Kapitel 27

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„Sie wird wieder. Sie ist unterkühlt und hat echt was abbekommen, aber spätestens morgen früh ist sie wieder topfit." sagte Dominik, der persönliche Arzt von meinem Dad, der nun meiner war. „Gut. Behalten Sie sie im Auge und informieren Sie mich sofort, wenn sie wach ist." Er nickte. Wir waren im Krankenflügel und Dominik hatte sie schon verarztet.

„Soll ich ihre Wunde am Kopf wirklich nicht ansehen?" fragte er mich das dritte mal. „Nein alles gut. Die Wunde ist schon verheilt. Nur das restliche Blut ist noch über. Ich werd's abwaschen gehen." ich wandte mich von ihm ab. Doch bevor ich verschwand sagte ich über die Schulter zu ihm. „Halten Sie sich bereit. Wenn wir Sam finden, müssen Sie ihr bestes geben, Doc." Ich hatte schon genug von Krankenhaus Geruch.

Die Tür wurde mir von einem Rudel Mitglied aufgehalten. In meinem Haus sah es schon so aus wie bei Lian. Lauter Wachen an den Türen, Angestellte die kreuz und quer in meinem Haus rumliefen. In jeder ecke lungerte eine Person rum, die eine feste Arbeit hatte. Aber eigentlich bereiteten sie nur die Feier vor, die in weniger als einer Woche stattfindet. Aiden wollte was großes. Das Rudel hatte einen neuen Alpha seit zwei Jahrzehnten wieder. Deswegen konnte ich Ad nicht überzeugen können, eine kleine Rede zuhalten und dann in die unendliche Dunkelheit meines Kopfes zu verschwinden. Er will das volle Programm.

Ich war auf dem Weg zu meinem Zimmer. Dem Mädchen sollte nichts passieren. Sie ist verletzt, allein und vermutlich Weise. Außerdem möchte ich das sie sich sicher und wohl fühlt. Obwohl ich mir nicht sicher bin, ob sie später einen Herzinfarkt bekommt, wenn sie erfährt dass sie der Grund war, warum ihr Alpha in ein Unfall verwickelt wurde. Oder schon früher einen Herzinfarkt bekommt, wenn sie realisiert das sie in dem Haus des Alphas aufgewacht war. Niemand weiß eine menge über mich. Deswegen fürchten die meisten mich. Doch eigentlich war ich ein herzensguter mensch...wenn man mir Respekt entgegen bringt. Ich hatte mich noch nie voll und ganz einer Person geöffnet, vielleicht auch nur weil sich niemand wirklich für mich interessierte. Außerdem ist es gut das niemand mich in und auswendig kannte. Bringt eine menge Vorteile mit sich. Keiner weiß meine nächste Bewegung. Keiner weiß wie schnell man mich wütend machen kann oder auch nicht. Niemand kennt mich. Das werde ich wahren. „Ach komm schon, Aria. Wenn Lian anfängt dich kennenlernen zu wollen, wirst du ihm jedes einzelne Geheimnis über dich erzählen." Sie kicherte. Ach ja? „Yep." vertritt sie ihre eigene Meinung.

Bevor ich die Treppe erreichte, kam mein Bruder durch die Haustür. Er sah aus als hätte er geweint oder ein Schlag ins Gesicht bekommen. Ich denke es war das erstere. Ich machte mir keine Mühe ihn zu fragen was los war. Es war offensichtlich. Er hatte Angst um Sammy. Deswegen lächelte ich ihn tröstend an. Ein leichtes lächeln kam ihm über die Lippen, als er sah das ich noch ganz war. Aber er blickte auf meine Stirn, die Blut verschmiert war.

„Wann wirst du sie suchen gehen?" gab er von sich, dabei versuchte er eine feste Stimme zu haben. „Ich werd mir das Blut wegwaschen und dann können wir los." ich setzte mein Gehen fort und er folgte mir die Treppe hoch. „Wie gehts dir? Hat es dich schwer erwischt?" fragte er mich während wir in mein Zimmer gingen. „Nein nur ein Kratzer. Alles halb so schlimm nur-..." ich verstummte kurz. „Dieses Mädchen auf der Straße. Sie-...ich dachte das wär Sam." sagte ich leise zum ende hin.

Wir erreichten die Zimmer Tür und gingen schleunigst rein. „Denkst du-..." er unterbrach. Man merkte das es uns beiden schwer fiel darüber zureden. „Denkst du Sam lebt noch?" fragte er mich, als wäre es entscheidend was ich jetzt sagen würde. Vielleicht würde er sogar anfangen zu weinen, wenn ich das falsche sagen würde. Ich stoppte und sah ihm gezielt in seine dunkel grünen Augen. „So lange ich ihren Toten Körper nicht vor mir sehe, solange lebt die Hoffnung in mir weiter, dass ich mit ihr die verlorene Zeit nachholen kann, die Dad uns genommen hatte." Etwas hart ausgedrückt, aber meine mitfühlende Seite konnte ich noch nie besonders gut zeigen.

Little WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt