Stunden über Stunden vergingen. Ich wälzte mich hin und her und versuchte einfach nur einzuschlafen. Aber ich gab die Hoffnung schon längst auf. Es war einfach gerade viel zu viel los.
Ich konnte diesen beschissenen Alptraum nicht vergessen und ich hatte keine Ahnung was ich über Lian denken sollte.
Die Sonne kam langsam heraus. Es war zwar noch dunkel, aber diese paar Sonnenstrahlen, strahlten schon ins Fenster.
Ein kurzer Blick auf die Uhr, die am anderen Ende des Zimmer hing, verriet mir das es schon 4:03 war. Ich wusste das ich ohne Hilfsmittel nicht mehr einschlafen würde und Lian wollte ich für paar Tage nicht sehen. Ich brauche einen klaren Kopf, bis ich mich entscheiden würde.
In meinem schwarzen knappen Kleid, welches ich nicht ausgezogen hatte, weil ich keine Wechselklamotten dabei hatte, ging ich aus dem Schlafzimmer in den riesigen Flur. Denn ich hatte nicht vor mit Lian zu frühstücken.
Vielleicht war es unhöflich hier alleine rumzulaufen, aber...es war mir egal. Ich hielt mich an keine Regel, die von Romero kam. Meinem Feind. „Red es dir weiter ein, dass er unser Feind ist." schnaufte Ari genervt und müde. Wie ich bemerken konnte , hatte sie auch geschlafen.
Trotzdem versuchte ich leise zu sein, deswegen zog ich meine Hohen Schuhe aus und schlich zur Treppe.
„Alpha." ertönte eine Stimme von der Treppe. Es war zum Glück ich gemeint und nicht Lian. Als ich an der Treppe ankam, die ins Erdgeschoss führte, sah einer der Angestellte zu mir. „Kann ich ihnen irgendwie helfen?" fragte er mich höflich. Eins kann man dem Direwolf Rudel lassen. Sie waren verdammt höflich.
Wieso musste er mich hören? Ich wollte raus schleichen, damit mich niemand bemerkte, aber was hatte ich mir eingebildet. Ich war zu Besuch bei einem anderen Territorium. Als würde Lian mich nicht beobachten lassen.
Ich wurde in einem Fremden Haus entdeckt, indem ich mitten in der Nacht rum schlich. „Ja. Sag Romero, dass es mich gefreut hat, hier zu sein." antwortet ich freundlich zurück .
„Sie wollen schon gehen? Wieso haben sie es so eilig?" fragte er interessiert nach. „Ich muss noch etwas erledigen, was mein Rudel betrifft." log ich ihn an.
„Aso. Na dann. Folgen Sie mir. Ich mache Ihnen die Tür auf." Ich lächelte dem jungen Herren zu und folgte ihm die Treppen runter auf denen wir immer noch standen.
Er öffnete nur eine Seite der großen Doppeltür und ließ mich raus. „Danke sehr." bedankte ich mich höflich bei ihm und er machte es mit einer Handbewegung ab. Ich konnte fühlen, dass er ein Gentleman war und absolut keine Angst vor mir hatte, sondern mich nur respektierte.
„Das ist mein Job." sagte er lachend. Ich musste grinsen. Er war nett.
Mit seiner Dienstkleidung und seinem nach hinten gestylten Blonden Haar, war er gar nicht mein Typ. Aber das zählte sowieso nicht.
„Ja. Genau. Wir hatten bereits ein Mate, also sag dem Blondhaarigen Superduper Netten Kerl, das er uns in ruhe lassen soll!" zischte Ari gehässig. „Ruhig, Engel." Wieso rastete sie so aus? Ich will nichts von ihm und ich will auch nicht von Lian.
„Wie ist dein Name?" fragte ich ihn interessiert. Er sah mich verunsichert an. Mein Kopf legte sich schräg und ich wartete darauf, dass er mir seinen Namen verriet.
„Landon. Mein Name ist Landon." Passt zu ihm. „Freut mich dich kennenzulernen, Landon. Bestimmt sehen wir uns irgendwann wieder." sagte ich, während ich meine Schuhe anzog. „Ganz meinerseits." und strahlte mich mit seinem Freundlichen Gesicht an.
„Kannst du mir noch ein Gefallen machen? Kannst du diese Schlüssel meinem Beta geben?" Sonst würde ich Aiden und Linda hier zurücklassen. Bevor Linda und Aiden, als Wolfsgestalt nach Hause laufen müssen, mache ich es mit Vergnügen. „Natürlich. Für Sie immer gerne." ich legte meinen Kopf schief. Für mich? Was unterschied mir dermaßen an jemanden anderem? Doch nicht weil ich ein Alpha war... Ich zog meine Augenbrauen kurz nach oben und sagte zum Abschied monoton: „Tschüss."
Nun stöckelte ich die Treppe runter, die zur Einfahrt führte und verließ das Grundstück. Das Haus stand verlassen mitten im Wald, deswegen verschwand ich auch direkt in ihm und zog mich aus, um mich zu verwandeln.
