21. Ventus

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Es war der heißeste Tag des Sommers und das Eis schmolz in meinen Händen, noch bevor ich es überhaupt essen konnte. Remus und ich lagen den ganzen Tag im Schatten und hielten die Füße in große Wassereimer, um nicht völlig durchzudrehen.

Bei meinem Onkel Werwolf gab es nur ein tatsächliches Warnsignal, woran man merkte, dass ihm wirklich zu warm war: er hatte keine Lust auf Schokolade.

Am Nachmittag brachte uns meine Schwester Tonks selbstgemachte Zitronenlimonade und frische Wassermelone.

„Warum ist es hier so windig? Woanders geht doch auch kein Lüftchen.", fragte sie verwundert.

„Kleiner Ventus-Zauber, hat Mar wirklich gut gemacht", lobte Remus mich, während er sich ein Stück Melone in den Mund steckte und ihm der Saft das Kinn hinunterlief.

Stolz und zugleich überrascht schaute Tonks mich an, „Nicht schlecht, my Sunshine."

„Ich sehe schon", sagte Remus und ließ sich wieder ins weiche Gras fallen, „sie wird eine bessere Aurorin, als ihr es seid oder ein bessere Lehrerin, als ich es bin."

Sofort schnellte mein Kopf zu ihm herum, „Lehrer?", fragte ich völlig verwirrt, „Wie jetzt?"

Remus gefror trotz brennender Hitze in diesem Moment und starrte mich nur an, unfähig auch nur zu blinzeln.

„Ich glaube dein Onkel muss dir noch etwas beichten", lachte meine heute blonde Schwester und ging wieder ins Haus.

„Reeeeemmmuuuuusssss, was musst du mir sagen?", hakte ich energisch nach und mein Gesprächspartner richtete sich unruhig wieder auf.

„Naja, du weißt doch, dass Lockhart seinen Posten verloren hat und Dumbledore hat eventuell mich gefragt, ob ich im nächsten Jahr Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichten würde und ich habe vielleicht ja gesagt...."

„Und ‚vielleicht' heißt bei dir ‚auf jeden Fall'?", fragte ich belustigt.

Kurz überlegte er, „Ja, ja, kann man so sagen."

Gemeinsam lachten wir und ich versicherte ihm, dass ich mich sehr freuen würde, dass wir uns im nächsten Schuljahr in Hogwarts sehen würde, da mir meine Familie natürlich fehlte. Doch Remus beschäftigte die ganze Sache wohl mehr als mich, „Und keine Sorge, ich werde versuchen, dir nicht auf den Keks zu gehen und dich nicht die ganze Zeit zu kontrollieren. Ich werde dich nur ein bisschen im Auge haben."

„Ich schätze das geht klar, aber dafür möchte ich immer eine gute Noten haben und nicht mehr lernen müssen."

Laut lachte er auf und verschluckte sich dabei fast an der Limonade, „So funktioniert das nicht, Mar. Aber so wie du zauberst solltest du das auch so hinbekommen."

Den Rest des Nachmittags verbrachten wir weiterhin im Garten. Remus arbeitete noch Unterrichtspläne aus, die er nun nicht mehr vor mir verstecken musste, während ich in einem Buch las.

„Sunshine, es kam ein Brief für dich an von einer sehr zerfetzten Eule. Ich füttere sie mal, vielleicht ist sie dann nicht mehr so verwirrt", rief meine Schwester aus der Küche und ließ den Brief zu mir unter die große Eiche schweben.

Schnell riss ich ihn auf und erwartete eine Antwort von meiner Jonna, da wir uns die ganzen Sommerferien über schrieben und es kaum erwarten konnten, endlich in die dritte Klasse zu kommen, doch der Brief war nicht von ihr.

Hallo Mar,

wir hoffen, du hast tolle Ferien und es geht dir gut.

Bei uns ist wie immer viel los und Ron schwärzt uns für alles bei Mum an...

Venom - Mar Black (Weasley twins FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt