I need you to save me

Kapitel 15

Emma

Es vergehen keine zehn Minuten, bis jemand unsere Klingel betätigt und Bandit mit lautem Gebell nach unten zur Haustür stürmt.

Da meine Mom arbeiten ist, folge ich ihm mit schnellen Schritten die Treppen nach unten, um die Haustür zu öffnen. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals, als ich die Haustür geöffnet habe und in sein Gesicht sehe, das mir ein warmes Lächeln schenkt, wodurch ich mich für einen kurzen Moment wieder in seinen Augen verliere.

,,Hi", begrüßt Liam mich leicht verlegen, doch er wird von Bandit abgelenkt, der mit Schwung auf ihn zuspringt und ihn somit vor Freude beinahe umwirft. ,,Ja. Ich freue mich auch dich zu sehen, Kumpel", albert er nun mit Bandit herum, während er ihn liebevoll streichelt und dabei immer wieder von Bandit abgeschleckt wird. Die beiden  zu beobachten, lässt ein Lächeln auf meinen Lippen erscheinen, da Bandit Liam so vergöttert, obwohl er den meisten Menschen gegenüber sonst immer nur sehr misstrauisch ist. Doch Liam hatte er vom ersten Tag an ins Herz geschlossen.

,,Jetzt ist aber gut,Bandit", lacht Liam, als Bandit ihn immer wieder aufgeregt übers Gesicht schleckt. ,,Ich habe schon geduscht."

Ich kann ein Kichern nicht verhindern, doch ich befreie Liam aus seiner Situation, in dem ich einen kurzen schrillen Pfiff von mir gebe, wodurch Bandit von ihm ablässt und dennoch weiterhin freudig neben Liam mit dem Schwanz wedelt.

,, So ists gut, mein Kleiner", lobt Liam Bandit, während er ihm noch einmal liebevoll über den Kopf streichelt und sich  wieder mir zuwendet.

,,Ich hoffe, es ist okay, dass ich heute mal die Haustür benutzt habe. Der Ast und ich hatten beim letzten Mal ein paar kleine Differenzen", scherzt er, weshalb ich ein Lächeln nicht unterdrücken kann.

,, Ich hoffe, ihr könnt die Differenzen eines Tages aus dem Weg räumen", gehe ich auf seinen Scherz ein und deute mit dem Kopf nach drinnen, um ihn reinzubitten.

Er begleiten mich nach oben zu meinem Zimmer, während Bandit uns auf Schritt und Tritt folgt.

,,Ich arbeite daran", witzelt Liam, während wir mein Zimmer betreten. ,,Ich werde ein paar Kilo abspecken. Vielleicht lassen sich unsere Differenzen damit aus dem Weg schaffen."

Ich schüttle lächelnd den Kopf und mache ihm Platz, damit er eintreten kann.

,,Dann bist du aber weniger gut gepolstert, falls er dich abwirft", ziehe ich auf und schließe die Zimmertür hinter uns.

,,Stimmt. Darüber habe ich noch gar nicht nachgedacht. Aber heißt das, du findest mich fett?", fragt er mich gespielt schockiert und fast sich an seinen Bauch, bei dem ich noch aus Erinnerung weiß, dass dieser hauptsächlich aus Muskeln besteht.  Schockiert stelle ich fest, dass diese Erinnerung ein kurzes Kribbeln in meinem Körper hinterlässt.

,,Aber genug gescherzt", wechselt Liam plötzlich das Thema, während er sich vor mich stellt und dabei den Abstand einhält, den ich brauche. ,,Was ist los, Emma?"

Seine Stimme klingt nun sehr besorgt und ich atme niedergeschlagen aus, bevor ich zu den Bildern laufe und diese ansehe.

,,Ich weiß nicht wieso, aber ich habe mir heute zum ersten Mal seit langem wieder all diese Bilder angesehen und wurde dadurch in die Vergangenheit zurückgeworfen. Ich habe mich an all die schönen aber auch an all die traurigen Ereignisse erinnert. Es ist schwer für mich zu akzeptieren, dass alles nie wieder so sein wird, wie es früher einmal gewesen war", gestehe ich ihm und berühre vorsichtig ein Bild von Liam, Nick, Sarah und mir.

,,Hat das etwas mit Nick zu tun? Weil er heute morgen mit dir reden wollte?", fragt Liam mich vorsichtig und ich atme hörbar aus.

,,Nicht nur, aber der Gedanke an ihn rückt heute immer mehr in den Vordergrund. Ich weiß einfach nicht, ob ich schon bereit bin, ihn wieder in mein Leben zu lassen. Denkst du, ich sollte es tun?", frage ich ihn vorsichtig, da ich ihn eigentlich nicht in die Situation bringen wollte. Schließlich geht es hier um seinen besten Freund.