Your sword and my Dragons

11 Kralle

„Also gut lasst uns über das Geschäftliche Sprechen." Nicht mal eine Stunde später saßen Leris und Calen bei mir im Arbeitszimmer. Ein großer Raum mit Regalen auf der einen Seite und Bildern von unzähligen Drachen auf der anderen Seite. Der große Schreibtisch war so gut wie leer bis auf ein paar Stifte und Papier zum Schreiben. „Welcher Drache darf es den sein?" abwartend lehnte ich mich in meinem Stuhl zurück.

Leris sah noch etwas unschlüssig über die Drachenbilder während Calen die Regale mit den vielen Büchern zur Drachenkunde bestaunte. „Wir brauchen einen Drachen der uns beide Tragen kann und das über eine weite Strecke." Sagte Leris schließlich und richtete sich in ihrem Stuhl auf. „Ein Saren soll es also sein. Unsere Drachen gehören zu den besten des Landes. Nirgendwo anders findet man einen Saren der von Beshki bis ganz nach Sysall fliegen kann ohne eine Pause einlegen zu müssen." Erzählte ich stolz und hob eine Holztafel mit den Preisen auf den Tisch. Calen stand direkt der Mund offen während Leris es ziemlich gefasst aufnahm. 

Laufdrache: 10.000 -30.000 Jewl

Flugdrache (Saren): 35.000 – 50.000 Jewl

Kampfdrache (Kalish): ab 50.000 Jewl

Bodendrache (Gubunn): ab 50.000 Jewl

Pappels (nur in Gruppe von 5): ab 60.000 Jewl

Hirschdrache: ab 60.000 Jewl

„Bei uns gibt's nichts für Lau! Ich akzeptiere nur Barzahlung. Keine Checks! Keine Wertpapiere oder Juwelen!" sagte ich ernst und musterte die beiden skeptisch. „Könnt ihr überhaupt bezahlen?" ich nahm die Tafel wieder vom Tisch. „Gibt es keine kleineren Drachen die weniger Kosten?" versuchte Calen noch einen Ausweg zu finden während er fahrig mit den Händen durch die Luft fuchtelte. „Nicht auf meinem Hof." Erwiderte ich ungerührt. 

„Kann man da wirklich nichts machen?" hilfesuchend suchte Leris meinen Blick. Ich schüttelte den Kopf. „Drachen sind Teuer. Ich tue euch schon einen Gefallen in dem ich eure Lage berücksichtige und euch nichts für die Kräuter berechne. Auf dem Markt bringen die ein kleines Vermögen. Pro Blatt!" entgegnete ich worauf Calen aufsprang. „Ich wollte diese Karte zwar nicht nutzen aber du lässt mir keine andere Wahl!" eingebildet strich er sich das Haar zurück und baute sich vor meinem Schreibtisch auf.

„Ich bin Onugan Calen Samitas von Jurka, erster Prinz aus dem Königreich Fellemen. Als der zukünftige König befehle ich dir uns einen Drachen auszuhändigen!" erhaben lies er seinen Befehl verlauten in der puren Selbstsicherheit das niemand diesem Trumpf etwas entgegen zu setzten hatte... 

„Kein Geld kein Drache!" ungerührt antwortete ich auf seinen Befehl. Sprachlos fiel er in seinen Stuhl zurück. Fassungslos das ich ihm nicht gehorchte. „Drachenhöfe unterstehen keiner Fahne. Drachentrainer tragen keinen Rang oder Adelstitel. König wie auch der Adel haben hier nichts zu melden. Es zählt einzig und allein mein Wort!" ich lehnte mich in meinem Stuhl vor. „Und im Übrigen wusste ich bereits das du ein Prinz bist. Leris redet im Schlaf." Erstaunt schreckte Calen wieder auf. Während Leris kurz verblüfft schien, aber sich schnell wieder fasste.

„Und du hast nichts gesagt?" perplex blinzelte Calen als versuchte er aus einem Traum zu erwachen. „Wie gesagt. Ist mir scheißegal!" erwiderte ich schlicht. „Wie sieht es mit Jungdrachen aus?" fragte Leris überlegend worauf Calen erfreut die Hände zusammenschlug. „Ja Jungdrachen! Das ist brillant." Voller Euphorie setzte er sich wieder. „Jungdrachen starten bei 20.000 Jewl da sie noch unreif sind. Die Wahrscheinlichkeit das sie zurückgebracht werden, weil der Käufer nicht mit ihnen umgehen kann ist deutlich höher als bei den erwachsenen und vollausgebildeten Drachen." Schlagartig machte ich Calens Hoffnung zu nichte. 

„Das stellt uns vor ein großes Problem." Erkannte Leris und zog nachdenklich die Stirn kraus. „Wohin wollt ihr eigentlich?" „Nach Süden zum Herzogtum Mellebeth." Antwortete Leris direkt was mich eine Augenbraue heben ließ. „Mellebeth?" ich stand auf und holte eine Karte aus dem Regal die ich auf dem Tisch ausbreitete. „Fellemen liegt hier." Ich zeigte auf einen Punkt weiter Westlich. „Der Drachenhof liegt hier." Ich fuhr über die Karte nach Osten dort wo der Kontinent auf das Meer traf. „Und Mellebeth..." ich fuhr mit dem Finger weit über die Karte tief in den Süden wo die Brecher Gebirge begannen. „Hier." Aufmerksam folgten die beiden meiner Führung über die Karte. „Selbst mit einem gut ausgeruhten Saren bräuchte man ganze zwei Wochen bis nach Mellebeth. Von Fellemen aus sind es sogar fast Vier Wochen." Ich blickte von der Karte auf.

„Wie wollt ihr zwei ohne richtige Ausrüstung, Schutz oder gar einen Drachen bitte dahin gelangen?" skeptisch verschränkte ich die Arme vor der Brust. „Wir haben Schmuck den wir zu Geld machen können." Überlegte Leris worauf Calen erschrocken aufsah. „Aber das sind wertvolle Erbstücke der Königsfamilie!" „Verzeiht meine Ausdrucksweise, Herr, aber ich denke in diesem Fall ist euer Überleben wichtiger als ein paar funkelnde Steine." Entgegnete Leris vehement was Calen erstaunt verstummen ließ. Schmunzelnd rollte ich die Karte wieder zusammen. „Ich kann euch in die Stadt bringen. Wenn ihr dann Geld habt sehen wir ja ob es für einen Drachen reicht oder nicht." 

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Meine Finger glitten über die kalte Mauer. Stufe für Stufe erklomm ich den Turm bis in die Spitze. Kalt pfiff der Wind durch die schmalen Fenster. Es roch bereits seit den frühen Morgenstunden nach Regen. In dem runden Raum befand sich nur ein Steinsockel in der Mitte. Ein goldener Ring war in den Stein eingelassen in dessen Mitte ein großer funkelnder Stein saß. Orange wie die Morgendämmerung tanzte sein Licht über die Kargen Turmwände. Ich legte meine Hände auf den Goldenen Ring und Runen glühten auf dem Metall auf. Der Stein vibrierte und verband sich mit den anderen Funksteinen die über das Land des Drachenhofes verteilt waren.

„Talrah hier. Braucht noch jemand etwas? Ich geh in die Stadt." Ich nahm die Hände von dem Ring und zückte einen Schreibblock wissend das immer etwas fehlte. „Wir brauchen geruntes Holz. Der Zaun an der hinteren Weide muss erneuert werden. Zwei Block sollten genügen." Meldete sich Demka als erster. „Schleifsteine, Krallenwurz, Feng-fette, Räucher spinndel, Zuwa Felle ein Block, Turzell Käfer... ich denke damit sollten wir gut auskommen. Die Übliche Menge, bitte." Bat Sonore die als einzig ihre Bestellung als Bitte formulierte. Routiniert schrieb ich alles nieder und wie immer war es viel. Wenn jemand fragte wo das ganze Geld hinfloss... in den Hof! Wo auch sonst?! 

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