Kapitel 37 - Kira

8 2 0
                                    


Kapitel 37:

Kira

Der freie Tag, hat mir gutgetan. Ich konnte die Ereignisse von gestern Vormittag, ein wenig vergessen, wodurch mir einiges bewusst geworden ist. Zum Beispiel, dass das zwischen Elijah und mir, nicht nur Freundschaft sein kann. Bei jeder Berührung verfalle ich ihm immer mehr. Ich werde nie wieder ohne ihn können. So viel ist sicher. Ich bin nach dem gestrigen Vorfall zu einer Freundin gegangen. Sie ist für ein paar Tage in der Stadt und hat mir deshalb angeboten, bei ihr im Apartment zu übernachten. Ich habe es ohne zu zögern angenommen.

„Guten Morgen süße“, weckt mich Elodie liebevoll mit einem Kuss auf die Wange. Wir waren gestern Abend noch im Pool baden und haben, als wir wieder hoch auf unser Zimmer gingen, ein paar Drinks mitgenommen. Anschließend haben wir zusammen einen Film auf Netflix geschaut. Wir beide kennen uns jetzt schon seit fast zwei Jahre. Damals haben wir uns während eines Schüleraustausches in Paris kennengelernt. Schon nach den ersten Tagen merkte ich, was für eine wundervolle Person dieses Teenager Mädchen ist und freundete mich schnell mit ihr an. Diese Freundschaft besteht auch jetzt noch.

Ich strecke mich in dem großen Bett, wo wir zusammen geschlafen hatten und stehe langsam auf. „Dir auch einen guten Morgen, Elodie.“ Ich schaue in den Kleiderschrankspiegel und muss feststellen, dass ich nur meinen schwarzen Slip und den gleichzeitigen Spitzen-BH trage. Gestern Abend..., da war wieder einer dieser Momente in unserer Freundschaft, wo wir uns näherkamen. Meine Seite, welche von Elijah wiedererweckt wurde, als wir am See waren, hatte auch hier ihre Finger im Spiel und sorgte dafür, dass wir uns küssten. Uns intensiv küssten. Doch hätte ich nicht die ganze Zeit an Elijah gedacht, dann wäre ich wahrscheinlich nicht so verklemmt gewesen und hätte mehr zugelassen, als Elodie ihre Hände unter mein Oberteil schob, obwohl ich eigentlich weiß, was sie draufhat.

„Hast du gut geschlafen?“, fragt sie mich. Ich ziehe mir dabei meine Klamotten an und merke erneut, wie verdammt sexy ihr französischer Akzent doch ist. Den habe ich schon damals geliebt. „Ja, sehr. Und du?“ Ich greife nach meinem schlichten, weißen T-Shirt und ziehe es mir über. Wenn man nah genug vor mir steht und genau hinschaut, dann kann man meinen schwarzen BH darunter erkennen. „Ich auch“, antwortet sie und zieht sich frische Unterwäsche an. Ihr Körper ist ein wenig blasser, als meiner, doch damit sieht sie trotzdem unglaublich hübsch aus. Elodie ist verdammt heiß.

„Können wir dann runter gehen und frühstücken?“, möchte ich wissen, nachdem auch sie endlich mit dem anziehen fertig geworden ist. Da wir uns wahrscheinlich über einen längeren Zeitraum nicht mehr sehen können, ließ sie sich besonders viel Zeit. Damit macht sie mich ein wenig verrückt. Genauso, wie sie es damals schon tat. Elodie nickt und geht als erste aus dem Apartment, gefolgt von mir.

Unten im Essenssaal angekommen, greife ich direkt nach einen der Teller und tue mir etwas von dem Buffet auf. Die Auswahl ist groß, was es mir nicht gerade einfach macht. Doch so groß wie mein Hunger ist, so groß ist letztendlich auch mein Teller, als ich mich zu Elodie an den Tisch setze. Wir haben es uns auf der Terrasse gemütlich gemacht, da das Wetter, welches gerade echt schön ist, es uns ermöglicht. Gestern Abend hat es noch Gewittert. Da saßen wir auch noch eine Weile hier. Wir saßen einfach nur da und hörten dem Regen zu. „Bist du dir sicher, dass du schon zurück in die Herberge willst?“, fragt sie nach und klingt dabei etwas besorgt. Als ich gestern zu ihr bin, hat sie nicht sonderlich viel nachgefragt, wofür ich ihr ehrlich gesagt dankbar bin. „Bin ich“, antworte ich und halte kurz inne, um mir ein paar Haare aus dem Gesicht zu streichen. „D...Das wurde mir gestern einfach alles zu viel, weißt du?“ Meine Freundin nickt. „Kann ich verstehen. Alles gut“, versichert sie mir schnell mit einem zarten Lächeln auf den Lippen. „Aber wenn wieder etwas sein sollte, kannst du jederzeit zu mir kommen, ja? Ich bin noch bis Sonntag hier.“ Auch auf meinen Lippen bildet sich ein erfreutes und vor allem zufriedenes Lächeln. „Danke, das werde ich machen. Ich weiß das sehr zu schätzen“, sag ich und schiebe mir noch ein Stück des Pancakes in den Mund, über welches ich zuvor etwas Ahornsirup gemacht habe. „Mir auch Kira“, antwortet sie. Ich lege meine Hand auf ihren Oberschenkel und streiche leicht darüber. Auch wenn es hier draußen angenehm warm ist, bekommt sie dennoch eine zarte Gänsehaut von mir.

Elijah, Kira und das Geheimnis der MitbewohnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt