Kapitel 17 - Elijah

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Kapitel 17:

Elijah

Die restliche Autofahrt verlief ebenfalls ganz gut. Den Grenzübergang von Deutschland in die Niederlande, konnten wir auch einwandfrei passieren. Selbst die Drogenspürhunde haben nichts bei uns in den Autos gefunden. Jetzt frag ich mich wiederum, was wäre, wenn die Behörden was gefunden hätten? Zum Beispiel Drogen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass einer von uns sowas mit dabeihätte. Nicht einmal bei Mika, kann ich es mir vorstellen. Auch wenn es andere vielleicht tun würden.

Mit jedem Meter den wir hinter uns lassen, tauchen immer mehr Bäume links und rechts von uns auf. Wir biegen auf eine Landstraße ab, welche von dichten Schwarzeichen umgeben ist. Am Füße dieser Straße, befindet sich die Herberge. Ich selbst war noch nie dort, doch ich konnte es mir nicht nehmen, während der Fahrt etwas zu recherchieren. Die 4,5 von 5 Sternen schraubt meine Erwartungen nach ganz oben. Was mir schon jetzt gefällt, ist der große See, der sich um das Gelände zieht, welches mehrere Hektar groß ist. Ich hoffe, dass man darin baden kann. Weil wenn nicht, dann wüsste ich nicht, wie ich diesen Anblick aushalten würde.

Wenige Minuten später, nachdem die beiden Autos zum Stehen gekommen sind, steigen die anderen und ich aus, nehmen unser Gepäck an uns und gehen gemeinsam in Richtung der Lobby. Am Eingang befindet sich eine große, gläserne Drehtür und als ich vorsichtig hindurch gehe, erstreckt sich vor mir die große Eingangshalle. Sie ist aus einem dunklem weiß und einem hellen grau gehalten. An den Wänden hängen viele verschiedene Bilder, Blumen an den Seiten und der linke Weg führt anscheinend, laut der Aufschrift, zur Bar der Jugendherberge. „Wartet bitte hier. Ich checke mit Herr Rosenbach und Frau Hauser schnell ein", hören wir unsere Betreuer sagen, der sich mit den anderen beiden zur Rezeption begibt. Ich fühle mich schon jetzt wohl hier, auch wenn ich erst seit ein paar Minuten hier bin.

„Und? Wie findet ihr es hier?", möchte ich neugierig wissen, nachdem wir uns nacheinander in der Sitzlounge niederließen. Die Lounge befindet sich auf der linken, aber auch auf der rechten Seite, der Lobby, wobei wir uns allerdings auf der linken Seite befinden. Das Mobiliar ist in einen schlichten Grauton gehalten, was meiner Meinung nach gut zur Inneneinrichtung passt.

„Wirklich schön. Ich hoffe allerdings, dass wir den See benutzen dürfen", kommt es wünschend über Kiras Lippen, wobei sie mich die ganze Zeit über anschaut. „Nicht nur du“, stimmen Claire, Jannes und seine Freundin Lilly mit ein. Was sollte dieser Blick von eben? Es sah so aus, als würde sie sich wünschen, dass wir beide in den See gehen. Hat sie etwa irgendwas vor? Ich habe keine Ahnung. Wenn ich ihr nah bin und dabei in ihre lilafarbenen Augen schaue, dann erkenne ich dort unter anderem Lust, Begierde, Zuneigung, aber auch Anziehung. Alle vier Sachen befinden sich auf derselben Höhe. Vor, aber auch nach unserem ersten Kuss, war Kira ein eher ruhiges, zurückhaltendes Mädchen. Doch als wir uns dann wieder küssten und ich sie auch zaghaft berührte, versuchte sie, sich vorsichtig nach vorne zu tasten, um mir mehr zu geben oder sich mehr nehmen zu wollen. Was genau es ist, kann ich noch nicht so ganz beurteilen. „Das wäre wirklich toll“, antworte ich und bemerke, wie sich Mika, zusammen mit Lina von uns abwendet. Ich glaube, dass wenn Lina nicht so sehr unter dem Einfluss von ihrer besten Freundin steht, würde sie sicher mehr Zeit mit uns verbringen. Da bin ich mir sicher.

Weitere Minuten des Wartens vergehen, bis endlich Herr Reuter, zusammen mit seinen Kollegen zu uns kommt. In den Händen hält er unsere Schlüssel, in Form von elektronischen Karten, wie die, die man meistens in Hotels verwendet. „Hier sind eure Zimmerkarten", sagt er und verteilt diese an die Jugendliche. Kaum halten die andere ihre Zimmerkarte in der Hand, verschwindet einer nach dem anderen nach oben, ohne auch nur ein Wort darüber zu sagen. „Im zweiten Stock sind eure Zimmer“, ruft Herr Reuter ihnen noch hinterher. Die letzte Schlüsselkarte, die übrig bleibt, nehme ich an mich und folge den anderen. Am Ende der Lobby befinden sich die Fahrstühle, da diese aber beide wegen den anderen in Benutzung sind, bleibt mir nichts andere übrig, als die Treppe zu benutzen.

Elijah, Kira und das Geheimnis der MitbewohnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt