dort angekommen ließ ich mich auf das Bett fallen und dachte dabei an die letzte Nacht. Es war einfach unglaublich und verursachte gleich wieder ein Kribbeln in meinem Bauch und Unterleib.

Ich wünschte ich könnte mich jetzt in diesem Bett an ihn kuscheln, oder wenigstens bei ihm in der Zelle sitzen. Nun musste ich über eine Erinnerung schmunzeln, als ich mit 15 von der Polizei festgenommen wurden. Und als Erziehungsperson hatte ich Negan angegeben. Kaum auszudenken wenn meine Eltern davon erfahren hätten, sie hätte mich sofort aufs Internat geschickt.

Rückblick

Ich saß in einer Arrestzelle, mit zwei weiteren Personen. Eine sah aus wie eine Prostituierte und der andere lag auf der Bank und schlief. Eventuell ein Obdachloser oder Junkie, auf jeden Fall versuchte ich den Augenkontakt zu vermeiden und sah zu Boden. Ich hatte das Gefühl schon ewig hier zu sitzen, als ich hörte wie der Polizist jemanden Begrüßte. Ich lauschte.

„Guten Abend, kann ich ihnen helfen?", „Ja hi, ich wurde Angerufen. Es soll eine Tessa Mayfield hier sein, ich bin hier um sie abzuholen.". Der Polizist schien zu überlegen denn es dauerte einen Moment bis er antwortete. „Und Sie sind?" , „Negan Mayfield, ihr großer Bruder" ich konnte förmlich hören wie er grinste. „Entschuldigen Sie, aber es muss ein Erziehungsberechtigter die Entlassungspapiere unterschreiben!".

Negan seufzte: „Hören Sie, unsere Eltern sind bis nächste Woche auf Geschäftsreise. Wollen sie das Arme Mädchen wirklich wegen einer Lapalie so lange in der Arrestzelle sitzen lassen? Ich meine was kann sie schon gemacht haben?". Ich schluckte: „Nun ja sie hat einen Jungen Krankenhaus reif geschlagen. Bei dem Versuch sie von dem Jungen zu ziehen schlug sie einen Beamten und ganz nüchtern schien sie uns auch nicht. Sie kann froh sein dass der Vater keine Anklage erhebt.", „Officer, hören sie, wir hatten alle mal eine rebellische Phase. Und geprügelt haben sie sich doch sicher auch mal. Und ich bin mir ziemlich sicher dass er es verdient hatte, vielleicht hatte sie sich auch nur gewehrt."

Jetzt herrschte wieder Stille, wahrscheinlich überlegte der Officer was er tun soll. „Ich denke damit lassen sie sich doch umstimmen oder? Und dann vergessen wir das ganze.". Und zum dritten mal eine quälend lange Stille, als plötzlich die Tür auf ging. Ich sah rauf und der Officer stand dort: „Na los, du kannst gehen." ich lächelte und stand auf. Sofort drückte ich mich an dem Polizisten vorbei und bedankte mich.

Als ich raus kam stand ein überheblich grinsender Negan da. Ich schluckte, irgendwas an ihm lies mich erschaudern. Ich bekam meine Sachen zurück und dann gingen wir raus. „Du weißt schon dass ich jetzt was gut bei dir habe!", „Ja... danke nochmal, ich ehm geh dann". Negan packt mich am Arm: „Stopp, junge Dame!" ich zog die Augenbraue hoch, will er mir jetzt wirklich eine Standpauke halten?

„Was sollte der Mist? Warum prügelst du dich in letzter Zeit ständig? Und jetzt noch der Arrest! Beim nächsten mal hol ich dich nicht raus!". Ich zuckte nur mit den Schultern. „Ist mir doch egal...", „Scheiße, weißt du eigentlich dass ich da dein gerade meinen Arsch riskiert habe? Ich hab den scheiß Bullen geschmiert! Das hätte mich auch neben dich in die Zeller manövrieren können!". Er wurde mit jedem Satz lauter und ich immer kleiner. Ich nuschelte: „Es tut mir leid... e-er hat einen jüngeren Jungen gemobbt und ließ ihn einfach nicht in ruhe..."

Negan seufzte, sein rechter Arm legte sich um meine Schulter, mit der anderen Hand rieb er sich die Stirn. „Tessa, deinen Gerechtigkeitssinn in allen Ehren, aber lös' solche Dinge demnächst anders.". Ich lehnte mich an ihn und schloss für einen Moment die Augen: „Was soll ich denn dann machen?". Auch er drückte mich näher an sich: „Naja erstmal Mike und mir Bescheid sagen, wir regeln das dann schon"

Ich nickte nur, dann gingen wir zu seinem Motorrad und er fuhr mit mir Heim. An dem Abend schlich ich mich mit zu ihm rein, denn ich wollte nicht alleine sein. Zu mal ich auch ein paar schrammen davon getragen hatte, und ich keine Lust hatte nach dem Abend noch mit meinen Eltern zu diskutieren.

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