34 Klinge

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Ein Schrei riss mich aus meinem Schlaf. Kaum schlug ich die Augen auf wurde ich aus dem Bett gestoßen. Hart schlug ich gegen die Wand bevor ich reagieren konnte. Ächzend schob ich mich an der Wand hoch. Auf dem Bett kniete Faratos. Gekrümmt krallte er sich in die Bettlaken. Rauch stieg aus seinem Mund. Schwarze Schuppen überzogen seine Arme. Er atmete schwer.

Schnaufend schrie er auf und zerriss dabei das Laken. Die schwarzen Schuppen überzogen seinen ganzen Körper. Flügel brachen aus seinem Rücken. Blut spritzte auf die Laken, die Lampen auf den Nachtischen wurden zu Boden geworfen. Faratos wuchs. Seine Glieder wurden zu Klauen mit scharfen Krallen. Brüllend riss er den Kopf hoch. Seine sonst so freundlichen braunen Augen färbten sich tief Schwarz mit glühenden Grünen Schlitzpupillen so hauchdünn wie Papier.

„Faratos kämpf dagegen an!" schrie ich alarmiert, aber es war zu spät. Faratos riss seine Flügel hoch und mit einem kraftvollen Flügelschlag brach er durch das Dach ins Freie. „Faratos!" ich ballte die Fäuste. Putz rieselte von der Decke. Gebrochene Bretter landeten auf dem Bett. Kurzerhand riss ich das Fenster auf und sprang. Schwarz wallten die Schuppen über meinen Körper. Flügel und Schweif wuchsen mir und ich schoss hoch in den Himmel. Knurrend sah ich zu Faratos mit Blutrot glühenden Augen.

„Talrah!" Tafren und Dello rannten aus dem Haus gefolgt von Memissa, Calen und Leris. Faratos begann derweil Feuer auf die Weiden zu spucken. Sein Kalish, Menius, folgte ihm in den Kampf. „Memissa zieh eine Barriere auf. Tafren, Dello ihr wisst was zu tun ist. Und ich kümmere mich um Faratos!" gab ich Anweisung und flog direkt auf Faratos zu. Ich brüllte und Koka erschien an meiner Seite. „Schnapp ihn dir!" knurrend verstand Koka und hielt auf Menius zu. Brüllend flog er direkt auf den großen Drachen zu und rammte ihn vom Himmel. Mit aller Kraft drückte er Menius auf die Erde. Lapu und Tull kamen ihm zur Hilfe um Menius davon abzuhalten weiter zu wüten.

Ich beschleunigte und rammte Faratos vom Himmel. Mit aller Kraft schmetterte ich ihn zu Boden. Wie ein Pflug fuhr ich mit ihm durch die Erde. Mit einem letzten Schlag schmetterte ich ihn tief in die Erde. Der Boden brach auf, Dreck und Steine wurden in die Luft geschleudert. Alles war verstummt. Leicht außer Atem stand ich über dem Loch in dem Faratos verschwunden war.

Ein scharfer Wind fuhr mir durchs Haar. In der Tiefe blitzte es kurz bevor Faratos empor schoss. „Eure Kraft wird nicht reichen um uns Drachentrainer zu besiegen!" brüllend riss er die Hände hoch über seinen Kopf. „Besk!" fluchte ich wissend was er vor hatte. Ein kleiner Wirbelsturm bildete sich zwischen seinen Händen. Er griff zu und sein Reißzahnschwert manifestierte sich im selben Moment in seinen Krallen.

Mit Gezogenem Schwert stürmte er auf mich zu. Knapp wich ich aus und er schlug auf der Erde auf. Der Boden erzitterte und die Schockwelle formte einen gewaltigen Krater. Mit einem Windstoß verwehte ich den Staub, aber Faratos war weg. Ich atmete tief durch und schloss die Augen. Meine Ohren zuckten. Eine scharfe Windklinge schnitt mich an der Wange. Leichtfüßig wich ich weiteren aus. Mit leichten Sprüngen, eine kleine Drehung und ich ließ mich zu Boden fallen. Ich öffnete meine Augen und sah wie der Flammende Atem von Faratos über mich hinweg zog.

Mit einem Satz stand ich wieder auf den Beinen und Faratos stürmte Brüllend auf mich zu. Ich riss die Arme hoch zum Blocken. Krachend brachen meine Schuppen. Ich brüllte voller schmerz auf. Die Schockwelle seiner Kraft wallte wummernd über uns hinweg. Heiß rann das Blut über meinen Arm und Schulter wo Faratos Klinge bis auf meinen Knochen in mein Fleisch geschnitten hatte. Entschlossen ballte ich die Faust und packte mit meiner freien Hand die Klinge. Knackend rammte ich meine Krallen in die grüne Klinge damit Faratos das Schwert nicht schwingen konnte.

Knurrend fletschte er die Zähne. Seine Brust glühte hell auf als er die Flammen für einen weiteren Feuerstoß sammelte. Ich holte tief Luft. „NOTARIUS LEBT!" Das Echo meiner Stimme wummerte über das Land. Vögel schreckten auf. Pflanzen neigten sich gen Boden. Die Glühende Brust erlosch. Faratos blinzelte heftig. Das Schwarz seiner Augen wandelte sich zu einem tiefen Orange. „Talrah?" verwirrt erblickte er mich bevor er entsetzt auf meinen Arm sah wo noch immer sein Schwert steckte. „Was bin ich froh das du dir mit mir das Abend-Mal machen lassen hast." Schnaufend löste ich meine Hand aus der Klinge.

Mit einem Ruck riss ich meinen Arm von der Klinge und löste sie aus meiner Schulter. Ich schrie auf und ging in die Knie. Meine Sicht flimmerte während eine heiße Flut über meinen Arm und Schulter floss. „Talrah!" erschrocken fing Faratos mich auf als ich drohte zu fallen. „Du hättest deinen Arm verlieren können!" aufgebracht bebte seine Stimme. Er hob die Hand über meine Wunde. Grünes Licht schlang sich um meinen Arm und Schulter, die Wunden begannen sich zu schließen. „Lieber verliere ich einen Arm als einen Freund." Ächzte ich und atmete auf als der Schmerz nachließ.

„Talrah, Faratos ein Glück seid ihr noch in einem Stück." Außer Atem stützte sich Memissa auf die Knie. „Gerade so..." schmunzelte ich was Faratos kein Stück Witzig fand. „Das Faratos mal in eine Traumtrance fällt hatten wir aber schon eine ganze Weile nicht. Nur gut das du hier bist Talrah." Tafren und Dello traten zu uns. „Wir haben gestern darüber gesprochen das war vermutlich der Auslöser. Ich werde beim Aufräumen natürlich mithelfen." Sagte ich entschuldigend und sah hinter uns auf die Brennende Weide.

Lapu flog über uns hinweg und spuckte Wasser auf die Flammen. Zischend stieg der Rauch auf und das Feuer erlosch. Das Licht der Flammen wich den ersten Strahlen der Morgensonne. Die Rauchsäulen warfen lange Schatten auf die Verkohlte Erde wo noch kleine Glutnester glimmten. Es roch nach Asche und verbrannter Erde. Schnell wandte ich meinen Blick davon ab. Wie ich das Gefühl hasste von diesen Albträumen beherrscht zu werden!

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Your sword and my DragonsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt