Kapitel 5

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„Du willst das wirklich durchziehen?" fragte mich der Beta, während wir im selben Auto saßen. Darauf konnte ich nur meine Augen verdrehen. Wir saßen gerade in meinem Auto auf dem Weg in ein fremdes Territorium und er fragte, ob ich es wirklich durchziehen möchte. Ist er noch dümmer als ich dachte?

„Nein, ich gehe mit dir ins Streichelzoo." Ich würde mir jetzt all zu gern meine Handfläche gegen meine Stirn hauen, aber aus dem Alter bin ich raus. Die ganze Zeit musste ich mir sowas anhören. Er war ein Weichei. Sogar ein größeres als mein Dad. „Okay. okay...ich meine nur das es ziemlich dumm ist, ohne Ankündigung dort aufzukreuzen. Dein Dad hatte oft Probleme mit ihm und wir wussten nichtmal wo sein Wohnsitz ist." erzählte er mir, aber ich würde gerne einfach eine ruhige Fahrt haben.

Er war sogar schlimmer, als meine Wölfin und aus dieser Stimmung im Auto konnte man nur sehr gut herauslesen, dass wir uns hassten, aber nicht nur hassten, sondern diese Art hassen mit Messer in die Brust stehen. Außerdem vertrauten wir uns gegenseitig nicht. Was das zusammen Arbeiten noch viel schwerer machte. Denn ich muss mich auf mein Beta verlassen können.

„Okay. Du bist ziemlich dumm um zu denken, dass ich da mit komme."
„Du sitzt schon im Auto und außerdem hast du herausgefunden wo er wohnt. Und du bist mein Beta. Du musst auf mich hören. Ich bin dein Boss!" Das Wort »mein«, »mich« und »dich« hatte ich besonders betont, um es nochmal zu unterstreichen.

Sein Gesicht verzehrte sich zu Wut und um das unter Kontrolle zu bekommen, sah er hinaus in den Wald. Ein Grinsen schlich sich auf meine Lippen. Ich hatte nun genug Macht, um ihn unter Kontrolle zu haben.

Wir hatten ungefähr noch eine halbe Stunde zu fahren, dann wären wir da. Ich hatte einige Dinge klarzustellen bei einem gewissen Lian Romero, wie ich herausgefunden hatte.

Er war der größte und mächtigste Alpha, denn es jemals gab, soweit ich wusste. Vielleicht wurden wir schon längst bemerkt, da wir schon in seinem Territorium waren. Es war das größte Territorium, welches ein Rudel je hatte, deswegen bin ich mir sicher das Alpha Romero schon davon wusste, dass wir kommen.

„Ich muss diese dämlichen Deals, die du und mein Vater mit ihm gemacht haben, los werden, denn die betreffen mich genau so sehr." Er verdrehte nur die Augen und sah weiter hin aus dem Fenster. Gut. Lassen wir ihn bis zu den Knochen zittern. Er machte es mir zu leicht.

Daraufhin tritt ich abrupt auf die bremse, sodass er nach vorne flog und wieder zurück in den Sitz knallte. Ich bewegte mich kein Zentimeter und sah ihn wütend an. „Was ist los?" fragte er mich irritiert und drehte sich zu mir, um mein Wut verzerrtes Gesicht zu entdecken. Er bekam etwas Angst, denn er spürte gerade mein Alpha da sein, um so mehr. „Wenn ich mit dir rede, dann schaust du mich gefälligst an und verdrehst deine Augen nicht! Verstanden?!" spuckte ich es ihm wütend in sein faltendes Gesicht.

Nun war er wütend auf mich, aber das fand ich nur zu witzig. Er müsste sich mir unterwerfen. Einer Frau. Einer Frau die viel stärker, als er war. Damit kommt sein Ego wohl nicht zurecht.

„Verstanden?" fragte ich ihn erneut, weil er mir keine Antwort gegeben hatte. „Ja." es klang so als würde ein kleiner Junge gerade ärger von seiner Mutter bekommen, weil er unartig war. Ich entwürdigte ihm noch einmal mein Blick und danach würde ich ihn nie wieder mehr ansehen. „Erst wenn wir ihn töten?" fragte Ari mich gehässig. „Hmm." „Das bedeutet für mich ein Ja."

Ich nahm mein Lenkrad wieder in meine Hände, denn ich hatte es vorhin losgelassen, als ich diesen alten Mann neben mir zurechtgewiesen hatte und fuhr schleunigst wieder los.

