23. Cinderella and Sleeping Beauty

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„Bei wem willst du schlafen?", fragte George während er anfing eine Decke für mich zu beziehen, „Du solltest bei mir schlafen, Fred schnarcht immer so laut."

„Dafür bin ich viel kuschliger", protestierte der Beschuldigte und warf seinen Bruder mit einem alten Schulbuch ab.

„Das glaubst du doch wohl selber nicht."

„Was haltet ihr davon, wenn wir die Betten zusammen zaubern und alle in einem großen Bett schlafen?", schlug ich vor und die Zwillinge stimmten sofort begeistert zu. George bezog auch noch ein Kissen für mich, während ich meinen Zauberstab schwang und die Betten eins wurden.

Als ich mich umdrehte, klappten den Zwillingen die Kinnlade hinunter. „Wortlos?", fragten sie wie aus einem offenstehenden Munde und ich nickte nur stolz.

„Nicht schlecht für eine Zweitklässlerin", sagte Fred und tätschelte mir anerkennend die Schulter, „Die meisten können das, wenn überhaupt, erst nach der Schule."

Fred und George drehten sich um und hielten sich gegenseitig die Augen zu, obwohl sie direkt vor einer Wand standen, sodass ich mich in aller Ruhe umziehen konnte. Anschließend tat ich es ihnen gleich, nur dass ich mir selber die Augen zu hielt, obwohl sie angeboten hatten dies für mich zu übernehmen.

Zusammen hüpften wir ins Bett, während der Rest des Fuchsbaus schon tief und fest schlief. Das ganze Haus war dunkel und schnarchte leise, nur eine Person war noch wach, deren zartes Stimmchen auch sogleich zu uns hoch drang, „Ist da oben nun endlich mal Licht aus, Jungs?", brüllte ihr Mutter recht ungehalten, doch setzte ein liebliches „Schlaf gut Mar" hinterher.

Während Fred und George genervt mit den Augen rollten und das Licht im Raum löschten, steckte ich ihnen die Zunge raus und freute mich, dass Molly mich nun doch ganz gut leiden konnte.

„Weißt du Mar" – „alle Frauen, die mit uns in einem Bett schlafen" – „haben einen Spitznamen für uns", wechselten sie sich schnell ab.

„Okey, dann bist du jetzt Cinderella", sagte ich zu Fred, „Und du Dornröschen", zu George. „Aber Weasleys, mit wie vielen Frauen schlaft ihr denn so zusammen in einem Bett?", fragte ich lachend und kuschelte mich bis zur Nase in meine Decke ein.

Fred begann breit zu Grinsen, „Hunderte natürlich, kann ich gar nicht mehr zählen". Nur der Mond tauchte das Zimmer in seichtes Licht, doch ich sah den Scheich in seinem Nacken, wie unter der Operation-Leuchte.

„Er spinnt schon wieder", sagte George, der auf der anderen Seite von mir lag. „Mit noch keiner. Du bist die erste."

Fred neben uns gähnte und streckte sich, wobei er mir seinen Arm ins Gesicht warf, „Gute Nacht", wünschte er uns und drehte sich um.

„Gute Nacht, Georgie", flüsterte ich leise um Fred zu ärgern. George freute sich bis über beide Ohren. „Da war mein Spitzname, yay"

Seinem Zwilling blieb unsere kleine Unterhaltung natürlich nicht verborgen. „Hallo, was ist mit mir? Ich will auch", jammerte Fred wie ein müdes Baby. „Jaja, ist ja gut. Schlaf du auch gut, Freddie."

Seelig schliefen wir nebeneinander ein. Vergessen war meine anfängliches Unruhe. Neben Fred und George fühlte ich mich tatsächlich ganz wie Zuhause.

Am nächsten Morgen erwachte ich neben den noch selig schlafenden Zwillingen. Sie sahen fast schon lieb und unschuldig aus, dachte ich mir. Doch der ungewohnte Anblick machte mir ganz zu schaffen und ich beschloss mal ordentlich Stimmung in die Bude zu kriegen.

Vorsichtig stand ich auf, doch mit mehr als genug Schwung sprang ich auf die beiden Prinzessinnen.

„Aua, Mar, was soll der Scheiß" und „Ja, Morgen Black. Wir hassen dich auch", waren eindeutig ihre nettesten Reaktionen, doch schnell war der Ärger vergessen und sie lachten darüber. „Das kriegst du zurück", versprach Fred mir mit einem verschmitzten Zwinkern und ich wusste, ich würde es bereuen, sie so unsanft geweckt zu haben.

Venom - Mar Black (Weasley twins FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt