Ich sah mich im Spiegel an und irgendwie gefiel mir heute gar nichts an mir. Meine Haare sind struppig, obwohl ich sie schon 5 mal versucht habe zurechtzumachen. Trotzdem sah ich aus, als hätte ich in die Steckdose gefasst.
Mein Make up war auch alles andere als clean. Und es fing mich langsam an zu stressen. Es war 20:46 Uhr und nichts haute hin. Wenigstens war Samy mit Evy eine ganz andere Person - die alte Samy...die glückliche. Sie redeten über alles mögliche, was mich vorhin dazu gebracht hatte, von ihnen zu flüchten, weil sogar mich dieses getratsche angefangen hatte zu nerven. Aber so lange Sam keine Miene mehr zog und sich etwas ablenken konnte, war mir das Gelächter und ihre Insider, die sie in den letzen Stunde erfunden hatten, sehr lieb.
Ich versuchte meine Wimpern zu richten, aber auch die spielten heute nicht mit. Fuck ich seh verdammt beschissen aus. „Ach Aria, mach dir nicht so viel Gedanken drüber, wie du aussiehst. Er würde uns auch mit schiefen Augenbrauen mit spröden Lippen, mit traurigen Locken..." „Stop. Fuck. Fuck. Sehe ich wirklich so schlimm aus?" Oh shit. Nein. Nein. Jetzt fing ich anzuschwitzen. Ich konnte jetzt nicht nach schweiß stinken.
„Aria, wieso machst du dir überhaupt so viele Gedanken?" zog sie mich auf. Miststück. Sie kicherte erneut, weil sie schon wieder in meinen Gedanken war. „Mir ist wichtig, wie ich in der Öffentlichkeit auf trete und wenn er mich irgendwo hinbringt, wo viele Leute sind und diese dann erfahren dass Lian und ich Mates sind..." „...Dann möchtest du nicht das die Leute denken, dass Lian was besseres verdient hat. Ja Aria ich weiß was du denkst. Immerhin bin ich du, aber auch wenn sie so denken sollten, würde Lian nicht so über dich denken." sprach sie auf mich ein. Ich schloss meine Augen. Einmal tief durchatmen Aria. Einfach atmen. Zieh das Kleid an, geh runter, seh nach den kids und genieß den Abend.
Das Kleid, welches ich trug, war schwarz. Wie jeder meiner Klamotten. Mein Kleiderschrank hatte buchstäblich nur schwarze Klamotten. Vielleicht sollte ich den Versuch wagen, mit helleren Kleidung meine Seele von Schwarz auf bunt zu färben. Vielleicht würde das klappen.
Es war ein langärmeliges schwarzes Kleid mit so gut wie keinem Ausschnitt. Es sah sehr classy aus - professionell. Doch es war etwas kürzer und hatte einen kleines Schlitz an meinem rechten Bein. Doch das wichtigste ist verdreckt - meine Narben, die mein Rücken und meine Brust schmückten. Jedesmal wenn ich sie mir ansehe, weckt das auch gleichzeitig die schlimmsten Erinnerungen an die Zeit als mein Dad noch am leben war. Weshalb ich sie nicht so oft ansehe. Möglicherweise war ich dazu noch gar nicht bereit. Und auch kein anderer war bereit meine verletzte Seite zu sehen. Meine kaputte Seite. Die schwache Seite.
Ich atmete noch einmal tief ein und aus, zog meine schwarzen overknee Stiefel an, schnappte mir meine schwarze Handtasche und machte mich auf den Weg ins Wohnzimmer. Samantha und Evelyn wollten heute zusammen im Wohnzimmer auf der großen Couch schlafen und es mit einem Filme Abend kombinieren. Ich wollte nur sehen, ob alles in Ordnung war.
Maddie würde danach übernehmen und mich anrufen, wenn etwas ist. Auch den zweien sagte ich, dass sie mich anrufen sollen, wenn irgendetwas ist. Ich würd immer rangehen. „Wohin gehts für dich?" fragte mich meine braunhaarige kleine Schwester. Sie saßen beide in decken gekuschelt auf der Couch mit ein paar snacks, frischen Früchten und mit Softdrinks. „Ich muss noch bei der Arbeit was erledigen." log ich. „Du arbeitest zu viel, Aria." gab Evy nun von sich. Ich verzog mein Mund. „Vielleicht hast du recht." sagte ich an Evy. „Vielleicht solltest du nachdem du fertig bist mit deiner Arbeit, was schönes unternehmen." redete nun Samy. „Wenn ich danach nicht so müde bin, dann werde ich was trinken gehen mit meinen Freunden." ich drehte mich im selben Moment um und grinste. Sam wusste, dass ich das nicht ernst gemeint habe. Sie wusste, dass ich nicht so gerne mit Freunden rausging und auch wenn...mit welchen Freunden?
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Little Wolf
WerewolfAria Szanto Steigt zu einer mächtigen Frau auf. Sie muss sich in ihrem neuen Leben, nach einer gewalttätigen Gefangenschaft, die ihr Vater für sie organisiert hatte, zurechtfinden. Mit ihrem neues Status, als Leitwerwolf - Alpha - muss sie ihr Rude...