Kapitel 12

188 11 0
                                    

Nick

Ich werde am nächsten Morgen widerwillig aus dem Schlag gerissen, als mein Wecker klingelt und Sonnenstrahlen durch mein Fenster dringen und mich dermaßen blenden,sodass ich die Augen schmerzhaft zusammenbresse, sobald ich sie nur einen Spalt breit öffne.

Sofort habe ich das Gefühl, von jemand mit einem Hammer erschlagen zu werden, da mein Kopf so dermaßen pocht, sodass ich zu stöhnen beginne und mir mein Kissen über den Kopf ziehe. Dadurch versuche, diese scheiß Sonnenstrahlen von mir abzuhalten, da sie den Kater nicht gerade besser machen. Der Kater, der mir klar macht, dass ich unter der Woche nicht mehr zur Flasche greifen sollte.

Ich bin kurz davor, krank zu machen und wieder einzudösen, als mein Handy auf meinem Nachttisch einmal kurz zu vibrieren beginnt. Total zerstört schmeiße ich das Kissen daher neben mich und greife verschlafen nach meinem Handy. Ich kann durch die Sonnenstrahlen und die Kopfschmerzen meine Augen aber nur einen Spalt breit öffnen, weshalb ich erst einmal halb blind meinen Bildschirm entsperre. Das Licht des Displays sorgt nun auch dafür, dass ich meine Augen immer wieder fest zusammenkneife.

Ich entziffere eine Nachricht von Liam, in der er mich fragt, ob ich noch lebe, weshalb ich die Augen verdrehe aber dennoch erleichtert bin. Denn bis gestern Abend dachte ich, dass Liam mir nie vergeben und nie wieder mit mir reden wird. Doch scheinbar hat mich mein bester Freund noch nicht in den Wind geschossen.

,, Tut mir leid dich enttäuschen zu müssen' schreibe ich ihm scherzhaft zurück und rapple mich mühsam auf. Schließlich ist es bereits sieben, weswegen ich in einer Stunde ich in der Schule sein muss und auf blau machen in der ersten Woche echt verzichten sollte.

Ich beeile mich daher im Bad und schlinge anschließend in Windeseile eine Schüssel Müsli hinunter. Mein Bruder schläft noch, weshalb ich beim Frühstücken meine Ruhe habe. Ansonsten geht er mir mit seinen Gesprächen über die Eroberungen der letzten Nacht immer auf den Keks. Es würde mich nicht wundern, wenn eine dieser Eroberungen gerade gemütlich neben ihm liegt und ihm vom Frühstücken abhält.

Inzwischen hat mein Handy erneut einen Laut von sich gegeben, weshalb ich meine Schüssel in die Spüle stelle und mich noch einmal meinem Handy zuwende, das ich aus der Hosentasche ziehe.

,Ich bin wirklich schwer enttäuscht' kommt als Antwort von Liam zurück. ,Jetzt kann ich die Grabrede wieder wegschmeißen, an der ich die ganze Nacht gearbeitet habe. Wie ärgerlich.'

Ich schmunzle in mich hinein, während ich mir meine Jacke überziehe und Richtung Haustür laufe. Ich möchte ihm gerade zurückschreiben, als er mir bereits eine neue Nachricht zukommen lässt.

,Ich steh vor der Tür. Bock mitzufahren?'

Ich halte verwirrt in meiner Bewegung inne, da ich mit dieser Frage nicht gerechnet habe. Denn ich hätte nie gedacht, dass Liam mich extra abholen würde.

Doch als ich mich aus meiner Starre löse und durch die Haustür trete, kann ich Liam im Wagen seines Vaters erkennen, der vor unserer Einfahrt steht.

,,Sie haben ein Taxi bestellt?", begrüßt er mich lässig durch das offene Fenster, als ich den Wagen fast erreicht habe.

,,Scheinbar habe ich das Billigste abbekommen", ziehe ich ihn zur Begrüßung freundschaftlich auf, als ich mich auf den Beifahrersitz fallen lasse. Er weiß, dass ich das Auto seines Vaters schon immer gehasst habe, denn es müsste dringend mal wieder durchgecheckt beziehungsweise am besten gleich verschrottet werden. Es ist über 25 Jahre alt und einfach nicht mehr fahrtauglich.

,,Aber dafür den besten Fahrer Nordamerikas", geht Liam darauf ein, während er den Motor startet. Wie erwartet braucht der Wagen wieder drei Anläufe, um in Gang zu kommen. ,,Selbst diese Karre bringe ich zum Laufen."

I need you to save meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt