Kapitel 23

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Liam

Ich kann einfach nicht an Schlaf denken, obwohl ich bereits seit über einer Stunden in meinem Bett liege und an die Decke starre. Denn ich mache mir einfach zu viele Sorgen um Nick, da Dylan und seine Kumpels ihn heute in der Schule ziemlich übel zugerichtet haben. Ich habe ihm schon unzählige Nachrichten auf dem Handy hinterlassen, auf die er einfach nicht reagiert, weshalb ich es nicht mehr länger aushalte und ihn anrufe.

Ich rechne eigentlich schon fest damit, dass er nicht abnehmen wird, da es bereits halb zwölf ist, doch zu meiner Erleichterung nimmt Nick bereits nach dem zweiten Klingeln ab.

Er entschuldigt sich bei mir, dass er sich jetzt erst melden kann, doch er habe seit heute Nachmittag geschlafen, nachdem er aus dem Krankenhaus entlassen wurde. Es ginge ihm allerdings gut und er müsse sich nur zu Hause schonen, weshalb vor Erleichterung nun endlich die Müdigkeit über mich herein bricht, nachdem ich aufgelegt habe.

Doch jetzt, wo ich versuche einzuschlafen, brechen die Bilder von heute mittag wieder über mich herein, weshalb ich einfach immer noch nicht an Schlafen denken kann.

Als mein Handy kurz zu vibrieren beginnt, gebe ich es schließlich endgültig auf und nehme mein Handy vom Nachttisch. Es ist Emmas Name, der auf meinem Display erscheint und die mir eine Nachricht hinterlassen hat. Sie fragt mich, ob ich noch wach bin, weshalb ich ihr zurückschreibe, dass ich nicht einschlafen kann. Ich möchte sie gerade fragen, ob sie ebenfalls nicht schlafen kann und wir telefonieren sollen, als eine neue Nachricht von ihr meinen Herzschlag beschleunigt.

Denn sie bittet mich aus dem Fenster zu sehen, weshalb ich sofort an mein Fenster laufe und nach unten in unseren Vorhof sehe.

Ich nun Emma erkenne, die zu mir nach oben sieht und ich kann einfach nicht fassen, dass sie gerade hier ist, weshalb ich besorgt nach unten stürme, da etwas ganz und gar nicht in Ordnung sein muss, wenn sie um diese Uhrzeit noch vor meiner Haustür steht.

Ich öffne die Tür und stehe nun Emma gegenüber, die die Arme um sich gelegt hat und völlig fertig aussieht.

,,Was ist passiert?", erkundige ich mich ernsthaft besorgt bei ihr und würde sie gerade am Liebsten in den Arm nehmen, da es ihr gerade nicht gut zu gehen scheint.

,,Ich konnte nicht schlafen und ich wollte dich einfach sehen", gesteht sie mir mit schwacher Stimme und streicht sich nervös eine Strähne hinters Ohr. ,,Kann ich...ich meine ist in Ordnung, wenn ich heute bei dir schlafe?", fragt sie mich nun verlegen und ihre Frage bringt mich vollkommen aus dem Konzept. Denn ich habe mit dieser Frage einfach nicht gerechnet, weshalb ich sie vollkommen perplex ansehe, da es mir einfach die Sprache verschlagen hat.

Mein Schweigen wertet sie vollkommen falsch, da sie nun geknickt zu Boden sieht.

,,Tut mir leid. Das war eine dumme Frage von mir, denn ich möchte dir nicht zur Last fallen."

Mit diesen Worten möchte sie sich zum Gehen wenden, doch ich erwache aus meiner Starre und bringe sie zum Innehalten, in dem ich sanft ihren Namen sage.

Sie dreht sich noch einmal zu mir um und ich schenke ihr ein aufmunterndes Lächeln, während ich mit dem Kopf nach drinnen deute.

,,Es würde mich sehr freuen, wenn du heute bei mir übernachten würdest. Mir hat es für einen kurzen Moment einfach nur die Sprache verschlagen, da ich mir das so lange gewünscht aber einfach nicht mehr damit gerechnet habe", gestehe ich ihr und hoffe, dass ich sie mit meiner dummen Reaktion nicht von ihrem Wunsch abgebracht habe. Doch Emma bringt ein erleichtertes ,Okay' heraus und folgt mir schließlich nach oben in mein Zimmer.

Sie lässt ihren Blick durch das Zimmer schweifen, während ich die Tür hinter uns schließe.

,,Es hat sich einfach nichts verändert", scheint sie in Erinnerungen zu schwelgen und bringt ein Lächeln zustande. ,,Dein Zimmer ist noch genau so, wie ich es in Erinnerung habe."

I need you to save meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt