Kapitel 31

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Eine gute Stunde später war das Essen endlich fertig. Aber kaum hatten die beiden Köche das Wohnzimmer betreten, war auch dort die Stimmung angespannt. Während sie aßen versuchten Rei, Natsuo und Fuyumi immer mal wieder ein Gespräch mit Toya anzufangen, wurden aber jedes mal von seiner schlechter Laune abgeblockt.

Am Ende des Tages wurde entschieden, dass Toya und Keigo morgen nicht zu Endeavors Geburtstag erscheinen würden, aber vielleicht ja nächstes Jahr, wenn Toya und Enji ein wenig wärmer miteinander geworden sind. Im übertragenen Sinne.

Bis dahin freute Toya sich aber, dass der Abend noch jung war und genügend Zeit blieb, um jemand anderem einen Besuch abzustatten.

Kaum waren Toya und Keigo zuhause, gab Toya seinem Freund einen Abschiedskuss und wollte mit den Worten: „Muss noch wo hin." bereits zur Tür raus. „Ach ja? Um diese Uhrzeit?" Keigo war eindeutig misstrauisch und das hörte man auch, weshalb Toya seufzte. „Toga hat heute Geburtstag und wenn ich nicht zumindest mal vorbeischaue, weiß ich, dass die mich aufspüren und töten würden", erklärte Toya. „Du willst also zurück zur Liga..." „Wir hatten ausgemacht, dass ich kein Schurke mehr bin. Nicht, dass ich die anderen nicht mehr sehen darf", entgegnete er und ging ohne ein weiteres Wort zur Tür raus, denn auf eine Diskussion würde er sich gewiss nicht einlassen.

Keigo war entsetzt von dieser neuen Entwicklung, konnte aber auch nichts dagegen tun, denn gewissermaßen hatte Toya ja recht, was den Kompromiss betraf.

Doch dann traf ihn die Idee wie ein Blitz! Schnell eilte er in das Schlafzimmer und kramte einige Sachen unter dem Bett hervor.

Eine halbe Stunde später, die Sonne ging unter und Toya lief in Erinnerungen schwelgend, daran, wie viele Menschen er hier schon ermordet hatte, durch einige verwinkelte Gassen, tippte ihm plötzlich jemand von hinten auf die Schulter. Reflexartig drehte er sich herum und wollte mit brennender Faust volle Kanne zuschlagen, als er in die wunderschönen, goldenen Augen seines festen Freundes blickte. Mehr oder weniger zumindest, denn dieser trug die Sonnenbrille seines gefakten Schurkenkostüms. „Keigo?? Pass besser auf! Ich hätte dich zu Asche brennen können!", nörgelte Toya und lies die Flammen, die seine rechte Hand umgaben, erlöschen. „Aber hast du nicht!" „Das ist nicht der Punkt! Wieso bist du mir überhaupt nachgelaufen? Was soll dieser Aufzug? Und was ist in dem Handkoffer?", wollte Toya wissen und deutete auf den ledernen Koffer in Keigos Hand. „Ich wollte Togas Geburtstag nicht verpassen und dachte, ich könnte mitkommen. Darum habe ich extra mein altes Schurkenkostüm rausgesucht. Und in dem Handkoffer ist dein alter Schurkenanzug. Ich wusste, dass du ihn nicht wie angekündigt verbrannt hattest und dachte, das ist besser als ein normales T-Shirt und eine Jeans", erklärte Keigo und reichte seinem Freund den Koffer. Augenrollend nahm Toya ihn entgegen und ging sich schnell hinter der nächsten Ecke umziehen. Er hätte eigentlich davon ausgehen können, dass Keigo wusste, dass er den Anzug nicht verbrannt hatte. Diesem scharfsinnigen Huhn entging halt einfach nichts.

„Ach ja, was ist eigentlich in dem Päckchen?", hinterfragte Keigo, nachdem die beiden weitergingen und den Koffer vorerst versteckt hatten. „Ein Geschenk für Toga. Keine Sorge, es ist bezahlt", versicherte er seinem Freund und anders als bei der Karte, war es sogar die Wahrheit.

Nach einer Weile kamen sie endlich beim Versteck der Liga an und obwohl sie ein altes Passwort verwendeten, wurden sie hereingelassen.

„Hallo Leute! Wo ist denn das Geburtstagskind?", rief Keigo als fröstelnder Wingman in den Raum hinein. Toga, die eigentlich gerade eine Pinata zerschlagen wollte, die wie ein blutender All Might aussah, schob die Augenbinde nach oben und fing freudig an zu grinsen, als sie Dabi und Wingman entdeckte. „Dabi! Ich dachte du könntest nicht kommen!", rief sie, ging auf die beiden zu und schloss Dabi in eine recht unangenehme Umarmung. Dabei ließ sie sich nicht die Chance entgehen, mit ihrem Messer auszuholen und zu versuchen, den fröstelnden Wingman zu erstechen. Wie sonst auch, wich er geschickt aus. „Toga? Wieso willst du ihn abstechen? Habe ich etwas verpasst?", wollte Dabi wissen. „Nicht viel. Und weil heute mein Geburtstag ist, will ich gnädig sein und belasse es bei diesem einen Versuch ihn zu töten", erklärte sie und grinste Keigo niederträchtig an. „Danke...?" „Jedenfalls... hier", meinte Dabi und reichte ihr das Päckchen. Überrascht nahm sie es entgegen. Es war schon ungewöhnlich genug für Dabi, dass er ihr eine Karte geschrieben hatte, die Twice ihr vor einigen Stunden gebracht hatte und jetzt auch noch ein Geschenk? Wer war dieser Mann und was hatte er mit dem echten Dabi gemacht?! Aber sie wollte sich nicht beschweren, denn gegen Geschenke hatte sie absolut nichts.

Nicht nur sie, sondern auch Keigo war anfangs ziemlich überrascht davon gewesen. So etwas war eigentlich untypisch für Dabi. Doch seit dieser sich in Hawks verliebt hatte, fing sein gefrorenes Herz langsam an aufzutauen und nicht nur hatte er gelernt zu lieben und schloss auch seine Familie wieder in sein Herz, sonder fing auch an, seine alten Kameraden wertzuschätzen. In jedem Fall lagen die Betonungen auf langsam und fing an, denn er war noch sehr lange nicht über seine ganzen Traumas hinweg und niemand ändert sich über Nacht. Aber es war ein Anfang, auf den er selbst und auch Keigo sehr stolz waren.

(A/N: Ups, wieder ein wenig kürzer ^^" Ich versuche halt den Cut gut zu setzen, sonst wäre das Kapitel viiiiel zu lang geworden...^^")

MHA DabiHawks "Der Kompromiss" (Beendet!!)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt