Kapitel 44 - Elijah

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Kapitel 44:

Elijah

„Claire hat mir gerade geschrieben, dass wir uns in einem Café treffen und dort ein Stück Kuchen essen“, erzähle ich Jannes, als ich wieder von Toilette komme. „Gute Idee“, antwortet er. Wir waren gerade noch mal in einem Schuhgeschäft, haben aber wie vermutet, nichts gefunden, was uns gefällt. „Komm Elijah, wir schauen hier noch mal rein“, sagt er und nimmt mich mit in einen Modeladen.

Anders wie gedacht, werden wir doch fündig. Auch wenn es nur Boxershorts, Socken und T-Shirts sind, haben wir doch alles ausgegeben.

„Das macht dann 65,88€, bitte“, erfahre ich von der Kassiererin. Ich lege die fehlenden 5,88€ dazu und nehme Kassenbon, sowie den eingepackten Einkauf entgegen. „Bist du alles losgeworden?“, fragt mich Jannes gleich darauf. Ich nicke und gehe mit ihm in Richtung des Cafés. Jetzt bin ich erst mal genug mit neuen Klamotten ausgestattet. Was sich wohl Kira gekauft hat? Das Mädchen geht mir wirklich nicht mehr aus dem Kopf. Habe ich mich etwa…? Kann das möglich sein? Es wäre gelogen, wenn ich behaupte, ich würde nicht mehr für sie empfinden, als nur für eine gute Freundin.

„Danke für die Einladung“, begrüße ich die drei und nehme neben Kira Platz. „Bedanke dich bei Kira. Sie hatte die Idee“, erfahre ich grinsend von Lilly. Ich schaue zu Kira rüber und lächle sie an. Sie erwidert mein Lächeln sofort und das Funkeln ihrer lilafarbenen Augen verrät mir, dass sie sich freut, mich zu sehen. „Habt ihr euer Geld ausgegeben?“, frage ich Claire und die anderen beiden. Dabei lehnt sie sich unauffällig an mich und legt ihre Hand wieder auf meinen Oberschenkel, wo sie direkt anfängt, mich mit ihren Fingerspitzen zu streicheln. Ich mag es, wenn sie das macht. „Haben wir und ihr?“ „Auch“, antworte ich knapp, da mich Kiras zarte Berührungen etwas aus der Bahn werfen. „Wir haben schonmal bestellt. Ich hoffe, dass war nicht schlimm“, sagt Claire, als die Kellnerin zu uns kommt.

Die junge Frau stellt für jeden von uns eine Tasse heiße Schokolade, sowie ein Stück Käsekuchen hin. „Lasst es euch schmecken“, wünscht sie uns und verschwindet wieder.

Ich bin immer wieder verblüfft, wie unterschiedlich ein Stück Käsekuchen schmecken kann und kratze die restlichen Krümel zusammen. Er gehört definitiv zu einen meiner Lieblingskuchen, zusammen mit gefülltem Bienenstich und Zitronenkuchen. „Sehr lecker“, gebe ich zu und trinken den letzten Schluck meiner heißen Schokolade aus. „Fand ich auch“, antwortet Kira und zeigt mir wieder ihr süßes Lächeln. Je öfter ich es mir anschaue, desto mehr verliere ich mich darin. Während des Essens hat sie nur ein paar Mal die Hand von meinem Oberschenkel genommen. Auch wenn dies nur für ein paar Sekunden geschah, war es dann doch irgendwie… quälend.

Nachdem wir noch eine Weile im Café saßen und dabei erzählten, entschieden wir uns nun dazu, langsam zurück zum Treffpunt, am Park zu gehen. „Wie fandet ihr es eigentlich in Amsterdam?“, möchte ich gerne von meinen Freunden wissen. „Es ist wirklich schön hier“, antwortet Kira. „Zuerst dachte ich mir scheiße, dass wird bestimmt total langweilig, aber ganz im Gegenteil, es war schön. Es hat mir sehr viel Spaß gemacht“, erklärt sie und lächelt mich an. „Wir fanden es auch echt schön“, stimmen Jannes und seine Freundin Lilly dem zu. „Könnt ihr euch denn vorstellen, nochmal hierherzukommen?“ Es folgt ein gemeinsames: „Ja klar“, als antwortet und ein Lachen hinterher. „Das freut mich wirklich sehr. Ich fand es auch toll. Vor allem mit euch hier zu sein.“ In diesen Tagen habe ich neue Freunde kennengelernt, welche mir jetzt schon ziemlich ans Herz gewachsen sind. Sie standen mir nah, als es mir nicht gut ging, worüber ich sehr dankbar bin. „Ganz besonders mit dir Elijah“, flüstert Kira neben mir und nimmt meine Hand beim Gehen.

Es vergeht keine halbe Stunde, bis wir wieder am Park angekommen sind. „Sind Mika und Lina auch schon da?“, versuche ich herauszufinden und steige ins Auto. „Die beiden sind noch in der Stadt. Sie wollen was essen gehen und am Abend noch ins Kino. Ich hole die beiden dann gegen 22:00 Uhr wieder ab“, erklärt Frau Hauser mir, bevor sie zu Herr Reuter in den Hyundai steigt. „Ach so“, ist das einzige, was ich antworten kann. Ich gönne es Mika von ganzen Herzen und freue mich, dass sie sowas mit ihrer besten Freundin unternimmt.

Elijah, Kira und das Geheimnis der MitbewohnerWo Geschichten leben. Entdecke jetzt