39 Kralle

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Es kam mir wie ein Déjà-vu vor als Calens Schnarchen einsetzte. „Wie kann er jetzt schon schlafen? Wir sind noch nicht mal eine Stunde unterwegs!" verwundert sah ich zurück wo Calen tief im Sattel saß mit offenem Mund aus dem das Schnarchen seiner Kehle entrann. „Ihr wart sehr laut da hat der Prinz kein Auge zu getan. Gab es etwa etwas zu feiern?" fragend sah Leris mich an und hob dabei den Kopf von Calen an so das sein Mund sich schloss und das Schnarchen verstummte. „Regentage sind da um zu trinken. Das ist alles." Lächelte ich und richtete mich wieder nach vorn.

„Mir war nicht bewusst das Drachentrainer solche Trinker sind." Ich lachte.
„Wer könnte zu einem Bierech schon nein sagen?"
„Ich würde ablehnen. Schließlich muss ich bei klarem Verstand bleiben um den Prinzen beschützen zu können."
„In dem Punkt unterscheiden wir uns. Drachentrainer trinken für ihr Leben gern und am liebsten in großer Gruppe. Stärkt die Gemeinschaft." Überlegend schwieg sie.
„Wolltest du deshalb von mir das ich dir einen ausgebe um unsere Gemeinschaft zu stärken?"
„Vielleicht." Es war einfach zu verlockend sie zu veralbern so leichtgläubig wie sie war.

„Und dass trotz deiner Beziehung mit Faratos?" verwirrt sah ich über die Schulter zurück. „Welche Beziehung?" verwirrt sah sie zurück. „Du und Faratos ihr seid doch... ein Paar. Ihr habt doch in einem Zimmer geschlafen." Ihre Wangen liefen leicht rot an. „Ich habe bei Faratos im Zimmer geschlafen wegen meiner Traumtrance. Als Oberster Drachentrainer ist er für den Schutz des Horts verantwortlich da darf ich natürlich nicht einfach alleine bleiben." Erklärte ich ihr verständnislos. „Faratos ist nicht mein Partner, ich habe keinen. Wie kommst du auf solche Ideen?" Verlegen wandte sie den Blick ab. „Naja... ich habe noch nie gesehen das ein Mann und eine Frau nur Freunde sein können... Im Adel sind solche Körperlichen Beziehungen durchaus üblich..." zum ende hin wurde sie leiser. „Dein Kopf ist also voller rosa Zuckerwatte. Das erklärt einiges." Schlussfolgerte ich worauf sie überrascht aufsah.

„Rosa Zuckerwatte?" ich grinste neckend bei ihrem irritierten Blick. „Mit anderen Worten du bist eine absolute Romantikerin. Du siehst überall turtelnde Pärchen wie aus Romanen. Ich wette du liebst die Bücher von dieser adeligen Schriftstellerin die nur solche Romantischen Romane schreibt. Fiol Drathell." Ertappt schwieg sie. „Voll ins Schwarze!" Triumphierend richtete ich mich wieder nach vorn. „Und woher kennst du Fiol Drathells Bücher?" versuchte sie zu kontern. „Es ist nützlich die Vorlieben der Kundschaft zu kennen um einen guten Preis zu erzielen. Es gehört zu meinem Beruf mit dem Adel zu handeln, schon vergessen?" konterte ich darauf was sie verstummen ließ. Sieg für mich! 

~~~

„Calen wach auf!" ruckartig saß Calen aufrecht als ich ihn anstieß. „Werden wir angegriffen?" verwirrt und plötzlich hellwach sah er sich ängstlich um. „Nein. Wir landen." Die Wolken um uns herum lösten sich auf. Das Nordgebirge tauchte vor uns auf mit der hell erleuchteten Stadt am Fuße. „Wieso landen wir?" „Wir machen einen Zwischenstopp in Krosell. Hatte ich das nicht erwähnt?" verwundert sah ich zu den beiden zurück. „Nein hast du nicht. Ich dachte wir gehen gleich zur Passage!" meckerte er verständnislos. „Wie stellst du dir das vor ohne Warme Winterkluft? Mir würde es ja nichts ausmachen, aber ihr beide würdet euch Frostbeulen holen. Das Nordgebirge ist mit Schnee und Eis bedeckt. Das Ganze Jahr! Das hatte ich euch doch erzählt." Leris nickte. „Ja dieses Detail hattest du erzählt." Bestätigte sie hilfsbereit.

„Faratos hatte keine Winterkluft zu verleihen also müssen wir in Krosell welche besorgen. Die Läden haben schon zu also übernachten wir in einer der Herbergen." Koka ging in den Sinkflug über und landete außerhalb der Stadt. Im Schatten der Bäume schulterte ich meine Tasche und Leris die ihre.

„Versteckt euch im Wald. Ich werde euch Morgenfrüh rufen." Sprach ich noch zu den dreien bevor sie davon flogen. „Überlasst mir das reden in der Stadt. Wir wollen ja nicht, dass jemand eure Adelige Abstammung bemerkt." Riet ich den beiden als wir aus dem Schatten der Bäume auf die Straße traten. Leris nickte verstehend während Calen nur widerwillig schwieg. 

Your sword and my DragonsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt