Kapitel 47

98 11 0
                                    

Liam

Ich lege eine Vollbremsung hin, als ich sowohl den Wagen von Emma als auch den von Luke am Waldrand stehen sehe.

Reiße außer mir die Wagentür auf und kann Emma bereits qualvoll schreien hören, weshalb ich so schnell ich kann in den Wald hinein renne. Panisch ihren Namen schreie, als ich Luke sehe, der Emma zu Boden drückt und ein Messer in der Hand hält. Ein Messer, mit dem er sie jeden Moment töten wird, weshalb ich mich gerade noch rechtzeitig auf ihn stürzen und ihn von Emma wegreißen kann.

Ich schlage dadurch hart mit ihm auf den Boden auf, wodurch er sein Messer fallen lässt und zu fluchen beginnt.

,,Lauf weg, Emma!", schreie ich verzweifelt in ihre Richtung, während ich Luke noch immer mit aller Kraft zu Boden drücke und auf ihn einschlage. Ich versuche, ihn aufzuhalten, bis Emma in Sicherheit und die Polizei endlich da ist. Doch ich kann Emmas Schritte nicht hören, weshalb ich mich für einen kurzen Moment panisch in ihre Richtung drehe und nun das viele Blut sehe, dass ihre Jeans durchtränkt. Realisiere, dass sie gar nicht weglaufen kann, weshalb ich es immer mehr mit der Angst zu tun bekomme. Sehe die Sorge in ihren Augen, als sie versucht, sich ausgerechnet in meine Richtung zu ziehen.

Ich fahre sie daher aufgelöst an, nicht näher zu kommen. Denn sie darf sich einfach nicht noch mehr in Gefahr begeben, weshalb mich die Sorge um sie für einen kurzen Moment ablenkt. Diesen Moment nutzt Luke aus, um mir seine Faust mit voller Wucht ins Gesicht zu schlagen, sodass ich von einem heftigen Schmerz überrollt werde. Ein Schmerz, der mich kurz benommen macht und mich zur Seite fallen lässt, sodass er sich mir entreißen kann.

Doch meine Sorge um Emma gibt mir die Kraft, sofort wieder aufzustehen und mich erneut auf Luke zu stürzen, der inzwischen das Messer aufgehoben und sich wieder in Emmas Richtung begeben hat. Mit letzter Kraft packe ihn an den Schultern und stoße ihn hart gegen einen Baum, um ihn dort so lange wie möglich festhalten zu können.

Realisiere jedoch erst viel zu spät, dass er das Messer noch immer in seiner Hand hält, weshalb ich plötzlich einen stechenden Schmerz in meiner rechten Brust wahrnehme und geschockt auf das Messer sehe, das er in meinen Brustkorb gestoßen hat.

Ich höre nun Emma aufgelöst meinen Namen schreien, während ich ein keuchendes Geräusch von mir gebe, da ich Blut zu würgen beginne. Sehe nun in Luke Gesicht, der ein düsteres Grinsen aufsetzt und mir das Messer immer tiefer in die Brust schiebt.

,,Ich hoffe, du bleibst lange genug am Leben, damit ich sie noch vor deinen Augen töten kann", droht er mir und zieht das Messer mit einem heftigen Ruck aus meiner Brust , sodass mein Blut aus meinem Körper sickert.

Ich gebe daher einen letzten schmerzverzehrten Laut von mir, als ich keine Luft mehr bekomme und mich meine Beine nicht mehr länger tragen, sodass ich seitlich auf dem Boden aufschlage.

Dabei langsam das Bewusstsein verliere, jedoch verzweifelt versuche, gegen diese Dunkelheit anzukämpfen, die mich zu überwältigen droht.

Denn ich darf Emma einfach nicht im Stich lassen, weshalb ich krampfhaft versuche, meine Augen offen zu halten und in ihr  tränenüberströmtes Gesicht zu sehen. Noch immer versucht sie sich verzweifelt in meine Richtung zu ziehen, während sie immer wieder unter Tränen meinen Namen herausbringt.

Ich möchte ihr sagen, dass sie mich gehen lassen und sich stattdessen in Sicherheit bringen soll. Sich wehren muss, doch ich bekomme einfach keinen Ton heraus.

Ich hoffe, dass sie mich nicht sterben sehen muss. Das gleich die Polizei kommen und sie in Sicherheit bringen wird. Ich versuche mich nun ebenfalls in ihre Richtung zu ziehen, da ich sie so lange wie möglich vor Luke beschützen möchte. Doch das viele Blut, das meinen Körper verlässt, raubt mir immer mehr den Atem und ich habe keine Kraft mehr, um mich bewegen zu können. Muss mit flackernden Augen mit ansehen, wie Luke sie packt und nach oben zieht, während er ihr das Messer an die Kehle drückt.

,,Verabschiede dich meine Süße", haucht er ihr entgegen und sein Blick ist dabei stolz auf mich gerichtet.

Sie so hilflos in seinen Armen zu sehen, lässt mein Herz in meiner Brust gefrieren und ich ertrage den Gedanken nicht, dass sie hier mit mir sterben muss, weshalb ich mich mit aller Kraft auf die Beine zwingen möchte.  Doch ich bin einfach nicht mehr stark genug und kann mein Herz kaum noch schlagen spüren.

,,Es ist okay, Liam. Ich liebe dich", verabschiedet sie sich unter Tränen von mir und ich kann es einfach nicht akzeptieren. Nehme noch einmal all meine Kraft zusammen, um mich in ihre Richtung zu ziehen, als mich plötzlich die Dunkelheit zu überwältigen droht und ich nichts mehr fühle.

Ich höre jedoch die Stimme meines besten Freundes, der Emmas Namen schreit und der mir dadurch die Hoffnung gibt, dass er das Mädchen, das ich mehr als alles andere auf der Welt liebe, retten wird.

An diese Hoffnung klammere ich mich, als ich den Kampf verliere und in eine tiefe Dunkelheit gezogen werde.

I need you to save meWo Geschichten leben. Entdecke jetzt