Trennung und Wiedersehen

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Rosita und ich lachten über die Geschichten die wir uns gegenseitig von früher erzählten. Bis und ein klopfen gegen den Pavillon auf schauen ließ. „Entschuldige Rosita, würdest du uns kurz alleine lassen?". Sie sah fragend zu mir und ich nickte, dann stand sie mit Coco im Arm auf und ging. Negan setzte sich neben mich, seine Beine ausgestreckt und die Hände in seinem Schoß liegend. „Du weißt ich mache mir nur scheiß Sorgen um euch..?", ich war immer noch etwas stinkig auf ihn und das ließ ich ihn spüren. „Fuck Tessa, ich weiß dass du alleine draußen klar kommst und das du auf dich aufpassen kannst, aber du bist jetzt nicht mehr alleine... Du trägst unsere Kinder in dir..."

Ich atmete tief durch: „Was ist da draußen mit den Flüsterern los?", Negan seufzte und dann erzählte er mir dass es wohl bald zu einem Krieg kommen würde, dies anderen suchten schon nach einem guten und sicheren Unterschlupf für die Kinder, Kranken und Schwangeren so wie mich. Ich schluckte und streichelte meinen Bauch unterbewusst, bis ich eine große warme Hand auf meiner spürte. „Ich lasse nicht zu dass eich was passiert, komme was wolle! Scheiße, ich werde alles tun damit ihr drei in Sicherheit seid!"

Ich sah in Negans dunklen Augen und dann küsste ich ihn innig und voller Liebe. Er legte seinen linken Arm um mich und den rechten ließ er weiterhin auf dem Bauch liegen. „Ich liebe euch!" ich lächelte: „Und wir lieben dich".

Die nächste Zeit verging wie im Fluge, meine Schwangerschaft war alles in allem sehr entspannt und ich genoss es sehr wie mich Negan immer wieder verwöhnte. Doch so schön meine kleine heile Welt war um so komplizierter wurde es mit unseren Feinden. Und leider wurde die schlimmste Befürchtung wahr, der Krieg stand kurz bevor.

Negan wurde auserkoren um sich bei den Flüsterern einzunisten. Mal davon abgesehen dass Negan nicht hätte unpassender, für eine Gruppe die kaum spricht, sein können. Wollte ich nicht dass er mich alleine lässt. Ich war nun mittlerweile im 8. Monat Schwanger und meine Kinder sollten definitiv mit ihrem Vater aufwachsen.

Nach unserem letzten Abendessen gemeinsam, räumte ich die Teller ab und begann schweigend abzuwaschen. Daryl und Lydia gingen nach oben. „Tessa... scheiße lass uns darüber reden" ich hielt kurz inne in meinem tun, dann schüttelte ich den Kopf. „Was sollen wir denn bereden? Die Sache ist doch schon entschieden..." ein schniefen beendete meinen Satz. Negan stellte sich mich und legte seine Arme um mich und meinen Bauch. „Du weißt doch dass ich nicht klein zu kriegen bin! Fuck die Leute hier haben mir die Kehle aufgeschnitten und trotzdem stehe ich hier!" scherzte er. „Negan! Das ist kein Spaß! Was mach ich wenn du nicht wiederkommst?"

Der große Mann legte sein Kinn auf meinem Kopf ab und seufzte. „Ich komme zurück! Ich lasse dich nie wieder alleine!". Ich lehnte mich gegen seine Brust: „Und gesetz dem Fall mir passiert doch was, bist du nicht alleine. Du hast Daryl, Rosita, Lydia scheiße verdammt selbst Carol.". Meine Hände legten sich auf seine Arme: „Ich brauch und will nur dich... Versprich mir einfach dass du wieder kommst!". Negan küsst meinen Haaransatz: „Ich verspreche es!"

Den letzten Abend verbrachten wir in Zweisamkeit. Als der Morgen anbrach wurde ich langsam wach. Negan war schon aufgestanden und zog sich an. Ich setzte mich auf: „Geh nicht... lass uns einfach abhauen und sie das selbst regeln lassen...". Mein Mann setzte sich zu mir aufs Bett und küsste mich: „Und was wird dann zum Beispiel aus Judith?". Ich schluckte, er wusste dass mir die kleine sehr am Herzen lag, also gab ich mich geschlagen.

