Kapitel 15

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15:36 Uhr

Ich hatte 9 Stunden Schlaf nachgeholt. Und fühlte mich so gut, — fast — wie neu geboren.

Mein Blick war starr an die Decke gerichtet. Fast wie neu geboren - desto trotz fühlte ich mich immer noch so leer. Irgendetwas fehlte.

Mein Kopf fiel auf die rechte leere Bettseite. Würde mir ein Partner gut tun? dachte ich. Doch mir blieb noch nichtmal genug Zeit für mein Rudel, wie sollte ich mich dann um ein Mate/ Partner kümmern können.

Doch trotzdem dachte ich genau an die Person, an die ich gar nicht denken sollte. Aber wieso dachte ich dann an ihn? Wie kann es verdammt nochmal sein, dass dieser Mann, obwohl ich anmerken möchte — das ich ihn nicht kenne - die ganze Zeit in meinem Kopf ist. Ich drehte mein Kopf wieder in die Position, in der er davor war und starrte wieder an die Decke.

Ich hatte genug rumgelegen, dachte ich mir. Aber ich konnte nicht aufstehen. Keine Kraft um aufzustehen. Die leere die ich dachte zu fühlen,
weil ich alleine bin, war nicht nur deswegen.

Dieses Loch, welches sich in den letzten Jahren gebildet hatte, wurde mit Ekel, Boshaftigkeit, Einsamkeit, Schadenfröhlichkeit, Schwäche, Unzufriedenheit, Zorn, Respektlosigkeit und Vergeltung gefüllt.

In diesen 3 Monaten hatte ich mir mein Rache Plan ausgemalt. Ich brannte darauf meinen Vater zu töten, den Beta Cole zu töten, aber was jetzt? Ich hatte nicht nur mein Racheplan erfolgreich erledigen können, sondern eine Menge verloren.

Meine Mum kann mich nicht mehr in den Arm nehmen, wenn ich eine Umarmung brauche, weil Cole sie umgebrachte hatte. Alex kann mir nicht mehr seine wunderschönen Orte in unserem Territorium zeigen, weil er tot war.

Er hätte mir nicht geglaubt, wenn ich ihm gesagt hätte, das dieses Territorium nun mir gehörte. Ich konnte ihn mir vorstellen, wie er anfängt zu schreien und zu jubeln, nachdem ich ihm das erzählt hätte. Er hätte mich in den Arm genommen und mich unterstützt bei allem was ich getan hätte. Vielleicht hätte ich ihm sogar den Beta Titel gegeben...

Ein Klingel Ton ließ mich in die pushen kommen. Egal wer das war. Ich danke dir. Denn nun saß ich an dem Bettrand und war gerade dabei mein Handy vom Nachtisch zu nehmen. 5 neue Nachrichten. 3 von Aiden und 2 von — ich zog scharf die Luft ein — Lian. Er würde mich niemals in ruhe lassen. Das stand fest. Ich entsperrte mein Handy und klickte als erstes auf den Chat von Aiden.

Ad

Aria du musst unbedingt mit jemanden darüber reden. Es frisst dich von innen heraus auf. 08:55 Uhr

Bist du gut zuhause angekommen? 09:02 Uhr

Ruf mich an. 15:53 Uhr

Er machte sich zu viele Sorgen, um mich. Ich entschied mich, ihm nicht zurück zu schreiben, sondern ihn gleich anzurufen. Danach ging ich auf den Chat von Lian.

Romero

Es hat mich gefreut, dass du gekommen bist. Ich hätte es dir gerne persönlich gesagt, aber du bist abgehauen. 08:05 Uhr

Ich hoffe wir können das Frühstück nachholen, kleine Wölfin. 08:06 Uhr

Er lässt nicht locker. Vielleicht sollte ich ihn einfach blockieren, obwohl ich nicht denke, dass er dann locker lassen würde... Was soll ich darauf antworten? Mein handy schmiss ich auf mein Kissen, um eine kurze Bedenkzeit zu haben. Danach fiel ich rückwärts aufs Bett, damit meine Bedenkzeit ein gutes Ergebnis erreichen konnte und ich meine Gedanken sortiere.

Little WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt