Venom - Mar Black (Weasley twins FF)

24. Scarab beetle

Den Rest der Woche verbrachten wir mit gemeinsamen Spielen, Baden im nahegelegenen See und aßen so viel Eis wie wir nur konnten.

Fred und George packten so langsam ihre Habseligkeiten zusammen, da wir bald wieder nach Hogwarts fahren würde. Doch die Zwillinge konnten nicht das Haus ihrer Mutter verlassen, ohne einen letzten und bleibenden Eindruck zu hinterlassen.

Als wir noch vor dem Morgengrauen das Bett verließen und auf möglichst leisen Sohlen durchs Haus, bis hinaus in den Garten schlichen, überlegte ich immer noch fieberhaft, wie in Merlins Namen sie es geschafft hatten, mich zur Mithilfe anzustiften.

Mrs. Weasley, so erklärten mir die Zwillinge, verdonnerte ihre Kinder von Herzen gerne zur Gartenarbeit, besonders zu groß angelegten „Entgnomungs-Aktionen", die ihr von Erdhügeln und halbtoten Pflanzen übersäter Garten auch bitter nötig hatte. Wie so oft, zog sie für alle Belangen des täglichen und nicht-alltäglichen Lebens die berühmten Werke von Gilderoy Lockhart zu Rat, welche nach unserem Kenntnisstand nun wirklich für den Müll waren, doch sie schwor noch immer drauf.

Fred und George waren nun überwiegend der Meinung, dass wir ihrer Mutter mit unserem kleinen Streich eine große Freude bereiten würden und sie endlich mal selbstständig im Haushalt mit anpackten. An die tausend Male erklärte ich ihnen mit Engelszungen, dass unsere Arbeit nur nützlich wäre, wenn wir die gefangen Gnome auch möglichst weit weg befördern würden und nicht in dem Fuchsbau einquartieren würden. Doch mit jedem Mal, wo ich den letzten Teil ihres völlig bescheuerten Plans aussprach, wuchs das Grinsen in ihren müden Gesichtern.

Als die Sonne aufgegangen war und der Hahn die Familie Weasley wach krächzte, war unser Werk bereits vollbracht. Allen braun-ledrigen Gnome die wir finden konnten, hatten ein neues Zuhause. Noch bevor wir überhaupt am Küchentisch Platz nehmen konnten, brach die Hölle über uns ein. Nicht nur Mr. und Mrs. Weasley waren über die ungebetenen Gäste mehr als unglücklich, auch die Gnome fühlten sich alles andere als wohl. Ohne kühle Erde um sie herum, gerieten sie völlig außer Rand und Band. Ihr Gekreische und das wilde Gezappel erinnerten mich unweigerlich an frisch gefangene Wichtel aus Cornwall, welche einmal unser Klassenzimmer hemmungslos auseinander genommen hatten.

Fred und George neben mir, wurde kleiner als eine Zecke mit Hut und rutschten schon fast unter den Tisch. Sie hatten sich vorgestellt, dass ihre Mutter nach und nach einen im Schrank, einen zwischen der Wäsche und die nächsten vielleicht zwischen ihren Zeitungen finden würde, wenn wir schon längst wieder in Hogwarts wären. Doch weit gefehlt. Die Gnome schwangen sich durchs Wohnzimmer, rissen Bücher aus dem Regel auf der Suche nach einem dunklen Plätzchen und beschlagnahmten das ganze Haus.

Mrs. Weasley hatte sich noch nicht einmal umsehen müssen, ihr Blick starr auf das Wohnzimmer gerichtet, welches von winzigen meckernden Männchen auseinander gepflückt wurde. „FRED UND GEORGE WEASLEY", brüllte sie, sodass die Gläser im Küchenschrank klirrten, „WAS HABT IHR EUCH GEDACHT!?."

Wutentbrannt stürmte sie in die Küche, wo sich mittlerweile alle Hausbewohner versammelt hatten. In ihrer Hand baumelten sie zwei Gnome kopfüber an den Füßen. Ohne auch nur eine Sekunde zu zögern, warf sie sie auf die Zwillinge, welche panisch auswichen und mittlerweile eine sehr ungesunde Gesichtsfarbe angenommen hatten. Hätte George mich nicht vor den Wurfgeschossen gerettet, hätte ich ihn vermutlich für scheintot diagnostiziert.

Doch es gab kein Entkommen, die Zwillinge bekamen einen Anschiss von ihrer Mutter, den sie vermutlich nie wieder vergessen würden.

Am Nachmittag diesen Tages beschlich mich das Gefühl, dass die beiden Idioten den Zeitpunkt mit größter Sorgfalt ausgewählt hatten. Denn anstatt ihre Söhne nun tagelang leiden zu lassen, hatte Molly Weasley gar keine Zeit dafür. Sie war viel zu beschäftigt damit sicherzustellen, dass die acht Kinder im Haus auch alles für das neue Schuljahr zusammenpackten und nichts und niemand verloren ging.