15. Kapitel

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„Sagt schon!", beharrte Fünf, und ich bemerkte, wie sein Griff in meiner Hand fester wurde.

„Er wollte nie jemanden verletzten!", sagte Viktor entschuldigend. Fragend sah ich sie an. Um wen zum Teufel ging es?!?!?!

„Ach ja, und wieso dann das?", schnaufte Luther und zeigte auf Viktors Wange, auf der eine blutige Wunde zu sehen war.

Fünfs Blick folgte Luthers Finger und er schnaufte: „Was? Das war Harlan?!"

„Den mach ich alle", murmelte Dad kampflustig und ich sah ihn vorwurfsvoll an.

„Okay", versuchte Viktor weiter Harlan zu verteidigen, obwohl ich nich nicht mal wusste wer das war, „Ich weiß wie das aussieht, aber er hat das alles nicht gewollt. Wenn wir nicht in die Vergangenheit gesprungen wären, wenn ich ihn nicht wiederbelebt hätte..."

Er", unterbrach Luther ihn, „Hat Alphonso und Jamie getötet. Nicht du! Er hat uns in dieses Chaos reingezogen, und er ist auch unser Weg raus."

„Luther hat Recht", pflichtete Fünf ihm bei, und entgeistert sah ich sie an. Wollten sie diesen Harlan töten?!, „Wenn wir auch nur den Hauch einer Chance haben wollen, wieder lebendig aus dieser Sache rauszukommen, brauchen wir Zugang zum Kugelblitz."

„Es sind nur noch vier von denen übrig", schlug Viktor vor, „überwältigen wir sie doch einfach!"

„Was, und dabei unsere eigenen Leben riskieren?", entgegnete Fünf, „Harlan ist irrelevant."

„Du hast mir mal gesagt, dass niemand irrelevant ist", schnaufte Viktor.

Geschlagen sah Fünf zur Seite, und drückte meine Hand so fest, dass das Weiß seiner Knochen schon zu sehen war.

„Sie töten ihn, das wisst ihr", warf Viktor in die Runde und wirkte niedergeschlagener als je zuvor.

„Ähhhh, na und?", fragte Mom, und Viktors und mein entgeisterter Blick trafen sie, „Wir reden hier über ein Menschen der geopfert werden soll, um Milliarden andere zu retten. Ich meine ist das wirklich etwas wobei ihr überlegen müsst?"

„Hey jetzt pass Mal auf", schnauzte Viktor und Lila wich erschrocken einen Schritt zurück, „Dich hat keiner gefragt!"

„Lila lebt auch auf dieser Erde", maßregelte Klaus ihn, „Außerdem gehört sie jetzt auch zu der Familie... Glaube ich."

„Danke Kätzchen", murmelte Mom und ich warf ihr einen verstören Blick zu. Was passierte hier?

„Die Sparwos gehen mir am Arsch vorbei", begann Diego, und ich stellte mich schon auf einen sehr langen Monolog vor, was aber zum Glück nicht nötig gewesen war, „Aber ich seh nicht zu, wie dieser Grusel-Opa dich umlegt."

„Vor Fünf Tagen war er noch ein kleiner Junge", konterte Viktor, „Und heute wollt ihr von mir, dass ich entscheide ob weiterlebt oder nicht?!"

„Viktor", begann Fünf zu erklären, und Gott sei Dank lockerte er seinen festen Griff, „Wir stehen vor einer ethischen Triasch, okay? Wir können nicht alle vor dem Ende retten! Der gnädigste Schnitt gewinnt!"

Ich schluckte, und drehte mich zu Stan um, der auf der Rezeption saß. Er schmunzelte etwas über meine Lage, und ich warf ihm einen feindseligen Blick zu.

„Du wolltest doch immer Teil des Teams sein", sagte Luther, während er auf Viktor zuging, „Jetzt weißt du wie es ist. Die Welt zu retten erfordert Opfer, und manchmal schwere Entscheidungen."

„Ich hasse das", weinte Viktor still.

„Ja, ich weiß", versuchte Luther ihn zu beruhigen, „Ich geh es ihm sagen", und wollte gehen, doch

Viktor hielt ihn auf.

„Warte!", sagte er, „Lass mich gehen. Er vertraut mir, ich kann ihn überzeugen, dass er mitgeht.", womit er dann verschwand.

Stanleys SchwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt