Kapitel 42

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Ich sah mich um. Alles geht drunter und drüber. Doch die Baustelle nimmt langsam Form an. Aber es wird dennoch noch etwas dauern bis aus der Baustelle eine Schule wird. Die Schule ist in der nähe der Grenze zum Direwolf Territorium, damit auch die Kinder von Lians Rudel auf die Schule können. Ich hatte alles schon mit Lian geklärt, denn wenn wir irgendwann das Mateband vervollständigen, wäre es sowieso das Territorium von uns beiden. Es musste funktionieren. Wir mussten uns Mal hinsetzen und Reden. Kommunikation ist das wichtigste.

Nur ist es für mich ziemlich schwer zu kommunizieren, wenn ich in einem Haushalt aufgewachsen bin, indem alles was ich gesagt habe mit komischen Blicken dokumentiert wurde oder in einem Streit geendet hatte, was meine Mutter dann ausgebügelt hat. Das führte dazu das ich irgendwann nicht mehr viel geredet hatte, auch im Bezug auf meine Gefühle nicht. Mein Vater war selber jemand, der nicht kommunizieren konnte. Er hatte lediglich ausgeteilt, wenn er etwas zusagen hatte. So hatte ich selber nie gelernt zu reden, wenn mir was auf dem Herzen lag.

„Alpha." sprach mich jemanden an und ich fuhr herum. „Könnten wir noch mal den genaueren Aufbau, der Lichter besprechen." Der Elektriker wollte von mir, dass ich ihm zeigte, wo die Lampen später hingehörten. „Na Klar." ich folgte ihm.

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Der grobe Gebäude Plan lag vor mir. Dieses Gebäude streckte sich auf einem Riesen großen Grundstück aus. Es sah aus wie ein Internat. So sollte es auch sein. Ich hatte dafür gesorgt, dass die Kinder die ihre Eltern verloren hatten, hier ein neues Zuhause finden konnten. So wurde an die Schule ein Wohnheim dran gebaut. Man findet auch ein Fußballplatz, Basketballplatz, Footballplatz, Tennisballplätze usw. Aber der Wald nebenan konnte auch gut für Werwolf Spielchen genutzt werden.

Ich sah alles vor meinem Auge. Die Kinder auf den Sportplätzen, im Unterricht, als Wölfe. Zusätzliche Verwandlungsräume, die dafür genutzt werden können, während der Vollmondnacht, sich zu beherrschen. Auch die viel zu riesigen Egos die hier aufeinander treffen werden. Wölfe hatten ein unbeschreiblich großes Ego.

Ich stand in der Schule, die nur mit Möglichkeit von Spenden errichtet werden konnte. Das Pagomeno Rudel war unfassbar gespannt, was die nächste Zeit mit sich bringt und wie gut es klappen wird. Es wird gut klappen. Ich baue nicht irgendwas unnötig auf, nur damit es danach wie ein Glas zerbricht. Also es wird klappen. Auch zwischen Direwolf Rudel und Pagomeno Rudel. Vielleicht wird es mal hin und wieder Konflikte zwischen den Kindern geben, aber wenn das Mateband zwischen Lian und mir vollständig ist, dann gehören sie auch zu einander. Dann sind wir ein Rudel. Weshalb das klappen muss und wird.

Lian hatte auch eine große Summe gespendet, obwohl ich gesagt hatte, dass es nicht notwendig war, weil ich das Geld auch zusammen bekommen hätte, aber er wollte es so. Also sah ich dieses Projekt, als das erste was uns beiden gehörte. Auch wenn er mir die Einrichtung überließ, weil wie er gesagt hatte, er mir in dieser Sache blind vertraute. Außerdem liebte ich sowas und glaubte auch ein Händchen dafür zu haben.

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Dieses Projekt war mir so wichtig, weil Samy in die Schule gehen wollte und so würde ich beiden von uns entgegen kommen. Da ich weiß, dass ich dann beruhigt schlafen konnte, wenn ich wusste das es gut für Sam ist in so eine Schule zu gehen und auch sicherer. Aber nicht nur für Samy mach ich das hier.

Als mein Vater uns von der Schule genommen hatte, wegen einem dummen Fehler meinerseits - als ich einem kleinen Jungen fast zu Tode geprügelt hatte, weil er Sam gehänselt hatte und ich davon mitbekam. Ehrlicherweise wollte ich dem Jungen nur Angst einjagen, aber meine aufgestaute Wut hatte die Oberhand in diesem Moment übernommen und ich hatte möglicherweise so diesen Jungen fast getötet. Mit meinen Werwolf Kräften. In einem Raum voller unwissenden Kinder.

Little WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt