38. Summer holidays

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„Bei Merlin, da ist sie wieder...Sunshine!", rief meine Schwester, als Remus und ich durch die schwarze Eingangstür des Grimmauldplaces liefen. Am Ende des Korridors tauchte ihr pinker Haarschopf und ein überglückliches Grinsen auf. Keinen Moment zögerte sie und rannte mir entgegen, doch sie war nicht alleine, denn ihre Backutensilien folgten ihr in Windeseile. Begeistert zog sie mich in eine Umarmung in der wir uns vor Schwung einige Schritte drehten. „Tonks, warum verfolgen dich ein Nudelholz, Mehl und eine Kuchenform?", nuschelte ich in ihre Schulter, da sie sich noch immer an mich klammerte.

„Die Frage ist wohl er, warum das Nudelholz versucht, mich zu erschlagen?", es war Remus leicht panische Stimme, die hinter mir erklang. Tonks und ich lösten uns voneinander und bekamen ein Bild für die Götter geboten. „Hilft mir vielleicht mal jemand?", fragte Remus und wich dem Küchenutensil immer wieder geschwind aus. „Ha", brüllte er, „Nimm das!" und verpasste dem Nudelholz eins mit seinem Zauberstab.

Meine Schwester und ich brachen ich heiteres Gelächter aus, so sehr, dass uns in kürzester Zeit die Bäuche furchtbar schmerzten.

„Und genau deswegen werde ich nächstes Jahr Verteidigung gegen die dunklen Künste unterrichten", erklang plötzlich eine andere Männerstimme hinter mir. „Lupin bei deiner dreckigen Unterhose, WAS VERSUCHST DU DA?", es war Moody, der soeben zu uns gestoßen war und nun mit einem einfachen Schwung seines Zauberstabs Remus vor dem bösen Nudelholz rettete. „So wie du mit deinem Zauberstab rumfuchtelst, ist es kein Wunder, dass Dumbledore dich entlassen hat, du stichst noch jemanden das Auge aus."

„Ich habe gekündigt...GEKÜNDIGT und das weißt du ganz genau", stellte Remus die Sache klar und zeigte mit seinem Stab und bösem Blick auf Mad-Eye. „Ich schwöre dir, wenn du nicht gleich deinen Zauberstab runternimmst, brenne ich ihn nieder. Ich habe schließlich nur noch ein gutes Auge und das werde ich bestimmt nicht an dich verlieren."

Remus senkte seine Hand und Tonks und er begrüßten sich endlich, während Moody sich zu mir drehte. „Na Mausezahn, da bist du ja wieder. Du hast mir gefehlt", sagte er lieb und nahm mich kurz in den Arm.

Ich wollte ihm sagen, dass ich mich auch freute, wieder zuhause zu sein, als es mir wie Schuppen von den Augen fiel, „Moment mal, was hast du eben gesagt? DU wirst der neue Lehrer für Verteidigung?"

Stolz nickte er, doch ich verlor hingegen massiv an Gesichtsfarbe. „Ihr wollt mich doch alle verarschen? Ist es, dass ihr mich kontrollieren könnt? Ich werde wohl nie alleine sein können. Remus meinte auch, er würde mich nicht bespitzeln aber ich habe jede Sekunde seine Augen in meinem Rücken gespürt. Gut, du hast nur eins aber trotzdem..."

„Beruhig dich, Sunshine", sagte Moody und lachte dabei unaufhaltsam.

„Ein Scheiß", rief ich mit einer bunten Mischung aus Gefühlen. Ich war überrascht, genervt und belustigt zu gleich. „Ich beruhige mich, wenn ich das will. Ey Tonks, wann unterrichtest du in Hogwarts? Vielleicht das Jahr danach?", fragte ich sarkastisch und wir alle brachen in wildes Gelächter aus. Ich konnte ihnen gar nicht böse sein, doch überrascht war ich noch immer. Das würde was werden...

Beim Abendessen flatterte meine Eule Ayla mit einem Brief für mich durchs Fenster herein.

Als ich später alleine auf meinem Zimmer war las ich ihn, doch beschloss nicht zu antworten. Fred sollte in der Hölle schmoren.

„Hallo Kleines,

ich hoffe, du bist gut zuhause angekommen. Ich weiß nicht wieso aber deine Eule hat schon auf einem Fensterbrett im Fuchsbau auf uns gewartet. George meint, dass sie will, dass ich mich nochmal bei dir entschuldige. Ich hingegen glaube, sie wollte mich nur strafend anschauen und mir in den Finger beißen. Das hat sie in den letzten 5 Minuten übrigens so um die 10 mal gemacht, obwohl ich ihr nur einen Wurm geben wollte... Sie ist genauso widerspenstig wie du. :)

Das war natürlich ein Spaß!

Trotzdem möchte ich sagen: Es tut mir leid.

Dein Freddie!"

Den nächsten Brief erhielt ich zwei Tage später, welcher allerdings durch Errol, die halbtote Eule der Familie Weasley geliefert wurde.

„Mrs. Black, entweder hat ein Sturm deine Eule verschluckt oder du antwortest nicht... Beides ist nicht akzeptabel...

Dein Mr. Weasley"

Doch auch diesen Brief beantwortete ich nicht.

Stattdessen verbrachte ich meine ersten Ferientage mit dem bunten Haufen, den ich meine Familie nennen dufte. Remus und ich veranstalteten unser traditionelles Schokoladen-Pudding-Wettessen aus dem er wie gewohnt als glorreicher Sieger hervorging und Moody brachte mir in seiner Kammer neue, teilweise dunkle, Zauber bei, die mir nach seiner Aussage in meinem späteren Leben großen Dienst erweisen würde. Tonks hingegen freute sich besonders mal wieder Zeit unter Mädels verbringen zu können und entführte mich für einen ausgiebigen Shopping-Tag in die Winkelgasse, einen meiner Lieblingsorte in der Zaubererwelt.

Sie ließ mich unzählige Kleider, Röcke und Schuhe anprobieren und trieb dabei die Verkäuferinnen der Bekleidungsgeschäfte in den blanken Wahnsinn.

Von Herzen gerne wäre sie mit mir in die Muggel-Geschäfte der Londoner Innenstadt gegangen, doch etwas in mir sträubte sich strikt dagegen. Also war es unser Kompromiss, dass sie mich zumindest in jegliche farbenfrohe und mädchenhafte Kleider unserer magischen Welt stecken durfte, um mir dann in die Wange zu kneifen und wiederholt mit quiekiger Stimme zu rufen, „Du ziehst bezaubernd aus, Sunshine!"

Ich genoss die Stunden der Zweisamkeit sehr und ertrug die Anprobe der rosa Sommerkleider sehr tapfer, doch die Läden verließen wir mit Sachen, in denen ich mich wie ich selbst fühlen konnte. Auch wenn sie die Familie Black mit allem was dazu gehörte ablehnte, wenn nicht sogar verabscheute, fühlte ich mich ihnen trotz keiner richtigen Verbindung auf eine verschrobene Art irgendwie zugehörig. Ich liebte mein altes traditionelles Haus in Mitten der besten Londoner Wohngegend und träumte von edlen Empfängen, royalen Bällen und vornehmen Teestunden und nicht zu vergessen von der dunklen Magie und dem Ansehen, welches mit dem Noblen Haus der Blacks verbunden war.

Am Abend zeigte ich Remus und Moody die Ausbeute des Tages. Stolz präsentierte ich meine neuen Kleider, Röcke, Blusen, Hosen und Hüte. Alles in schwarz, weiß und grau.

Am Abend alleine in meinem Schlafzimmer trug ich noch immer meinen neuen und jetzt schon liebsten Rock und fühlte mich einfach gut darin. Glücklich tanzte ich zu meinem Lieblingslied bis ich müde wurde und ins Bett sank.

Nur eine dunkelgrüne Stumpen-Kerze auf meinem Nachtschränkchen flackerte noch sanft, als ein kleines Klopfen an meinem Fenster erklang. Mal wieder war es die Eule der Weasleys, welche einen Brief für mich im Schnabel hielt.

Ich ließ Errol hinein und nahm ihr den Brief ab, bevor ich ihr Wasser, Futter und einen Schlafplatz für die Nacht anbot. Satt schlief sie ein und sah dabei sehr erschöpft aber auch friedlich aus, irgendwie erinnerte sie mich dabei ein Fred.

Wieder im Bett las ich den Brief als meine persönliche Gute-Nacht-Geschichte.

„Kleines...

Ich nerve dich sicherlich mit meinen Briefen aber ich kann nicht aufhören, dir zu schreiben oder an dich zu denken. Ich würde mich noch eintausend mal entschuldigen, dass du mir verzeihst.

Ich würde vor allen Gryffindors zugeben, dass du besser Quidditch spielst als George und ich zusammen.

Ich würde vor der gesamten Schule deine Füße küssen.

Ich würde ... Kleines, ich würde alles für dich tun.

Bitte schreib mir nur einmal zurück, dass ich weiß, dass es dir gut geht. Ich bin krank vor Sorge. Geht es deinem Rücken gut?

Bitte melde dich.

George und den anderen geht es gut. Mum und Dad freuen sich sehr, dass wir alle wieder zuhause sind und überhäufen uns natürlich sofort mit Haushaltsaufgaben.

Gute Nacht Slytherin-Prinzessin

Und liebe Grüße von George, der ist sauer auf mich, dass ich dir weh getan habe. :(

Dein Freddie" 

Venom - Mar Black (Weasley twins FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt