Kapitel 25 - Elijah

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Kapitel 25:

Elijah

Auch ich gehe zurück in mein Zimmer. Dort steuere ich direkt meinen Kleiderschrank an und hole mir dort eine frische Boxershorts, sowie eins meiner weißen T-Shirts und gehe anschließend ins Bad, um zu duschen. Ich bin glaube ich der einzige, der um diese Zeit noch duschen geht. Immerhin ist es schon kurz nach Mitternacht und obwohl wir noch bis um zwei Zeit hätten, sind die anderen schon alle auf ihren Zimmern. Nur weiß ich nicht, ob Mika und Lina auch schon oben sind. Nach der Begegnung vorhin im Flur, habe ich sie nicht mehr gesehen. Ich hätte mich gefreut, wenn sie sich noch zu uns gesellt hätte. Aber man kann eben niemanden zu etwas zwingen.

Zum Glück ist niemand im Bad, weswegen ich es auch nicht für nötig halte, die Kabinentür abzuschließen. Genau weil ich allein bin, nutze ich diesmal die Familiendusche, welche sich auf der linken Seite der Duschreihe befindet. Sie ist doppelt so groß und bietet dadurch auch viel mehr Platz. Ich mache die Brause etwas heißer, damit sich auch die noch so verspanntest Muskeln, in mir wieder löst. Heute sind die deutlich verspannter, als in den letzten Tagen. Das war schon lange nicht mehr so. Liegt es an der Situation gerade? Ich stelle mich wieder mit dem Rücken zur Kabinentür, stemme die Hände gegen die Wand und schließe die Augen. Zu wissen, dass nur du ganz allein im Waschraum bist, lässt einen zu 100 Prozent entspannen. Doch auf einmal meine ich zu hören, wie sich die Badezimmertür öffnet und eine Person in den Raum eintritt. Halluziniere ich? Nicht unbedingt. Schließlich ist das hier der Waschraum. Aber dann fällt mir wieder ein, dass diese nur von den Leuten benutzt werden, die auch hier auf dieser Etage ihr Zimmer haben. Nur habe ich keine Ahnung, ob hier noch andere Menschen hausen, außer uns Jugendliche.

Doch als ich meine Augen wieder öffne und aus der Kabine trete, um zu schauen, wer da ist, steht auf einmal Mika vor mir. Ich habe mit meiner Vermutung Recht gehabt, doch das sie es letztendlich ist, habe ich nicht gedacht. Ich sollte mir etwas vor meinen nackten Oberkörper halten, um ihn vor ihren Augen zu verstecken, aber ich tue es nicht. Stattdessen stelle ich mich ganz vor ihr hin. Mikas Augen mustern mich sofort und ich kann aufgrund der nicht so hellen Beleuchtung nicht ganz beurteilen, wie sehr sich ihre Wangen gerade rot färben.

„Du hast dich glaube ich in der Tür verirrt. Das hier sind die Duschen für die Männer“, erinnere ich sie und muss schmunzeln. „Lina ist gerade duschen“, lässt sie mich wissen und macht einen Schritt nach vorne. Sie trägt ihre dunkelblaue Unterwäsche, die sie anscheinend auch vorhin schon trug, nur das ich jetzt auch ihren Slip sehe. Das ist keine Halluzination mehr. Das ist Realität. „Aber wolltest du nicht vorhin schon duschen gehen?“, fällt mir wieder ein. Man merkt, dass Mika sich zwingen muss, mir in die Augen zu schauen, statt zwischen meine Beine. Verlegen beißt sie sich auf die Unterlippe. „Ist kompliziert...“, sagt sie nur und lächelt jetzt auch. „Ist es das?“, hake ich nach und mache ebenfalls einen Schritt nach vorne. Es wird warm zwischen uns beiden. „Darf ich... Darf ich bei dir mit duschen?“ Jetzt ist ihre Stimme nicht mehr als ein Flüstern. „Ja“, kann ich nur sagen und gehe zurück in die Kabine.

Jede Kabine hat ihr eigenes Licht, welches man an einem Regler, der sich an der linken Wand befindet, einstellen kann. Es dauert ein paar wenige Minuten, bis sie dann zu mir in die Familiendusche kommt. „Du bist ganz verschwitzt“, stelle ich fest und gebe der Kabinentür mit meinem Fuß einen kleinen Schubs, damit sie zugeht. Dann mache ich einen Schritt zur Seite, sodass auch sie mit unters Wasser kann. „Ich habe vorhin noch ein bisschen Sport gemacht und wollte eigentlich solange mit einer Freundin telefonieren, bis Lina fertig ist“, erklärt sie und hält kurz inne. Wir mustern uns gegenseitig. „Aber sie hat kurzfristig abgesagt und da Lina so lange zum Duschen braucht...“ „Alles gut“, antworte ich und fahre mit meinen Fingerspitzen über ihren Arm. Sie macht einen Schritt auf mich zu, dann noch einen und drängt mich somit an die kalte Duschwand. Mika fängt an mich zu küssen und als ihre Zunge beginnt mit meiner zu spielen, schmecke ich den prickelnden Sour-Cherry-Wodka, den sie anscheinend trank.

Elijah, Kira und das Geheimnis der MitbewohnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt