Kapitel 37

14 2 0
                                    

Es ist jetzt ein Uhr Nachts und ich laufe hektisch in meinem Zimmer herum. Was könnte ich alles gebrauchen? Wahrscheinlich muss ich mit den paar Klamotten, die ich jetzt habe und dem Handy klarkommen. Seufzend sehe ich mich noch einmal im Zimmer um, bevor ich die Balkontür öffne und in die kühle Nacht hinaus trete. Ich sehe mich kurz um und schwinge mich dann über die Brüstung. Ich halte mich fest und lasse mich langsam herunter. Meine Beine taumeln jetzt etwa ein Meter über dem Boden. Nachdem ich noch einmal tief eingeatmet habe, lasse ich los und lande auf dem Boden. Erneut beginne ich zu grinsen. Nun ist auch Schritt zwei erfolgreich ausgeführt. Ich muss nur noch vom Grundstück runter und das sollte kein Problem darstellen. Dachten sie echt, sie könnten mich so einfach einsperren? Wenige Minuten später sitze ich im Taxi, welches mich in die Innenstadt bringt. Ich habe keine Ahnung wo ich meine Nacht verbringe, aber vielleicht wäre es schlau, wenn ich aufmerksam bleibe.

Kurze Zeit später stehe ich vor dem Eingang eines Clubs. Der Türsteher beäugt mich kritisch „Einmal den Ausweis bitte." „Ich komme hier auch so rein" Ich grinse ihn an und verpasse ihm einen kräftigen Schlag gegen die Schläfe, dass er zu Boden geht. Sobald ich drin bin, laufe ich gerade aus zur Bar. Als allererstes stürze ich einen Shot herunter. Wer meinte nochmal, dass man seine Probleme nicht in Alkohol ertränken kann? Mir ist es egal, die Person hatte keine Ahnung. Ich laufe zu einer Gruppe Mädchen, die sich laut unterhalten. „Na Bitches? Was geht heute Abend so?" Sie sehen mich nur mit abwertenden Blicken an, also zucke ich mit den Schultern, nehme der einen ihr Bier aus der Hand und verschwinde wieder. Man kann ja auch alleine Spaß haben. Nach ein paar Minuten finde ich mich plötzlich auf der Tanzfläche wieder, wo ich sofort mit neuen Drinks versorgt werde. Ja, es ist nicht schlau so viel auf leeren Magen zu trinken, stelle ich gerade fest, denn um mich herum beginnt der Club sich plötzlich zu drehen. Naja, wenn er sich unbedingt drehen will, soll er machen. Auf einmal werde ich von einem Mann zum DJ geschoben. Soll ich jetzt eine Rede halten? Ich kletter die Stufe hoch und stelle mich hin. Ich spüre den verwirrten Blick des DJs auf mir und grinse ihn an „Mach ma die Musik leiser." Er zieht eine Braue hoch und dreht dann an irgend so nem Knopf rum. Ich stelle fest, dass die Musik wirklich leiser wird und räusper mich „Ladys and Gentleman, ich will, dass wir heute alle ganz viel Spaß haben, weil... WEIL ich eine scheiß, Zeit hinter mir habe und mir das verdient habe... Dankeschön." Plötzlich kommt der Boden ganz nah. Warum lieg ich denn jetzt neben der Stufe? Boah, was soll das? Ich taste meine Beine ab und stehe schwankend wieder auf. „Mir geht es... oder? Mir geht es gut!" Ich lache und schmeiße mich wieder ins Chaos. Etwa eine halbe Stunde später wird die Tür aufgestoßen und dieser blöde Türsteher steht da. Hinter ihm so zwei Security Typen. Dann zeigt Türsteher auf mich und Security läuft los. Die sind schneller hier als ich dachte, sodass ich nicht mehr weglaufen kann. Sie packen mich und heben mich hoch! Einfach so! Ich kreische und strampel mit den Beinen. Was soll das denn jetzt? Draußen stellen sie mich wieder auf meine Füße. „Du hast Hausverbot. Wenn du jetzt einfach gehst, rufen wir aber nicht die Polizei, sei froh darüber." Ich klatsche freudig in die Hände und watschle los. Speedy Gonzales wäre nichts gegen mich. Leise summend biege ich in eine etwas dunklere Seitenstraße ab. Ich fluche, denn mir fällt auf, dass ich meine Tasche vergessen habe. Ich drehe mich um und zucke zusammen. Vor mir steht jemand. Es ist der Mann aus der Kneipe, den ich im Keller eingesperrt habe. Och ne, auf den habe ich ja jetzt gar keine Lust. Ich will an ihm vorbeigehen, doch er packt mich am Arm. „Lass mich, ich hab jetzt keine Lust auf dich." Murre ich und versuche mich erfolglos loszumachen. „Vergiss es Kleine, ich habe noch eine Rechnung mit dir offen." Er zieht mich an sich ran und langsam aber sicher bekomme ich angst. Ich suche mit meiner freien Hand nach meiner Pistole, aber die hab ich ja nicht mehr. Auf einmal knalle ich mit dem Rücken gegen die Wand, und meine Angst wird zu Panik. „Pass auf, erst werde ich dich so richtig durch ficken und dann dein schönes Gesicht zerschlagen." Ich spucke ihm ins Gesicht. Im nächsten Moment verpasst er mir so doll eine, dass ich Blut schmecke und nicht mehr weiß, wo oben und unten ist. Tränen verlassen meine Augen. Scheiße! Wo ist meine Kraft hin? Ich hänge in dem Griff des Mannes an die Wand gedrückt. Er löst eine Hand von mir, nur um mein Oberteil hochzuziehen. Ich kralle meine Finger hinein und ziehe es mit aller Kraft, die noch übrig ist, runter. Er schlägt mich erneut, dieses Mal zwischen die Rippen. Ich krümme mich und versuche panisch Luft zu bekommen, währenddessen zerreißt der Mann mein T-Shirt. Er beginnt seine Hüfte an mir zu reiben und mir wird schlecht. „Bitte... lass mich" hauche ich kaum hörbar. Er reißt meine Beine auseinander und beginnt an meiner Hose herumzufummeln. Plötzlich nehme ich eine große, dunkele Gestalt hinter ihm war. Der Mann wird von mir weggerissen und ich falle auf den Boden. „Lass deine dreckigen Finger von ihr, du Bastard!" knurrt eine vertraute Stimme. Er packt den Mann aus der Kneipe am Kragen und hebt ihn ein Stück in die Luft. „Wenn du diese Frau noch einmal gegen ihren Willen anfasst, werde ich dich umbringen!" Der Mann nickt nur und wird wieder heruntergelassen. Einen Moment später wird er zu Boden geschlagen und die dunkele Gestalt tritt gegen seine Rippen. Meine Sicht verschwimmt und ich hauche fast tonlos: „Levin". Nur eine Sekunde später ist er bei mir. „Alles wird gut, ich bin bei dir." Er zieht mich in seine Arme und drückt mich an seine Brust. Ich ziehe vor Schmerz scharf die Luft ein. Augenblicklich lockert er seinen Griff. „Was tut weh, Arila." ich sehe in nur an, nicht fähig noch etwas zu sagen. Er sieht an meinem nackten Oberkörper hinab und streicht dann vorsichtig über die Stelle zwischen meinen Rippen. Ich presse die Augen zusammen. Er zieht seinen Hoodie aus, nur um ihn mir über den zitternden Körper zu streifen. „Arila?" Er hält meinen Kopf und ich nicke „Ich muss dich jetzt tragen, das wird etwas weh tun, aber du schaffst das." Ich nicke wieder und schließe die Augen. Jegliche Angst ist wie verflogen und unendliche Müdigkeit überkommt mich. Ich spüre nur, wie Levin seine Arme unter meine Kniebeugen und meinen Oberkörper legt und mich im nächsten Moment hochhebt.

Game of LoveWo Geschichten leben. Entdecke jetzt