57. Kapitel

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„Jasmin?"

Völlig unerwartet hob ich meinen Kopf aus dem Kissen, in welches ich mein Gesicht geworfen hatte.

„Hey Jazz!", lächelte Klaus, und sah in meine verheulten Augen, „Ich dachte es wäre alles geklärt."

„Augenscheinlich war es das nicht!", nuschelte ich, während Klaus mein Kissen weglegte und sich neben mich aufs Sofa fallen ließ.

„Was ist passiert?", fragte Klaus fürsorglich, was mich zu ihm sehen ließ, während ich versuchte, unauffällig nach einem neuen Kissen zu greifen.

„Ich musste nur an Stan denken!", versicherte ich, und umklammerte ein pastellrosanes Kissen.

„Mich brauchst du nicht anzulügen, Schatzi!", lächelte mein Onkel aufmunternd, entriss mir das weiche Teil aber wieder direkt.

„Komm schon, Klaus!", schnaufte ich, als er alle Kissen außer Reichweite gelegt hatte.

„Also wenn du es mir nicht erzählen willst, dann können wir ja über den Grund reden, wieso ich kam", schlug Klaus vor.

Gleichgültig zuckte ich mit dem Schultern.

„Ich nenne dich ja Jazz!", begann Klaus zu erklären, worauf ich nur verwundet nickte, „Doch du hast keinen Spitznamen für mich. Und ganz ehrlich regt mich das auf. Also, Vorschläge?"

Überrascht sah ich ihn an. Ich hatte mit vielem gerechnet, aber sicher nicht damit.

„Klaus, ich habe keine Ahnung!", gab ich zu und sah mich suchend im Raum um.

„Hörst du viel Jazzmusik?", fragte Klaus aus dem nichts, und meine Augen blieben an den Schallplatten hängen.

„Nicht wirklich", gab ich zu, „Aber ich liebe generell Musik. Vor allem vergötter ich ABBA."

„Ich auch!", rief Klaus begeistert und klatschte erfreut in die Hände.

Honey honey...", summte ich.

„...how you thrill me", beendete Klaus den Satz singend.

Lachend nahm mich Klaus in den Arm, als Mom genervt in den Raum gestampft kam.

„Guckt doch mal auf die Uhr!", schnaufte sie, worauf ich auf die Standuhr sah.

„Zeit ist relativ, baby!", lachte Klaus.

„Wir sind eine halbe Stunde zu spät!", flüsterte ich ihm leise zu.

„Zeit zu gehen!", stellt mein Onkel fest, während er sich mit den Händen auf die Oberschenkel klatschte und aufstand.

„Wir wahr, Honey!", murmelte ich und folgte den beiden diskutierenden Leuten vor mir.

Stanleys SchwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt