Kapitel 20

707 30 0
                                    

Lian

Ich könnte mich dran gewöhnen, sie beim Schlafen zu beobachten. Sie hatte eine Menge Blut verloren. Wäre sie ein Mensch, dann würde man von Wunder reden können, dass sie noch lebte.

Andrew hatte mir gesagt, dass sie ihm und dem Ärzte Team gedroht hatte. Doch bei mir wurde sie Nervös oder eher ziemlich aufgelöst. Naja immerhin war ihre Schwester verschwunden.

Schon seit ein paar Tagen waren diese Viecher in meinem Territorium eingedrungen. Sie steckten kleine Dörfer oder Häuser in brand. Töteten alles was ihnen in den Weg kam und hatten nicht wirklich ein Ziel. Nur das Komische an den Streunern war, dass diese im Team Arbeiteten. Sie griffen sich nicht selbst an. Man konnte manchmal sehen, wie sie zusammen in kleine Gruppen auftauchten und dann auch wieder zusammen verschwanden. Außerdem griffen sie sich gegenseitig nicht an.

Zander und ich vermuteten, dass wir angegriffen werden von einem anderen Rudel. Uns ein unbekanntes Rudel. Ein viel kleineres Rudel oder doch ein größeres unbekanntes Rudel. Denn das Oleada Rudel - zweit größtes Rudel überhaupt - konnte es nicht sein. Sie rochen zum einen anders und unsere Rudel hatten miteinander Frieden geschlossen. Soweit ich wusste auch das Pagomeno Rudel war im Frieden mit ihnen. Es war äußerst komisch.

Deswegen kam ich noch nicht dahinter von wem diese Viecher waren. Und wenn es sein müsste, dann würde ich jeden einzelnen umbringen, damit es wieder Ruhe im Paradies gäbe.

Ein Handy klingeln schnitt die Ruhe. Schleunigst nahm ich mein Handy aus meiner Hosen Tasche und ging, ohne zu achten wer es war, ran. Hauptsache mein Handy wäre nicht der Grund dafür, dass Aria aufgeweckt wird. Danach versicherte ich mich, ob Aria wirklich nicht aufgewacht war.

Doch sie schlief immer noch ruhig und tiefen entspannt, obwohl man eine Sorgenfalte auf ihrer Stirn sehen konnte. Als ich mein Blick abwenden konnte und sicher war, dass genügend Wasser neben der Liege stand und alles in Ordnung war, verließ ich den Raum, um mich meinem Anruf widmen zu können. Vorsichtig schloss ich die Tür hinter mir.

„Habt ihr sie gefunden?" fragte ich Zander, der die ganze Zeit über gewartet hatte, bis ich antwortete. „Nein, Lian. Sie wird immer noch vermisst." erklärte er mir. „Okay. Aber wieso rufst du dann an?" fragte ich streng. Er hatte mich unterbrochen meinem Mate beim schlafen zu beobachten. „Weil du herkommen solltest und zwar schnell. Wir brauchen dein Einverständnis, um dieses Gebiet durchsuchen zu können und am besten musst du mit uns kommen, denn wir glauben das sie dort ist." Jetzt konnte ich die Anspannung in seiner Stimme auch hören. „Wo seid ihr?"

„Ziemlich weit im Osten. Ganz genau kann ich dir das selbst nicht sagen. Aber ein paar Meilen von unserem Territorium muss es sein. Du wirst uns direkt finden, wenn du in der nähe bist." stellte mein Beta klar. „Bin auf dem Weg." Danach legte ich auf und ging, bevor ich los musste, noch zu Aria rein, um noch einmal sicher zu gehen, ob alles in Ordnung war. Andrew würd ich auch ein paar mal zu ihr schicken, während ich weg war.

Mein Handy packte ich in meine Hosentasche und öffnete die Tür zu dem Behandlungszimmer.
Mein Blick traf auf die Liege und es verfrachtete meine Gedanken und Körper in eine Art Schockstarre. Wie kann das sein?

-

In den Sekunden in denen ich meine Gedanken sortieren musste, hatte ich das Schwitzen angefangen. Wieso tut sie mir das an?

Ich hob das Kissen auf, welches auf dem Boden lag und legte es auf die verdammte leere Liege. Auch ihren Patienten Kittel hob ich auf. Sie hatte sich verwandelt und war aus dem Fenster geflohen. Wenn ich sie in die Finger bekomme, wird sie mich anflehen ihr nichts zutun. Verdammte Scheiße. Sie war verletzt und schwach.

Little WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt