Kapitel 26

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„Ihr drei klärt das und ich schnappe mir den Schurken!", rief Shoto seinen älteren Geschwistern zu und war kurz darauf nicht mehr in der Bäckerei, sondern Twice auf den Fersen.

Während Natsuo und Fuyumi abgelenkt waren, hatte Toya seinen Ausweis heraus gekramt und hielt ihn nun den beiden hin. Dort stand tatsächlich Toya Todoroki geschrieben und der Geburtstag stimmte auch mit dem von ihrem verstorbenen Bruder überein. „Dann bist du es also wirklich...?" „Mhm. Und habt ihr euch endlich für eine Torte entschieden?" „Das ist jetzt nicht dein Ernst, oder?? Machst du Witze?! Wir erfahren, dass du noch lebst und du tust so, als wäre das nichts weiter?!", regte Natsuo sich auf und schlug mit seiner geballten Faust auf den Tresen. „Todoroki, wer schreit dahinten so?? Gibt es Probleme?!", rief sein Chef von hinten. „Nein, nein, alles bestens. Ich kenne die Kunden persönlich, sie sind gleich wieder ruhig", versicherte Toya seinem Chef und drehte sich zurück zu den beiden. „Ganz sicher nicht! Ich verlange eine Erklärung!" „Natsuo beruhige dich", sprach Fuyumi auf ihn ein und legte ihm eine Hand auf die Schulter, aber er schüttelte sie ab. „Das ist eine längere Geschichte. Um es kurz zu fassen: Ich wurde damals von einer Schurkin entführt. Diese hat mich dann zur Schurkenliga geschleppt und dort wurde ich gezwungen für diese Deppen zu arbeiten. Irgend so ein Deku kam dann und hat mich und diesen Therapeuten-Typen gerettet. Nach einer Gerichtsverhandlung habe ich die Staatsbürgerschaft zurückerlangt und lebe quasi wieder. Könnt ihr euch jetzt endlich für ein Tortenmotiv entscheiden? Ich habe meinem Boss versichert, dass ihr bald gehen werdet", erklärte er genervt. Doch weder Natsuo, noch Fuyumi gingen darauf ein. Stattdessen liefen sie langsam um den Tresen herum und auf Toya zu. „Wow, was wird das? Kunden haben hier keinen Zutritt!", meinte er und wich zurück. Natsuo guckte, als würde er ihn jeden Augenblick in Stücke reisen und auch wenn Toya einen Kampf vermutlich gewinnen würde, so wollte er doch vermeiden gegen seinen Bruder zu kämpfen. Toya wollte noch einmal versuchen sie vom gehen zu überzeugen, doch kaum hatte er zum reden angesetzt, wurde er von den beiden in eine feste Umarmung geschlossen.

Niemand sprach ein Wort, Toya verstand auch so, was seine Geschwister gerade fühlten. Seltsam war jedoch der Größenunterschied. Letztes Mal als er Natsuo umarmt hatte, war er selbst noch der größere. Wann war das bloß passiert? War er wirklich so lange weg? Sie ließen Toya wieder los und tatsächlich lächelte er sie sanft an. Ein seltenes Lächeln, das bis jetzt nur Hawks zu sehen bekam.

Doch dann fiel ihm etwas ein... „Sagt Endeavor nichts!!", rief er schon beinahe panisch. „Du nennst Vater Endeavor?", hinterfragte Fuyumi. „Kleine Angewohnheit, weil die Schurken ihn nur bei seinem Heldennamen genannt haben? Außerdem ist er ein Arsch, der den Titel Vater nicht verdient hat. Ihr hättet mal Shotos Aussage vor Gericht hören müssen. Endeavors Flammen hätten sich vor Wut bestimmt verdoppelt", meinte Dabi und lachte auf. „Shoto weiß Bescheid?!", rief Fuyumi ein wenig verletzt, weil man sie außenvor gelassen hatte. „Apropos. Wieso ist Shoto eigentlich diesem Typen hinterher gerannt?", wollte Natsuo wissen, denn theoretisch hatte Shoto noch gar nicht die vorläufige Lizenz.

Tatsächlich war es so, dass Shoto gesehen hatte, dass Twice bereits weg war. Er hätte ihn sowieso nicht mehr einholen können und hatte dies deswegen als Entschuldigung genutzt um diesem Gespräch zu entkommen. Während die drei sich also ausgesprochen hatten, hatte der Schüler außen an der Wand von der Bäckerei gelehnt und gelauscht.

Er wartete noch eine Minute, damit es nicht zu auffällig werden würde und kam dann wieder hinein.

„Ich will ja nicht drängeln, aber habt ihr euch inzwischen mal für eine Torte entschieden?", fragte Shoto, als wäre sonst nichts gewesen. „Du wusstest, dass er noch lebt??", beschwerte Natsuo sich. „Erst seit ein paar Wochen." „Wieso hast du nichts gesagt?", wollte Fuyumi wissen. „Er hat mich darum gebeten", verteidigte Shoto sich, woraufhin Natsuo und Fuyumi sich zurück zu Toya drehten. „Ach? Und wieso, wenn ich fragen darf?? Wissen denn zumindest unsere Eltern davon?!" Langsam wurde auch Fuyumi mal wütend. „Bis jetzt wissen es nur die Leute vom Gericht, der Heldenausschuss, die vom Amt, ihr drei und Shotos Freund", erklärte Toya gelangweilt. „Und welcher Grund hat dich dazu veranlasst es vor uns zu verheimlichen??" „Ich dachte, ihr würdet es vielleicht Endeavor erzählen", deklarierte Toya. Das war zwar ein Grund, aber ob das wirklich der Grund war, wusste er selbst nicht so ganz. „Und du dachtest, wir würden unsere Klappe nicht halten können, oder was?" „Kann schon sein."

Fuyumi hielt sich den Nasenrücken und atmete tief durch, um nicht durchzudrehen. Sie setzte sich zurück an den Tisch mit der Broschüre und fing an weiter zu blättern, weshalb sie alle verdutzt ansahen. „Was wird das?", fragte Natsuo. „Ich brauche ein wenig Zeit um das alles zu verarbeiten und dachte, in der Zwischenzeit könnte ich genauso gut nach einem Motiv suchen", meinte sie genervt. So erlebte man sie wirklich nicht oft.

„Ich hätte da vielleicht was", überlegte Toya und griff erneut nach seinem Portemonnaie. Hervor zog er ein altes, zerknittertes Foto, das am Rand sogar ein paar Brandspuren hatte. „Ich glaube das hier ist das einzige Bild, auf dem tatsächlich alle drauf sind. Nicht das es mich interessieren würde, aber je schneller ihr ein Motiv findet, desto schneller verschwindet ihr auch wieder", meinte er und wand den Blick ab, während Natsuo das Foto an sich nahm.

Es war in der Tat das einzige Foto, dass jemals geschossen wurde, auf dem alle drauf waren. Endeavor, Natsuo, Fuyumi, Toya, sogar deren Mutter! Und Shoto hatte seine Narbe noch nicht. Es gab zwar ein paar Kopien auf einem USB-Stick, aber hier bei schien es sich um das Original zu handeln. „Das hast du noch?", fragte Natsuo verblüfft. „Offensichtlich", meinte Toya und zuckte mit den Achseln. „Gut, dann haben wir ja unser Motiv", entschied Shoto, der sich ebenfalls das Foto ansah. Er konnte sich nicht einmal mehr an diesen Moment erinnern, so lange war das schon her.

„Dann wäre das ja geklärt. Habt ihr noch eine ordentliche Kopie davon, oder wollt ihr die Knicke und Brandspuren mitgedruckt haben?", fragte Toya und nahm das Foto wieder an sich. In seinem Portemonnaie hatte es einen Platz direkt unter dem Bild, das er vor einigen Wochen gemeinsam mit Hawks gemacht hatte. In einem etwas versteckterem Fach war auch ein Foto von ihm und den anderen aus der Liga, denn ob er es nun zugeben wollte oder nicht, ihm lag wirklich etwas an ihnen.

MHA DabiHawks "Der Kompromiss" (Beendet!!)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt