Kapitel 45

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Ich war in Lian Romeros Kindheit. Sein Kinderzimmer, zeigte mir all die Interessen von dem 10 Jährigen Lian. Es war etwas unaufgeräumt, was mich dazu brachte zu denken, dass er nicht oft hier rein geht und auch sonst niemand hier drinnen war nach dem Tod seiner Mutter. Es lagen Spielzeug Autos auf dem Teppich rum. Eine Kinder Socke lag in einem Eck des Zimmers. Medaillen von unzähligen Sportwettbewerben hingen an einem extra Nagel an der Wand. Ich sah sie mir genauer an. Sie waren alle Golden, was bedeutet das er ziemlich sportlich als Kind war. Ich strich mit meinem Finger an eines der Medaillen entlang.

2010
Sieger des Dauerlaufs

2010? Da müsste er 7 Jahre alt gewesen sein. Ich ließ von der Medaille ab und schaute mir das Plakat über sein Bett an. Es war das Auto mit dem wir hergefahren waren. Mit dem schwarzen Mustang, von dem er früher schon geträumt hatte. Romero hatte alles im Leben erreicht. Ein krasses Haus, ein krasses Auto...mehrere Autos. Ein Großes Rudel, was hinter ihm steht. Und doch hatte ich nicht das Gefühl, er wäre glücklich. Er hat seine ganze Familie verloren, die nur aus einer Person bestand...seine Mutter. Sein Vater ist ein gewalttätiges Arschloch, was jetzt keines mehr war, sondern ein liebender Vater, welchen Lian verdient hätte.

Ich hörte die Treppenstufen. Lian war mit Geschirrwaschen fertig geworden. Erneut wollte ich ihm dabei helfen, aber er hat gesagt, dass er das schon machen würde. Weshalb ich hier her gekommen bin. Die Tür quietscht hinter mir, was mich zum umdrehen verleitet. Er selbst sieht sich in diesem Raum um. Ich hatte Recht gehabt. Er war selbst lange nicht hier gewesen. Seine Augen schweiften alles ab, blieben kurz an dem Poster hängen, dann an der Lavalampe auf dem Nachttisch. In ihm tobten soviele Gefühle, so viele Erinnerungen. Langsam ging ich zu ihm hinüber.

Natürlich wusste ich das wir noch nicht soweit waren. Mit dem ganzen Mate gedingse, aber ich sah in seinen Augen, wie schwer es ihm fiel hier zu sein und dazu noch jemanden hier her mitgebracht zu haben. Ich stellte mich neben ihn und lehnte mein Kopf auf seine Schulter. Daraufhin legte er seine Hand auf meine Taille, was mir kleine, angenehme Stromschläge auf meiner Kopfhaut und in meiner Taille Gegend brachte. Wir standen in der Stille, zumindest sah es so aus. Ich wusste nicht wie laut es in Lians Kopf war.

„Als meine Mutter gestorben ist, kam ich in ein Heim. Die Leute dort waren beschissen. Ich kam in eine Freundesgruppe, die rückblickend nicht gut war. Aber so bin ich hier her gekommen. So konnte ich mir dieses Auto kaufen." er sah auf den schwarzen Mustang über den Bett. „So konnte ich dieses Rudel aufbauen." Lian hatte dieses Rudel mit 17 bekommen. Er war ein Jahr jünger als ich gewesen als er das Rudel bekam. In diesen Fünf Jahren, hatte er dieses Rudel aufgebaut, wie es noch nie jemand zu vor geschafft hatte. Er ist ein disziplinierter, engagierter Boss. Er war nicht grausam wie jeder dachte. Jedenfalls war er nicht grausam ohne Grund. Er war ein guter Mensch. Ein guter Freund und er könnte auch ein guter Ehemann sein. „Danke das du mir das erzählst." Ich sah zu ihm hoch. Einen Moment standen wir einfach nur da bis Lian sagte: „Komm ich will dir was zeigen."

~

Wir verließen das Haus durch die Hintertür in der Küche. Als er die Tür nachdem ich rausgegangen bin geschlossen hatte, hielt er mir seine Hand hin. Ich überlegte nur für eine Millisekunde, aber realisierte sofort, dass es sich richtig anfühlt. Ich ergriff sie und er führte mich durch den pechschwarzen Garten. Hätte ich keine Wolfsaugen, hätte ich kein bisschen was sehen können. Der Mond versteckte sich hinter den Wolken, so auch die Sterne. „Wohin gehen wir?" fragte ich leise, Angst davor das uns jemand hören könnte. Was ziemlich dumm ist, weil wir buchstäblich im nirgendwo sind. „Hast du Angst?" fragte er belustigt. Was mich dazu brachte ihn scharf anzusehen. „Angst?" ich lachte über dieses Wort. Was könnte einen Alpha Angst machen. Ein dunkler Garten ganz bestimmt nicht. Viel eher der Verlust einer Person. Meine Gedanken schweiften kurz zu Sam ab. Die zum Glück wieder daheim war und es ihr gut ging. Trotzdem zerbrach ich mir nun den Kopf, was die zwei Energiebündel wohl gerade trieben? Kann Evy Samy ablenken? Ich hoffe doch.

Little WolfWo Geschichten leben. Entdecke jetzt