26. Kapitel

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Allison stand auf und ging langsam auf Viktor zu, „Na los!", befahl sie, „Sag ihren Namen!"

„Wisst ihr was", versuchte sich Luther einzumischen, doch Allison hielt ihn nur mit einer Hand auf.

„Hat Harlans Tod dir Claire zurück gebracht?!", fragte Viktor Allison aufgewühlt.

Wer war nun wieder Claire?

„Hat ihn zu schützen Sissy zurück gebracht?!", entgegnete Allison ebenso aufgewühlt, „Denn für dich ging es um genauso viel!"

Sissy?

„Aber ich hab niemanden ermordet!", schrie Viktor.

„Aber riskiert hast du das Leben von allen!", schrie seine Schwester zurück, „Du weißt was das heißt? Du hast für den Mann, der für die Auslöschung meiner Tochter verantwortlich ist, viel mehr gekämpft als um sie!"

„Ich kann Claire nicht zurückholen, okay?", beschwichtigte Viktor nun wieder ruhiger, „Niemand kann das! Aber ich war für dich da, okay? Ich hab's versucht..."

Claire ist Allisons Tochter, wir kommen der Sachs näher!

„Was versucht?", unterbrach Allison ihn aufgebracht, „Mir beim Trauern zu helfen. Gott, diese Familie ist so schnell dabei mir zu sagen, ich soll meinen Schmerz vergessen, um deinen wieder gut zu machen. Irgendjemand musste büßen, weil du es nie musst!"

„Hey!", schrie ich und sprang auf, doch Fünf zog mich am Handgelenk wieder runter, und von da an blieb ich still. Niemand hatte mich groß bemerkt.

„Du zerstörst die Welt! Tötest Pogo! Tötest mich fast! Und wofür? Damit wir das Chaos beseitigen dürfen, das du anrichtest. Ich hab's so satt!"

„Es reicht, Allison!", versuchte es nun auch Fünf, doch Ben fuchtelte mit der Hand und sagte: „Shshshsh!"

„Okay...", begann Viktor nun von vorn, doch Allison schrie: „HALT DEN MUND!!!", wobei ihre Augen schlangenähnlich gelbgrün wurden, und Viktor daraufhin wirklich nicht mehr sprechen konnte.

Schweigend packte er an seinen Mund, und seine Kehle, wobei er aber keinen Ton raus bekam.

„Jedes Mal", fuhr Allison kreischend wie eine Furie fort, „Wenn ich mir ein neues Leben aufgebaut habe, zerstörst du die Welt, und NIMMST ES MIR WEG!"

„Wie machst du das, ohne zu sagen: ‚Ich habe das Gerücht gehört...'?", fragte Fünf sie schockiert.

„Ein kleines Geschenk, das ich bekommen habe. Von Harlan!", fauchte sie noch immer an Viktor gewandt.

„Schluss jetzt! Es reicht! Hör auf mit deiner Kraft, Allison, das ist nicht okay!", brüllte nun auch Luther dazwischen.

Viktor stützte seine Hände auf den Knien ab, und hustete sich die Seele aus dem Leib.

Allison beugte sich vor, und flüsterte ihm ins Ohr: „Wir hätten dich niemals aus den Keller befreien sollen!"

„Heyyyyy, Allison!", ging nun auch Diego dazwischen und stand auf, genauso wie Fünf, „Das reicht!"

Genau in diesem Moment klatschte Viktor Allison eine Backpfeife, und der Schlag war laut und schmerzerfüllt.

Belustigt sah Allison zu Viktor, und ihre Nase blutete heftig.

Aufgebracht rannte Viktor aus dem Raum nach oben, und ich hatte so das Gefühl, das wir ihn erstmal nicht wiedersehen würden.

„Alles okay?", fragte Fünf seine Schwester.

„Mir geht's gut!", schnaufte sie nur, „Zurück zu euch!"

„Na geil!", lachte Ben in Dads Ohr, „Ihr seid genau wie wir!"

„Nein man!", entgegnete Diego, noch immer leicht unter Schock, „So sind wir nicht!"

Alle setzten sich zurück, und ich legte meinen Kopf auf Fünfs Schoß.

„Krieg ich meine 20 Dollar?", fragte ich, worauf Ben nur seinen Kopf schüttelte und ich enttäuscht seufzte.

Stanleys SchwesterWo Geschichten leben. Entdecke jetzt