59. Kapitel

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„I..ich...ich", stotterte ich verloren.

„Sie kriegt keine Stimme!", trat Fünf dazwischen.

„Wer sagt das, du kleiner Scheißer?!", schnauzte Mom ihn an.

„Jazz lebt auch auf diesem kleinen Fleck, was wir noch Erde nennen!", stellte Klaus fest, „Sie hat das Recht, über ihr eventuelles Überleben und ihren Tod zu entscheiden!"

„Danke Honey!", murmelte ich ihm leise zu.

„Und was sagst du?", fragte Dad interessiert.

„Ich...ähm...also ich...", verzweifelt sah ich in die Runde.

„Da können wir noch lange warten!", schnauzte Fünf und sah mich vorwurfsvoll an.

„Ich stimme Fünf zu", schnaufte Luther, „Sie sollte kein Recht dazu haben! Sie ist eben einfach nicht besonders!"

„Ey!", schrie Viktor und sprang auf, „Das ist doch jetzt nicht euer scheiß Ernst?! Da haben wir dreißig Jahre gebraucht, dass ihr mich akzeptiert und jetzt spielt ihr das gleiche Spiel mit ihr."

„Es ist aber wahr!", schrie Fünf zurück, „Sie ist ein herkömmlicher Mensch, irrelevant wie eh und je!"

„Ich enthalte mich einfach!", sagte ich, bevor hier noch irgendetwas schlimmes passierte.

„Sie ist deine Freundin!", brüllte Diego, „Da solltest du sie doch verteidigen!"

„Wenn ich einen Grund dazu hätte.", sprach Fünf wieder seelenruhig.

„Das sieht für mich nicht wie eine gesunde Beziehung aus", stellte Mom angewidert fest, „Vor allen Dingen wundert mich das nach gestern Nacht!"

Schockiert riss Fünf seine Augen auf und trat vor mich. Beängstigt sah ich zu ihm auf, als er mich am Kragen packte.

„Was hast du ihnen gesagt Jasmin?", schrie er in mein Gesicht, während ich nur völlig verängstigt umher guckte.

„Lass sie in Frieden!", schrie Dad und boxte ihm ins Gesicht.

Bewusstlos fiel er zu Boden und ließ mich im Fall los.

„Es steht fünf zu vier.", durchbrach Slone irgendwann die Stille, als alle nur schweigend und schockiert zwischen mir und Fünf hin und her sahen, was mir offensichtlich unangenehm war.

„Das wars dann wohl!", murmelte Lila.

Plötzlich bemerkte ich, dass Fünf blinzelte und sprang schon fast an Dads Seite.

„Ihr widert mich an!", zischte Allison aggressiv und verschwand.

„Wieso gehen wir nicht allein rein?", fragte Ben seinen Vater, „Nur wir vier!"

„Das wäre unser sicherer Untergang!", stellte sein Vater klar, „Es müssen sieben sein!"

Fünf richtete sich auf, sah uns alle an - ich klammerte mich an Dads Arm - und lehnte sich an eine Säule.

„Kinder!", sagte Regg betrübt und ging in die Mitte unseres Kreises, „Ich kann nicht sagen, dass ich damit glücklich bin. Aber ich sehe ein, dass die Schuld vor allem bei mir liegt. Ich war kein guter Vater als ihr jung wart, und ich bin es auch jetzt nicht! Und damit habe ich das Universum dem Untergang geweiht. Falls mich jemand sucht, ich werde draußen sein!", und somit ging auch er.

Doch bevor er ganz ging, sagte er noch zu allen: „Und erwarte das Ende!"

„Idioten!", schnaufte Ben in sich hinein und folgte seinem Vater.

„War das eine echte Entschuldigung?", fragte Viktor ungläubig.

„Der Mann hat sich in seinem Leben nie für etwas entschuldigt!", erwiderte Luther genervt.

„Er tut mir tatsächlich leid!", stellte Dad fest und schüttelte mich genervt ab.

„Keine Angst!", erwiderte Fünf, „Das geht vorbei!"

„Und was jetzt?", fragte Slone ihn, nachdem Klaus und Lila gegangen waren.

„Wir warten auf das Ende!", antwortete Fünf schlicht.

„Bis dann!", rief uns Fünf hinterher, während er die Stufen raufging, „Es war...interessant!"

Stanleys SchwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt