Etwas verwirrt wachte ich auf, und stellte verzweifelt fest, dass ich weder meine Kleidung von gestern anhatte, noch dass ich mich im Nachbau meines Zimmers befand.
Mit einem leichten Schwindelanfall richtete ich mich - im offensichtlichen Aufzug - auf, und sah an mir herunter.
Ich trug einen schwarzen, kurz über den Knien endenden Rock, in welchem ein smaragdgrüner Pulli - mit Rautenmuster - steckte, und dieser harmonierte perfekt mit meinen Augen. Meine Haare waren zu einem ordentlichen Dutt nach oben gesteckt, und schwarze Doc. Martins saßen an meinen Füßen. Außerdem trug ich eine schwarze, durchsichtige Strumpfhose, und wegen diesem eher Sommer geeigneten Outfit, fror ich unheimlich.
Aber wer hatte diese Kleidung besorgt? Wer hatte meine Haare gemacht? Wer hatte mich umgezogen? UND WO WAR STAN?!
Die Türen des Aufzuges gingen auf, und verwirrt trat ich heraus.
„Oh mein Gott!", hauchte ich. Dort stand meine ganze Familie, „Ihr alle seid...tot?"
„Tot?", lachte Ben, „Sehen wir etwa tot aus?"
„Darling?", fragte eine mir wohlbekannte Stimme, und ich drehte mich zu ihr herum.
„Fünf?", fragte ebenso ich, „Wenn ihr nicht tot seid, dann..."
„...sie lebt wieder wie Luther", fuhr Klaus begeistert dazwischen und klatschte mit seinen Händen.
Ich drehte mich herum, und sah Luther, nur dass er nicht mehr aussah, wie dieser Affenmensch. Er hatte einen normalen, menschlichen Körper.
Eine Hand ließ mich herumfahren, und ich fiel gegen Fünfs Brust.
„Hey Darling!", murmelte er, und legte seine Lippen zärtlich auf die Meinen.
Er öffnete während des Kusses mit einer einfachen Bewegung meinen Dutt, sodass meine Haare gewellt über meinen Rücken fielen.
Plötzlich wurde ich von jemanden von Fünf gerissen, und in eine tiefe Umarmung gezogen.
„Du lebst!", murmelte diese Person, welche offensichtlich Dad war.
Auf meinen Kopf tropfte ein wenig Wasser, und als ich zu Diego hochsah, bemerkte ich, dass er Tränen in den Augen hatte.
„Offensichtlich!", lächelte ich, ebenso mit Tränen in den Augen.
„Jazz!", schrie Klaus und fiel mir in die Arme, „Hi Honey!"
Luther sah mich verwirrt an. Wenn er gerade auferstanden war, stahl ich ihm offensichtlich die Show, und seine Geschwister begrüßten mich deutlich glücklicher als ihn. Aber vielleicht hatten sie ihn eben noch freudiger begrüßt, ich war da ja noch tot.
Lila nahm mich ebenfalls in den Arm, als ich zum Aufzug blickte, der nicht wegfuhr, obwohl Stan nicht da war.
Ich trat bedrückt an Fünfs Seite, und wischte mir mit meinem Handrücken die fließenden Tränen weg.
„Vielleicht ist Stan bei deiner Mutter in Deutschland", mutmaßte er, worauf ich versuchte so gleichgültig wie möglich zu nicken.
Doch das kriegte ich nicht hin.
Fünf umarmte mich von hinten, legte seinen Kopf auf meine Schulter und sah zu seiner Familie.
„Hey!", rief Luther und wir alle sahen zu ihm, „Wo...wo ist Slone?"
Ich sah mich verwirrt um, konnte sie aber nicht entdecken, weswegen ich mich besorgt von Fünf löste, um ein paar nervöse Schritte zu machen.
„Oh...äh", man sah Klaus an, dass er stark überlegte, „Sie stand genau hinter mir als..."
„Als Allison den Knopf gedrückt hat!", half ihm Mom.
Welcher Knopf?
„Sie ist auch weg!", stellte Dad gleichgültig fest.
„Ich weiß ja nicht wie es euch geht", warf Klaus in die Runde, „Aber ich fühle mich so gut wie seit Jahren nicht mehr,"
„Weiß eigentlich einer wo zum Teufel wir sind?", schnauzte Ben uns alle an.
Kopf schüttelnd sah ich zu Fünf, welcher die ganze Zeit nachdenkend herumlief.
„Im Hotel", antworte Mom dann, „Jedenfalls war es das mal."
„Ich fasse es nicht", nuschelte Fünf, „Der Alte hat es geschafft. Er hat das Universum zurück gesetzt."
„Slone?", rief Luther in die Nacht, „Slone?"
Doch niemand kam, keine einzige Spur von seiner Frau.
„Hey", schnauzte Luther und hielt meinen Freund an der einen Seite seines Jacketts fest, „Es ist mir egal wer was zurück gesetzt hat! Ich will meine Frau wiederhaben! Wo ist sie, Fünf?"
„Ich freu mich, dass du wieder lebst", erklärte Fünf ruhig, „Aber du solltest mich lieber sofort loslassen!"
Gerade, als Fünf gehen wollte, packte Luther beide Seiten des Jacketts und hielt Fünf angespannt fest.
„Erst, wenn du mir eine Antwort gibst!", schnauzte Luther seinen Bruder an.
„Okay!", schnaufte Fünf genervt, „Leck mich!"
Er machte eine komische Bewegung, als wolle er hüpfen, würde aber nicht vom Boden kommen, da seine Schuhe festgeklebt waren. Fragend sah ich ihn an, was das jetzt sollte. Völlig verängstigt sah sich Fünf um. So hatte ich ihn noch nie gesehen.
„Irgendwas stimmt nicht!", sprach Fünf eher zu sich selbst als zu jemand anderen.
„Ich sag dir was nicht stimmt", motzte Luther weiter, „Ich reiß dir gleich den Arsch auf!"
„Ja los! Tu das!", grinste Dad glücklich.
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Stanleys Schwester
FanfictionJasmin ist die Zwillingsschwester von Stanley. Als eine seltsame Frau kommt, und fragt, ob sie mit ihr zusammen einen alten Freund von ihr verwirren wollen. Als sie genau das tun, kommen sie zu den Geschwistern der Hargreeves, wo Fünf sich in sie ve...