Kapitel 39

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„Arila?", höre ich sie sagen und ein Kribbeln durchfährt mich. „Mom??" Die dunkele Gestalt zieht die Kapuze vom Kopf und das Gesicht meiner Mom kommt zum Vorschein. Sie breitet ihre Arme aus und ich renne los. Ich falle ihr in die Arme und sie streicht mir sanft über den Kopf. „Warum hast du denn nicht angerufen?", schluchze ich an ihrer Brust. „Ich war mir sicher, dass sie dein Handy abhören würden." „Und wie kommt es, dass du lebst?" Sie löst sich etwas von mir, um mich anzusehen „Ich werde dir alles erklären, ja? Aber es wird nicht ganz einfach sein." Ich nicke nur und trete einen Schritt zurück, um mich zu sammeln. Meine Mom lebt, sie lebt noch! Sie zieht mich mit sich zu einer Wand, an der eine Bank steht. Wir setzen uns und sie greift nach meiner Hand. „Nun, wo fange ich an. Es ist schwierig, meine Süße, weißt du, ich bin keine Geheimagentin. Ich war es nie und ich werde es nie sein, und du genauso wenig. Ich weiß, du hast ihn nie kennengelernt, aber dein Vater ist der Boss der russischen Mafia. Vielleicht hast du es mitbekommen, die amerikanische und die russische Mafia sind seit über hundert Jahren stark verfeindet. Vor 17 Jahren hat dein Vater einen Plan entworfen, den es so noch nie zuvor gab. Er wollte einen Spion. Aber ein einfacher Spion wäre nicht gut genug. Er wollte einen Spion, der nicht weiß, wofür er spioniert, aber niemals an seinem Tun zweifelt. Einen, der sein Leben lang dafür ausgebildet wurde. So könnte nichts schieflaufen. Der Spion kann weder etwas verraten, noch würde er aufgeben. Er wäre perfekt. Also beschloss er ein Kind in die Welt zu setzen, ihm aber nichts von seinen Wurzeln oder der Mafia Angehörigkeit zu verraten. Es sollte 17 Jahre Zeit bekommen, um die Ausbildung zu diesem Spion zu meistern. Mir wurde diese wichtige Aufgabe zu geteilt. Ich habe dich ausgetragen und ausgebildet. Und als es dann an der Zeit war, habe ich dir meinen Tod vorgetäuscht und dir den Brief hinterlassen. Du würdest diesen vermeintlich letzten Auftrag ausführen, was es auch koste, denn deine verstorbene Mutter wollte es schließlich so. Du bist dieser grandiose Plan, Arila. Der nun fertiggestellt ist. Du kannst jetzt zurück zu uns kommen und alles erzählen, was du erfahren hast." Sie lächelt mich stolz an und ihre Augen funkeln. Während ihrer Erzählung sind meine Augen immer größer geworden. Bitte was? Ein Gefühl von gähnender Leere überkommt mich. Ich war von Anfang an nur ein verdammter Plan? Habe ich denn überhaupt einen anderen Wert für meine Mom? Werde ich hier nach unbrauchbar für sie sein? Ein Objekt geschaffen für diesen einen Plan? Sollte ich ihr sagen, dass es nicht funktioniert hat? Dass ich nicht funktioniert habe? Sie greift nach meinem Arm „Na komm wir gehen." Ich reiße mich los und fauche sie an „Ich gehe nirgendwo hin." Meine Mom sieht mich verwirrt an, „Warum denn nicht? Du musst jetzt mitkommen." Ich stehe auf und trete zwei Schritte zurück, „Ich muss gar nichts." Ich gebe mir große Mühe, die Tränen zurückzuhalten. Sie schnalzt mit der Zunge „Arila, ich bitte dich." Ich schüttel mit dem Kopf „Ist das alles wahr, was du gerade gesagt hast?" Meine Mom steht ebenfalls auf „Natürlich, warum sollte ich denn Lügen?" Jetzt schaffe ich es nicht länger, die Tränen zurückzuhalten. „Was bin ich für dich?" „Was eine blödsinnige Frage, du bist Arila Rivera, Spionin und Plan A23." Ich trete einen weiteren Schritt zurück. „Falsche Antwort, Mom." Sie schüttelt den Kopf „Es tut mir leid Arila, aber wenn du jetzt nicht mitkommst, werde ich dich zwingen müssen." Etwas klickt an meinem Kopf und im nächsten Moment realisiere ich, dass sie mir eine Waffe an den Kopf hält. Ich sehe sie durch einen Tränenschleier an. Wer ist diese Frau nur?

Ende

Fortsetzung folgt

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