Ich brachte Negan noch zum Tor. Dort küsste ich ihn mit all meiner Liebe und Zunge. Negan wollte sich von mir lösen doch ich hielt ihn an der Jacke fest und küsste ihn weiter. Er erwiderte es aber seine Hände legten sich sanft auf meine und lösten meinen Griff. „Ich muss..." gefolgt von einem Kuss auf meine Stirn. „Komm schnell wieder... wehe du verpasst die Geburt!". Er lachte herzlich auf: „Das will ich um nichts in der Welt verpassen!" seine Hände legten sich auf meinen Bauch. „Ihr Beiden wartet ja auf mich!" dann ging er.

Ich stand noch eine ganze Weile am Tor und sah einfach nur in die Ferne. In der Hoffnung er kommt doch zurück, doch das tat er nicht.

Es sind nun schon zwei Wochen vergangen und Negan war immer noch nicht zurück. Die Leute begannen zu reden, er habe sich den Flüsterern angeschlossen und uns verraten. So ein Schwachsinn! Früher hätte er das sicher gemacht aber nicht jetzt, wenn ich noch hier war.

Dem Königreich wurde nun der offizielle Krieg erklärt und somit begann nun die heiße Phase die Kinder und Frauen sowie die kränklichen zu evakuieren.

Ich stand mit Jerry an den Wägen und half den kleinen Kindern beim einsteigen. Als Daryl, mit einer wild strampelten Judith auf dem Arm, auf uns zu kam. „Daryl lass mich runter! Ich kämpfe mit euch!" er setzte sie vor mir ab. „Judith du gehst mit den anderen Kindern in Sicherheit!", „Ich bin nicht wie die anderen Kinder. Ich kann kämpfen!". Daryl hockte sich vor sie: „Ich weiß das. Deshalb musst du mit, du musst mit Rosita zusammen auf die Kinder aufpassen. Und auch auf Tessa..". Judith sah mich mit ihren Rehaugen an, dann wieder zu Daryl. „Ich will nicht noch jemanden verlieren...versprich mir dass du wieder kommst" Daryl umarmte sie: „Das kann ich nicht. Ich werde dich nicht anlügen!"

Als er das sagte fiel mir das versprechen von Negan wieder ein und schluckte. Was wenn er nicht wiederkam weil etwas passiert war. Ich atmete tief durch und versuchte den Gedanken zu verdrängen.

Dann ging es los, in ein altes abgelegenes Krankenhaus. Wir breiteten ein kleines Lager, mit den nötigsten Dingen, aus. Die Stimmung war sehr gedrückt, denn wir konnten nichts tun als zu warten. Ich sah aus dem Fenster und wartete darauf endlich unsere Leute zu sehen, dabei streichelte ich meine Babies. „Hier, für dich.." Judith stand vor mir und hielt mir einen Becher Wasser hin. Ich lächelte und nahm es dankend an. „Sie kommen wieder!" sagte sie entschlossen, „Ich hoffe es.." dann zog ich scharf die Luft ein und hielt mir den Bauch.

Judith sah mich panisch an: „Ist alles in Ordnung?!" ich lächelte: „Ja alles gut... sie sind nur gerade sehr aktiv." Ich nahm sanft ihre kleine Hand und drückte sie an meinen Bauch. Einen Augenblick später trat ein kleiner Fuß dagegen. Beide lächelten wir als uns Rositas Stimme raus riss: „Sie sind zurück!". Pünktlich zum Sonnenaufgang kamen sie wieder, wir liefen ihnen entgegen und ich schaute in die einzelnen Gesichter, aber nirgendwo das meiner Liebe.

„Carol, wo sind Negan und Daryl?", „Wir mussten uns trennen, ihnen geht es aber sicher Gut!". Ich sah sie weiter ängstlich an: „Habt ihr ihn überhaupt gesehen? Lebt er noch?". Sie lächelte und nickte: „Ihm geht es gut". Ein Riesen  Stein fiel von meinem Herzen und ich lächelte.

„Daryl!!" schrie Judith auf und rannte los, ich blickte ihr nach und hinter ihm erblickte ich endlich dieses freche, arrogante Grinsen. Auch ich rannte los und fiel ihm sofort um den Hals. „Fuck, Süße nicht so stürmisch!" er legte sofort seine Arme um mich und küsste mich. „Du hast mir so sehr gefehlt... du hast uns gefehlt!" er grinste: „Ihr mir auch" raunte er und küsste mich sofort wieder.

Als wir uns aus dem innigen Kuss lösten grinste er mich weiter an: „Apropos vermissen, ich da mal noch jemanden mitgebracht..". Ich sah an Negan vorbei und traute meinen Augen kaum, das konnte doch nicht wahr sein. „Simon?..."

Alte FreundeWo Geschichten leben. Entdecke jetzt