30. Kapitel

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Wir alle gingen hoch. Ben wollte Viktor holen, und Allison setzte sich an die Bar.

Alle verteilten sich im Haus, und ich bemerkte, wie mich jemand am Arm packte und umdrehte. Es war - natürlich - Fünf. Ein kleines Lächeln umspielte seine Lippen, und er strich mir eine Strähne hinter das Ohr.

„Was willst du?", fragte ich gereizt. Wir hatten doch Streit, oder?!

„Es... Es tut mir leid, ich hätte nicht so ausflippen sollen."

Ich entriss mich dem Griff und lachte höhnisch, „Ach, wirklich?!", hakte ich nach, während ich aggressiv schnaufte, „Du hast gesagt mein Bruder sei egal, und ÜBERRASCHUNG!!! Er ist mir nicht egal. Also halt doch einfach deine Schnauze und lass mich in Frieden!"

„Du hast mir eine gescheuert!", schrie er aufgebracht und stellte sich direkt vor mich, sodass uns nur noch ein Blatt Papier hätte trennen können.

Fünf war nicht sonderlich groß, aber dennoch größer als ich.

„Na und?", schnauzte ich, und er griff meine beiden Schultern, sodass ich mich nicht mehr wegbewegen konnte.

„Hör mir jetzt mal zu, junge Dame!", Fünf sah tief in meine Augen und ich spürte seinen warmen Atem auf der Haut, „Ich bin dein fester Freund, da werde ich mich doch wohl Mal beschweren dürfen, wenn du mich schlägst!"

„Dann mach doch Schluss!", schrie ich, doch bevor ich noch etwas sagen konnte, fing er an mich zu küssen.

Fünf drängte mich zu der nächst gelegenen Wand, und der zuerst sanfte Kuss wurde immer stürmischer und leidenschaftlicher.

Seine Zunge fuhr in meinen Mund, und seine Hände stemmte er gegen meinen Kopf in die Wand. Ich legte meine Hände um seinen Nacken, und zog ihn mehr zu mir runter, da ich auf Zehnspitzen stand.

„Viktor kommt gleich!", kam es von Ben, und Schritte in den Keller folgten.

„Reicht es dann?", hörte ich einen genervten Diego, und wollte mich sofort von Fünf lösen, dieser aber küsste mich noch immer so stürmisch.

Auf einmal riss Dad Fünf von mir runter und scheuerte ihm eine.

„Das ist meine Tochter!", schnauzte er, realisierte dann aber, dass ich gar nicht seine leibliche Tochter war, weswegen er noch hinzufügte: „Oder so etwas ähnliches."

Fünf richtete sich grinsend auf, ignorierte Diego und brachte mich an der Hand ins Wohnzimmer.

„Wir sind soweit!", sagte er zu Lila und Allison, die an der Bar standen.

Ich wollte mit ihnen gehen, doch Fünf drehte sich lachend um, und hielt mich auf.

„Was soll das werden?", fragte er mich, und sah in meine smaragdgrüne, großen Augen.

„Ich geh in den Keller?", lächelte ich und legte meinen Kopf schief.

Fünf schüttelte den Kopf, hob mich hoch und setzte mich auf einer Couch ab.

„Du bleibst hier und überlebst!", befahl er und ich machte ein langes Gesicht.

„Das ist ein Scherz?"

„Nein!", lachte Fünf, und teleportierte sich zum Ausgang des Wohnzimmers, „Dir könnte etwas passieren, oder du versuchst wieder in dieses Ding zu kriechen. Dir würde es nichts bringen, mitzukommen. Du wärest eher eine Bürde, die wie mitnehmen müssten!"

„Eine Bürde?!?!?!", schnauzte ich und verschränkte stur die Arme vor meiner Brust, „Ich bin eine Bürde?!"

„Nicht direkt!", lächelte er und ging, „Eher jemand der nicht sterben soll, weil er unbedingt mit in diesen Keller gehen will!", rief er hinterher und verschwand.

Stanleys SchwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt