Elijah, Kira und das Geheimnis der Mitbewohner

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Kapitel 54:

Elijah

„Dann hat sich das auch erledigt. Herr Reuter, Claire hat jetzt offiziell Frau Kyle als Vormund“, erklärt Frau Hoza. Meine Cousine wird sich freuen. Ich erinnere mich wieder daran, wie sie mir mal am Telefon erzählt hat, dass ihre Eltern damit einverstanden sind, die Vormundschaft aufgrund ihrer Arbeit abzugeben, wenn man das so sagen kann. Ich freue mich für sie. Wirklich. Das hat sie verdient. Aber ein bisschen komisch finde ich es trotzdem.

„Super. Ich gehe es naher kopieren, dann können Sie das Original bei Ihnen abheften“, erklärt Herr Reuter, meiner Tante. Sie nickt lächelnd. „Haben wir irgendwas vergessen zu besprechen?“, fragt Jennifer in die Runde. Der Teamleiter schaut kurz in seinen Unterlagen nach, bevor er antwortet. „Genau. Eins noch. Herr Rosenbach wird dann ab heute Elijahs Beziehungserzieher sein. Das heißt Elijah, wenn du irgendwelche Sachen anzusprechen hast oder sonstiges, steht dir Herr Rosenbach als erstes zur Verfügung. Und auch bei Terminen oder ähnliches wird er dich dann begleiten.“ Ich schaue ihn an und dann zu meinen Bezugserzieher. „Wir dachten, dass wäre gut so. Ich hoffe, es ist in Ordnung für dich.“ Ich nicke strahlend. „Das wäre es dann von unserer Seite.“ Ich merke, wie meine Tante erleichtert ausatmet. „Gut. Wir kommen voran. Dann brauche ich zum Schluss noch eine Unterschrift von jedem, der hier Anwesenden und dann sind wir fertig.“ Sie holt einen Zettel aus ihrer Akte, nimmt einen Stift und gibt ihn mir. Damit bin ich der erste, welcher unterschreibt und reiche die beiden Sachen anschließend weiter.

Erleichterung steigt in mir auf, als die anderen ihre Sachen zusammen räumen. Es war doch gar nicht so schlimm, wie ich anfangs dachte. „Dann verabschiede ich mich erst mal und fahre zu meinem nächsten Termin“, meldet sich Frau Hoza zu Wort und verlässt als erstes den Gruppenraum. „Mr. Black, kommen sie noch kurz mit ins Büro. Wir müssen noch ein paar Unterlagen durch gehen“, bittet Herr Reuter ihn. Mein Dad nickt, erhebt sich und folgt ihm als zweites. „Elijah? Können wir kurz...?“, fragt meine Tante mich, deutet an reden zu wollen und geht mit mir daraufhin in die Küche.

„Es freut mich sehr, dass es geklappt hat“, sagt sie und drückt mich. Sie freut sich wirklich. Das merkt man sofort. „Ich wusste nicht, dass du heute ebenfalls hier sein wirst“, gebe ich zu und mache mir einen erneuten Tee. Auch wenn das Ergebnis gut ausgefallen ist, brauche ich diesen Tee trotzdem, da mein Adrenalin immer noch ganz oben ist. Jennifer lacht. „Doch, das war mir seit dem Freitag schon bewusst. Ab da habe ich alles in die Wege geleitet. Ich habe mit deinem Vater geredet, der anfangs nicht recht begeistert war, was man verstehen kann, sich dann aber dir zu Liebe kooperativ verhielt. Danach suchte ich das Gespräch mit Claires Eltern und habe anschließend ein sehr langes Telefonat mit Frau Hoza geführt, damit auch wirklich alles klappt. Das Gespräch mit ihr war wirklich anstrengend“, schildert meine Tante Ich muss schmunzeln. Sie legt eine besondere Betonung auf das Wort sehr.

„Versteht ihr euch nicht?“, will ich herauszufinden und versuche, mir meine ansteigende Neugier nicht anmerken zu lassen, was allerdings nicht so einfach ist. Sie kennt mich und weiß daher, wie Neugierig ich sein kann. „Ich kann sie nicht leiden... Wir haben zusammen studiert. Dale war Miss neunmal klug und irgendwann wurde es zu viel und als sie mir dann noch meinen Ex Freund Martin ausgespannt hat, haben wir erst mal den Kontakt abgebrochen“, erklärt sie so gut es geht. Ich merke schnell, dass sie nicht sonderlich gern über diesen Lebensabschnitt redet. Verständlich.

„D...Das… Dad tut mir leid...“, entschuldige ich mich automatisch. Schon als ich sie das erste Mal gesehen habe, kam mir diese Frau komisch vor. „Lass es uns positiv sehen“, sagt sie und hält kurz inne. „Ich stehe über ihr. Das reicht mir schon.“ Wir beide müssen lachen. „Wie geht es dir denn Elijah? Freust du dich?“ Ich nehme einen Schluck von meinem Tee, bevor ich antworte, welcher eben fertig wurde.