Meine Knochen brachen und ich fiel auf meine Vieren. Mein Ellbogen Knochen brach und ich konnte einen kurzen Stöhnen nicht vermeiden. Meine Verwandlungen funktionieren noch nicht reibungslos. Es tat immer noch bei einpaar Knochen weh, aber zum aller ersten Mal war das schon eine großer Sprung.
Es bildete sich schneeweißes Fell auf meiner Haut. Eine schnauze bildete sich in meinem Gesicht und Fangzähne bohrten sich aus meinem Zahnfleisch. Ich liebte meine Wolfsgestalt und viele begehrten mich deswegen.
Als ich ein Vollständiger Wolf war, nahm ich meine Klamotten, die ich vorhin ausgezogen hatte, in den Mund und lief nach Norden. Da war mein Territorium, da fühlte ich mich wohl.
~
Nach einer Gefühlten Ewigkeit kam ich endlich zuhause an. Die Sonne war schon komplett aufgegangen.
Ich betrat die Küche, weil ich unbedingt ein Schlafmittel brauche. Schlaf. Mein Körper schrie wie immer nach SCHLAF. Müde ging ich zudem Küchenschrank, indem Medikamente aufbewahrt wurden.
Ich spähte in den Schrank und die dunkelblaue Verpackung mit einem halb Mond, lachte mir schon entgegen. Müde nahm ich sie heraus und drehte mich gegen die Theke. Oh man wieso machte es mich so fertig mich in ein Wolf zu verwandeln? Früher tat ich es doch jeden Tag.
Erst jetzt nahm ich den Kind Körper am Tisch war. „Bist du Krank?" erkundigte Sam sich bei mir. Wie konnte ich sie die ganze Zeit über nicht hören? Bin ich so müde?
„Nein." stellte ich klar. „Was machst du dann am Medikamenten Schrank?" ließ sie nicht locker. „Sam, was machst du so früh morgens in der Küche?" fragte ich sie, um vom Thema abzulenken.
Sie sah auf ihre Schüssel Müsli. „Ich frühstücke." gab sie kurz von sich. Mit diesem Kind stimmte irgendwas nicht. „Es ist...", ich sah auf die Uhr über ihr, „gerade einmal 6 Uhr." Wieso sind Kinder so komisch?
Sie zuckte nur. „Okay...Guten Appetit. Ich geh schlafen." informierte ich meine kleine Schwester und machte mich auf dem Weg aus der Küche.
„Warte!" rief sie mir entgegen. Meine Beine blieben stehen und mein Körper drehte sich zu ihr. Ich sah sie erwartungsvoll an. Was war nun schon wieder?
„Mhm...Können wir heute laufen gehen? Ich war schon lange kein Wolf mehr und ich muss mich wieder verwandeln." erzählte sie mit ihrer Engelsstimme und setzte zum Schluss noch eines ihrer süßesten Lächeln auf. Sie klimperte mit ihren Wimpern und wartete was ich darauf sagen würde.
„Klar...Ehm, aber ich bräuchte davor noch unbedingt schlaf." ich umfasste die Schlafmittel Verpackung noch fester in meinem Griff.
„Hast du heute Nacht nicht geschlafen?" stammelte sie besorgt. Ich kniff meine Augen zusammen. „Ja so ähnlich."
Natürlich konnte ich ihr nicht sagen, dass mich Alpträume nicht schlafen ließen und ich jede Nacht nur maximal 2 Stunden schlief oder überhaupt nicht. Sie würde sich nur unnötig Sorgen machen und es Aiden erzählen. Was könnten die beiden schon dagegen tun?
„Na dann wünsche ich dir eine Gute Nacht, Schwesterchen." Sie wandte sich von mir ab und setzte sich wieder hinter ihrer Müsli Schale.
Meine Stöckelschuhe klapperten über den Boden. Die Weißen Riesen Wände kamen mir so klein und eng vor. Meine Sicht wurde verschwommen und ich wollte jetzt einfach nur ins Bett.
Nach so einem langen Tag und Nacht, erreichtete ich endlich mein Zimmer. Schließlich zog ich meine Schuhe aus und setzte mich aufs Bett.
Ich packte eine Tablette aus und legte sie auf meine Zunge. Das Glas Wasser, welches gerade eben noch auf dem Nachtisch stand, führte ich zu meinem Mund und schluckte die Tablette und das Wasser mit einem Zug runter.
Endlich lag ich in meinem Bett. Mein weiches und vor allem gemütliches Bett. Meine Augen schlossen sich und nun war ich mir sicher, dass ich keine Alpträume träumen würde. Ich würde den Schlaf, welcher mit fehlte, nur nachholen.
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1314 Wörter
Sorry für so ein langweiliges Kapitel, aber die nächsten werden wieder spannender.🐺🤍
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Little Wolf
WerewolfAria Szanto Steigt zu einer mächtigen Frau auf. Sie muss sich in ihrem neuen Leben, nach einer gewalttätigen Gefangenschaft, die ihr Vater für sie organisiert hatte, zurechtfinden. Mit ihrem neues Status, als Leitwerwolf - Alpha - muss sie ihr Rude...