Es waren nun einige Monate, seit dem Angriff auf das Sanctuary vergangen. Die Gruppe von Rick ist zu dem Entschluss gekommen, jedem der es möchte in seiner Gruppe aufzunehmen. Einige haben es angenommen, so zum Beispiel, Arat und Laura. Simon war gegangen und seit dem hatte ich ihn nicht wiedergesehen, denn ich bin auch geblieben. Aber eine wirkliche Wahl blieb mir auch nicht, denn Negan wurde zur Lebenslangen Haft verurteilt. Ich brachte es einfach nicht über das Herz ihn zu verlassen, auch wenn ich ihn seit dem nicht mehr sehen durfte.
Wie im Sanctuary, musste man auch in dieser Gemeinde seinen Teil beitragen. Ich habe mich angeboten Siddiq zu assistieren. Ich hatte zwar keine großen Erfahrungen aber ich konnte unter Druck relativ gut agieren, mit Blut hatte ich auch kein Problem, und schnell lernte ich auch. Dazu muss ich gestehen, bin ich froh den Leuten leben zu schenken und nicht ständig Untote, töten zu müssen.
In den letzten Wochen hatte ich mich zurück gezogen. Ich ging nur noch raus zum arbeiten und ansonsten verbrachte ich meine Zeit zu Hause. Zwar teilte ich mir ein Haus mit Arat und Laura, doch haben wir uns nicht wirklich gesehen. Auch ihnen bin ich aus dem Weg gegangen. Der Einzige mit dem ich wirklich sprach war Siddiq, wahrscheinlich weil er mich wie jeden anderen behandelte. Bei Laura und Arat sah ich immer dieses Mitleid in den Augen, die arme Frau die ihren Mann und ihr Kind verloren hatte. Bei den anderen Bewohnern Alexandrias sah ich, hass oder Verachtung, sie sahen nur die Frau des Tyrannen. Aber Siddiq war mit meiner Arbeit zufrieden, und hatte ehrliches Interesse an mir und meinem Leben vor der Seuche.
Nun war es schon Abend und ich war alleine in der Praxis. Siddiq ist schon heim gegangen, da ich ihm angeboten hatte, die restlichen Sachen alleine einzusortieren. Ich wusste das Laura und Arat heute Nachtwache hatten, und jetzt wären sie noch zu Hause. Also sortierte ich noch die Sachen von dem Letzten Fund ein, ein paar Mullbinden, Pflaster, Medikamente und Desinfektionsmittel. Als das erledigt war hab ich die Praxis verlassen und machte mich auf den Weg zu meinem Haus.
Ich ging die Treppen der Veranda hoch als ich zusammen zuckte: „Oh mein Gott! Daryl!". Er saß dort einfach, wie es aussah wartete er auf mich. „Entschuldige, ich wollte dich nicht erschrecken", „Schon gut... was willst du hier?". Ich fragte ihn zwar, aber eigentlich wollte ich es gar nicht wissen, somit drehte ich mich schon zum gehen weg. „Willst du ihn sehen?" ich blieb abrupt stehen, drehte mich aber nicht zu ihm um. „Ich bring dich in einer Stunde rein... Wir treffen uns bei den Pferden", darauf nickte ich und Daryl ging.
Ich saß in meinem Zimmer und war verdammt nervös. Wie wird es ihm wohl gehen? Wie sieht er wohl aus? Ich werde ihm von seinem Kind erzählen müssen... Es bildete sich ein fetter Kloß in meiner Kehle. Liebte er mich überhaupt noch? Vielleicht dachte er, dass ich ihn nicht mehr sehen wollte oder dass ich ihn zurück gelassen hätte. Ich schüttelte den Kopf um die negativen Gedanken weg zu schütteln, dann wischte ich mir mit dem Handrücken über die Augen. Ich stand ruckartig von meinem Bett auf und sah meine Kleidung durch. Ich wollte gut für ihn aussehen.
Nachdem sich all meine Kleidungsstücke auf dem Boden verteilt hatten, hatte ich endlich ein passendes Outfit. Es war ein Olivgrünes Tanktop, eine schwarze skinny Jeans, dessen Knie kaputt waren. Dazu meine dunklen Boots, meine lockigen, braunen Haare ließ ich offen. Jetzt wurde mir zum ersten Mal bewusst wie lang sie geworden sind, auch mein Pony verdeckte schon fast die Augen. Ich stand noch eine weile vor dem Spiegel und zupfte hier und da noch etwas zurecht.
Die Zeit war ran, also machte ich mich auf den Weg zu dem Pferdestall. Daryl stand schon dort, er lehnte gegen die Wand, die Arme verschränkt und das linke Bein angewinkelt. Er nickte mir zu, dann folgte ich ihm zu der Zelle in der Negan saß. Vor der Tür blieb er stehen: „Rick ist unterwegs, er kommt erst morgen wieder. Es sollte also möglich sein dass du die Nacht dort bleiben kannst." Ich riss ungläubig die Augen auf: „Ich kann die ganze Nacht bei ihm bleiben?" Daryl nickte. „Lass mich das alles bitte nicht bereuen, ich bin in der nähe und kann eingreifen sollte sich jemand nähern. Ansonsten hol ich die morgen früh wieder raus." Er wollte gerade die Tür öffnen: „Warte, was meinst du raus holen?". Daryl lachte leicht, „Ich mag dich, deshalb ermögliche ich dir das, aber ich trau ihm nicht. Und einer unsterblich verliebten Frau noch weniger, also sperr ich dich zu ihm ein."
Ich nickte und dann öffnete er die Tür, wir gingen die Treppe herunter. Negan lag auf seiner Pritsche, mit dem Gesicht zur Wand. Ich schluckte, Daryl schloss die Zelle auf, ich ging hinein und dann schloss er sie hinter mir wieder. Wir nickten uns noch einmal zu dann ging er wieder raus. Nervös stand ich am Zelleneingang, ich spielte mit meinen Fingern, dann räusperte ich mich leicht. Keine Reaktion. „H-Hey Negan..." ich bildete mir ein, ein leichtes zusammenzucken wahrgenommen zu haben.
Negan drehte sich plötzlich um, sah mich und sprang auf. Ich lächelte leicht und ging ein paar Schritte auf ihn zu. Er sah mich an als wäre ich ein Geist, doch dann griff er meinen Arm und zog mich in seine Arme. Ich klammerte mich in seinen Rücken und presste mein Gesicht in seine Brust. Sein Gesicht vergrub sich in meinen Haaren und er atmete dabei tief durch die Nase ein, als wolle er meinen Duft inhalieren. „Fuck, Kleines! Scheiße, bitte sag mir dass ich nicht Träume!" ich musste lächeln und schluchzte. Ich schüttelte heftig den Kopf: „Du träumst nicht!"
Er küsste meinen Haaransatz, dann legte er seinen Kopf in meine Halsbeuge und spürte wie es nass wurde. Und als ich ein leises Schluchzen vernahm wusste ich dass er weinte. Negan weinte, ich drückte mich fester an ihn. „Ich hab dich so vermisst! Negan, ich liebe dich!". Ich spürte wie er grinste, sein lang gewordener Bart kitzelt mich dabei leicht. Seine Hände ließen meine Hüfte los und nahmen mein Gesicht zwischen seine warmen Hände. Er studierte mein Gesicht und sah mir dann in die Augen: „Immer noch diese süßen Sommersprossen auf deiner Nase" daraufhin folgte ein Kuss auf meine Nasenspitze. „Und diese leuchtenden smaragdgrünen Augen.." mit der rechten Hand strich er meinen Pony zur Seite. „Deine Haare sind lang geworden, sie verdecken beinahe deinen frechen süßen Blick"
Er grinste sein typisches Grinsen und ich könnte mich darin verlieren. Auch ich strich ihm erst durchs Haar und dann über seinen Bart. „Dein Bart ist auch gewachsen", er biss sich leicht auf die Unterlippe. „Ist ja ein paar Monate her, gefällt es dir?" ich lächelte und meinte: „Es steht dir aber getrimmt mag ich ihn mehr." Dann legte ich meine Arme um seinen Hals, stellte mich auf die Zehenspitzen und küsste ihn. Sofort erwiderte er es indem er mit seiner Zunge über meine Lippen leckte. Sofort öffnete ich meinen Mund und begrüßte ihn freudig mit meiner Zunge.
Langsam lösten wir uns wieder und Negan flüsterte gegen meine Lippen. „Ich liebe dich!", dann richtete er sich auf, legte seine Hände auf meine Schultern und drückte mich ein Stück von sich. „Wie geht es dir? Behandeln sie dich gut?" er begutachtete mich von oben bis unten. Seine Hände wanderten wieder zu meiner Taille, mit seinen Daumen strich er über meine Bauchseiten. „Nicht dass ich deine Figur verdammt heiß finde, aber müsstest du nicht schon etwas dicker sein?" er grinste leicht frech. „Geht es ihm gut?".
Er konnte sich also daran erinnern, was ich sagte bevor er ins kleine Koma fiel. Ich schluckte, wich seinen Blicken aus und sah zu Boden. Negans griff wurde etwas fester: „Tessa? Was ist passiert?". „I-ich hab es verloren... an dem Tag a-als ich dachte du seist t-to.." ich schluchzte. „Negan, es tut mir so leid... i-ich..". Er beugte sich zu mir herunter und seine Augen waren traurig und besorgt: „Wofür entschuldigst du dich? Es war nicht deine Schuld! Du kannst nichts dafür, bitte mach dir keine Vorwürfe!"
Negan zog mich in eine feste Umarmung und hielt mich so lange in seinen großen Armen bis ich nicht mehr weinte.
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Alte Freunde
Fiksi PenggemarWenn die Freundschaft stark ist, aber bei einem mehr als nur Freundschaft existiert. Dann könnte die komplette Freundschaft auf der Kippe stehen. Doch kommen die wahren Gefühle je ans Licht und was passiert dann mit der Jahrelangen Freundschaft? Al...