 

Wir fuhren auf die Einfahrt zu und dieses Haus war bombastisch. Noch viel Größer, als mein Haus und alles sah so gepflegt aus.

Er hatte bestimmt 100 von Angestellten, die im Haus arbeiteten und im Garten, damit das hier so perfekt aussah, wie ich es erkennen konnte.

Links und Rechts von der Einfahrt konnte man Bunte Blumen erkennen, sie sahen so perfekt aus. Ich würde all zu gerne wissen was sie darstellten, wenn man von oben hinunter sah. Vielleicht irgendein Muster?

Das Haus sah perfekt aus. Es war Schwarz mit hellen holzartigen Fensterrahmen und an manchen stellen war das Haus mit Holzbalken bedeckt. Es passte alles perfekt zusammen. Vor der weißen Doppel Haustür standen 2 Wachen.

„Wir könnten immer noch umdrehen, Boss." so gefiel es mir. Boss hörte sich großartig in meinen Ohren an. „Ich bin nicht George Szanto. Wir sind die Jäger und nicht die gejagten, falls du das vergessen hast. Außerdem wären unsere Probleme, damit auch nicht weg. Also..."

Ohne zu Zögern stieg ich aus und die 2 Wachen meines Rudels, die hinter uns hergefahren sind, stiegen auch auf meinen Befehl aus.

So unvorbereitet war ich auch wieder nicht. Ich ging um mein Auto und erst dann stieg Cole aus. Er war genau wie mein Vater ein Weichei. Ohne zu zögern stieg ich die große Treppe hinauf und Cole, Sean und Derek folgten mir.

Einer der Wachen kam uns zu vor: „Alpha und Beta." er begrüßte sich mit einem kurzen und leichten verbeugen und sprach dann weiter: „Wie kann ich euch behilflich sein?" Höflich... „Ich möchte zum Alpha." So selbstbewusst wie möglich wollte ich klingen und meine Stimme zitterte kein bisschen. „Ich werde Alpha Romero weitergeben, dass ihr hier seid. Es könnte nur einen kurzen Moment dauern." Ich nickte und ging zu Cole.

„Sie haben Respekt vor mir, weil ich die erste Frau bin, die ein Alpha ist. Sie werden mich nicht umbringen und dich auch nicht, weil du zu mir gehörst. Ich werde mit Alpha Romero reden und danach gehen wir wieder raus und fahren zurück. Verstanden?" Fragte ich ihn über, denn Mindlink, weil Werwölfe ein äußerst gutes gehör hatten und wir nicht in unserem Territorium waren. „Verstanden, Boss." kam es einige Sekunden von ihm wieder. Danach grinste ich ihn an. Er durfte ruhig wissen, dass es mich amüsierte, dass er sich mir unterworfen hatte.

„Alpha." ich drehte mich um und sah zu der Stimme die mich gerufen hatte. Es war die Wache mit dem ich vorhin gesprochen hatte. Schleunigst ging ich zu ihm und wartete auf das ungesagte. „Folgt mir. Alpha Romero freut sich Sie kennenzulernen." Natürlich tut er das...

Die Tür öffnete sich und ich gab meinem Rudel ein Zeichen, dass sie mir folgen sollten.

Wir folgten ihm hinein und ich versuchte nicht zu starren, denn das Haus war einfach nur luxuriös. Das Direwolf Rudel sollte nicht wissen, das der neue Alpha vom Pagomeno Rudel so einen Luxus nicht gewöhnt war. Wir bogen in ein Flur ab, welches mit unzähligen Türen verziert war, aber wir liefen auf die hinterste zu.

Die Tür wurde von der Wache für uns aufgehalten und mit einem nicken seiner Seite, gab er uns das Zeichen hineinzutreten. Ich ging als erster hinein und die anderen folgten mir. Es standen zwei Wachen neben ihm und er stand hinter seinem Bürostuhl. Die dunklen fast schwarzen Augen fielen mir besonders auf.

Omg." kam nun die Stimme die ich all zu sehr vermisst hatte. „Aria? Spürst du das?" Was meinte Ari? Aber dann kam es mit einem Schlag auf mich zu.

Eine Gänsehaut jagte mir über die Haut und in mir tobten tausende von verschiedenen Gefühle. Ich sah ihm in seine schwarzen ausdruckslosen Augen. Doch desto trotz konnte man auch bei ihm sehen, dass er genau das gleich durchmachte wie ich. „Wir haben unseren Mate gefunden, Aria!" rief Ari überaus Glücklich.

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1269 Wörter

Bald kommen längere Kapitel online.

Little WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt