Wendung

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Jaden
Ich hatte Sophie direkt nach ihrem Gespräch nach Hause gefahren und sie hat sich direkt schlafen gelegt. Ich habe in meiner Schichtpause kein Auge zu bekommen. Das einige was mir in meinem Kopf herumschwirrte waren Sophies Worte -Natülich will ich Kinder mit dir - Sie hatte damit ein Glücks Gefühl in mir ausgelöst. Sie wollte Kinder mit mir. Ein Teil von ihr zeigte das sie gar nicht warten wollte, was mich leicht zum lächeln brachte. Andererseits hatte sie mir zugehört als ich ihr von meinen Ängsten während der OP erzählt hatte. Andere Hätten mich bestimmt ausgelacht,doch Sophie nahm mich in den Arm und hörte einfach zu. Wenn ich das bei irgendjemand anderem angesprochen hätte, hätten sie mich ausgelacht und es hieße nur -Jaden King habe keine Gefühle - Bullshit. Ich habe Gefühle, ich achte nur darauf wem ich sie zeige. Und Sophie wollte ich meine Gefühle jeden Tag zeigen, sie sollte mein wahres Ich sehen, nicht den verklemmten,arroganten Chirurgen der keinen an sich heranlässt.

Ich trank meinen Kaffee bis auf den letzten Rest aus und spürte die Wärme in meinem Rachen. Ich hatte seid 48 Stunden kein Auge zu getan, was man mir auch sehr deutlich ansah. Dunkelblaue Augenringe prangten unter meinen Augen und es sah so aus als hätte mich jemand vor ein paar Stunden verprügelt. Ich schnappte mir mein Klemmbrett mit den Informationen des kleinen neugeborenen und lief aus der Gemeinschaftstür der Chirurgischen Intensiv.
,,Guten Morgen Dr.King'',lächelte mich die Stationsschwester an.
,,Guten Morgen'',sagte ich leicht benommen und zwang mir ein lächeln auf. Ich stieg in den Fahrstuhl und holte mein Handy aus der Tasche. 2 Neue Nachrichten von Sophie.
Sophie: Bin grade in der Uni und muss an dich denken,viel Glück mit dem neugeborenen.
Sophie: Ich werde uns für heute Abend übrigens Lasagne machen schatz:)

Wie konnte eine Frau mich selbst mit solchen Nachrichten glücklich machen. Ich sah mich lächelnd im Spiegel an und sah wie mein Gesicht ein klein wenig Farbe bekam. Ich antwortete mit einem: -Klingt wundervoll meine Schöne- und stieg aus dem Fahrstuhl. Vor dem Raum 200 fand ich mich wieder. Ok Jaden durchatmen. Ich klopfte gegen die Tür und öffnete diese langsam.
,,Guten morgen Mr.Baron und Mrs. Baron'',sagte ich als ich mir die Hände mit dem Desinfektionsgel einrieb.
,;Wie geht es unserem kleinen?'',fragte Mrs. Baron voller Anspannung und sah mich mit großen Augen an. Ich blickte auf meine Blätter. ,,Der kleine hat die OP gut überstanden,trotz kurzfristiger Zweifel. Das Herz wurde nicht abgestoßen, was ein gutes Zeichen ist vorerst''.
Sie sahen mich an.:,,Vorerst? Was soll das heißen Dr.?''. Ich atmete tief durch. ,,Mrs.Baron selbst nach Tagen kann das Herz von neugeborenen noch abgestoßen werden oder seine Funktion nicht erfüllen. Das Risiko bleibt leider immer,aber wir versuchen ihn mit Medikamenten weiterhin zu unterstützen und werden natürlich das beste für ihre Familie zu tun.''
Mrs. Baron kam auf mich zu und schüttelte meine Hand:,, Ich bin ihnen so dankbar''. Ich nickte mit einem Lächeln und sah zu Mr.Baron:,, Was die weiter Vorgehensweise angeht... Wir werden ihn an der Beatmungsmaschine lassen, bis er bereit ist ohne sie zu Atmen. Natürlich bekommt er weiterhin Medikamente. Wir behalten ihn eine Weile zur Beobachtung hier und wenn alles gut verläuft,wird eine Schwester ihnen zeigen, wie sie zu Hause fortfahren.''
Ich sah beide mit einem leichten Lächeln an und beide nickten. ,,Gut, ich werde ihnen eine Schwester zum Blut abnehmen schicken und werde dann später nochmal zu ihnen kommen.''. Ich sah nochmal zu dem kleinem und verließ das Zimmer. Ich piepte einer meiner Stationsschwestern an und machte mich auf den Weg zum Sprechzimmer.

Doch mein Pieper piepte. Ich verdrehte die Augen. Dr.Rodriguez...Warum piept mich ein Neurologe an. Ich drehte abrupt um und lief die Treppen zur Neurologischen Intensiv hoch. Ich ging den Gang entlang und sah Dr.Rodriguez auf dem Flur:,,Dr.Rodriguez sie haben mich an gepiept...''. Er sah zu mir und nickte. ,,Sehen sie den Heeren da vorne im Raum 190?''. Er zeigte auf einen älteren Mann. Vielleicht Mitte 30, der neben einer zierlichen Frau lag, die ihre Hände auf seinem Schoß abgelegt hatte. Ich nickte. ,,Folgen sie mir bitte Dr.King'', er lief Richtung Besprechungsraum und setzte sich an den Computer. Ein Bild eines Gewaltigen Hirntumors war zusehen. Ich schluckte. ,,Dieser Mann hat einen Glioblastom. Er kam vor Tagen zu uns, als ich ihn entdeckt habe war er ziemlich klein, doch er hat sich innerhalb Tagen rasant ausgebreitet. Ich wollte ihn noch einmal Untersuchen, doch dann habe ich noch etwas gefunden. '', er klickte auf den Computer und ein weiteres Bild war zu sehen. ,,Ich habe bei ihm einen Leistenbruch entdeckt, der ihm sehr starke Schmerzen zufügt. Ich weiß nicht ob er nach meinem Eingriff noch Glück hat zu Heilung. Deswegen war meine Idee eine zweier OP'',sagte er während er mir den Leistenbruch zeigte.
Ich sah in fragend an:,,Eine zweier OP?''. ;,,Ja sie operieren den Leistenbruch und ich währen bei den Hirntumor.''
Ich lachte. ,,Dr.Rodriguez das ist nicht ihr ernst. Es besteht eine 0,2% Chance das er das Überlebt. Sein Körper wäre womöglich überfordert und wüsste nicht worauf er sich konzentrieren sollte''. Er stand auf und kam auf mich zu:,,Dr.King. Ich habe sie an gepiept,da sie der beste auf dem Gebiet sind. Ich weiß selbst wie schwer diese OP sein wird und werde es trotzdem versuchen, die frage ist ob sie mich dabei unterstützen''. Ich wusste nicht ob ich ihn unterstützen wollte. Ich guckte auf mein Tattoo. Sophie hätte es bestimmt versucht, sie wollte immer das alle eine Chance kriegen und ich würde diese OP für sie durchziehen. ,,OK wann werden wir starrten?''. Er lächelte:,,Sie kriegen 10 Minuten zeit sich das Bild einzuprägen und ihre Schritte festzulegen. Danach treffen wir uns im OP 9''. Er lief aus der Tür und ließ mich zurück. Ich wurde offensichtlich vom Schicksal herausgefordert, doch ich würde es schaffen. Für Sophie.

Mr.King und Mrs. WilliamsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt