Es sind knapp drei Tage vergangen, seitdem ich mit den Jungs den Abend im Restaurant verbracht habe. Seitdem ist es wieder etwas ruhiger geworden und mein Tagesablauf um einiges leerer. Somit verbrachte ich meinen Tag also am meisten damit Ideen in mein Song-Buch zu schreiben, zu essen und Kleinigkeiten aufzunehmen. Außerdem übte ich ein wenig mit meiner Geige und telefonierte viel mit Keno, es gab einfach zu viel zu erzählen.
Doch genau in dem Moment, in dem ich mal nicht erreichbar bin und duschen gehen möchte, klingelt mein Handy. Ernsthaft, ich bin gerade im Begriff in meine Dusche zu steigen, als ich den Klingelton höre. Schnell nehme ich mir ein Handtuch, binde es mir um, greife nach meinem Handy, was am Waschbecken liegt und gehe ins Wohnzimmer, wo ich mich auf die Couch setzte und den Anruf annehme. Leider war es natürlich ein Video Anruf, weshalb ich so gut es geht versuche nicht zu zeigen, dass ich nur im Handtuch bin.
Dazu kommt, dass ich nicht darauf geachtet habe, wer angerufen hat und somit erst beim zweiten hinschauen sehe, dass als Anrufer 'Joel' angezeigt wird. Na toll, besser kann ja nicht werden. Das Bild von Joel lädt einen Moment, bis dass ich auf der anderen Seite nicht nur den blonden Sänger sehe. Neben ihm und hinter ihm drängen sich auch die fünf anderen Jungs ins Bild und begrüßen mich fröhlich, als ich den Anruf annehme. „Hey. Was verschafft mir die Ehre, einen Anruf zu bekommen?", frage ich belustigt.
Sofort drängt sich Joonas weiter ins Bild. „Die Frage, wieso Hokka deine Nummer hat, aber kein anderer!", mischt er sich ein, bevor Joel etwas, sagen kann. Der Blick des Sängers dreht sich zu dem Lockenkopf und sieht diesen entsetz an. „Der Grund ist, dass Joel sich selbst bei mir eingespeichert hat und mir dann den Standort vom Restaurant geschickt hat, was er nicht hätte tun müssen.", erkläre ich trocken, woraufhin Joels entsetzter Blick mir gilt. „Hallo? Was ist mit der Privatsphäre eines Chats?!", fragt er, als er seine Stimme wiederfindet. „Dasselbe kann ich dich fragen. Was ist mit der Privatsphäre eines Handys. Ich habe dir nicht mein Passwort gegeben.", kontere ich, doch auch er findet ein Gegenargument: „Was kann ich denn dafür, wenn du seit sechs Jahren dasselbe Passwort hast.".
Mit seinem Satz legen sich die geschockten Gesichtsausdrücke auf die der fünf anderen Jungs. „Wie hast du dir denn das gemerkt?", fragt Niko erstaunt. „Ich frage mich eher, wieso er ihr Passwort 2016 kannte.", bemerkt Aleksi.
Joel wagt es nicht auch nur einen Blick zu seinen Freunden zu wenden und starrt nur auf den Bildschirm. „Wie wäre es, wenn wir zum eigentlichen Grund des Anrufs kommen?", versucht er den Fragen aus dem Weg zu gehen und wechselt das Thema. Einerseits muss ich mir ein Lachen verkneifen, weil Joel in dem Moment extrem überfordert aussieht, andererseits bin ich auch überrascht, dass er das Ganze nicht ausführt und sich regelrecht dagegen wehrt, auch wenn er es nur in Form eines Themenwechsels tut.
Da es hierbei auch irgendwie um mich geht, helfe ich ihm auf ein anderes Thema zu kommen. „Jap das würde ich auch gerne Wissen. Jungs?", auf meine Ansprache drehen sich die Jungs zum Bildschirm und warten, dass einer von ihnen beginnt zu sprechen. Nach ein paar Augenblicken der Stille, ergreift Niko das Wort. „Wir haben gesehen, dass du auf Insta ein paar Vocals und Gitarren-Lines in deiner Story gepostet hast. Das ist ein neues Projekt oder?", fragt er und wartet auf eine Antwort. Ich nicke zustimmend: „Ja das habe ich gestern angefangen." - „Okay, wie wäre es die in einem richtigen Studio aufzunehmen und uns ein bisschen Teil davon haben zu lassen? Wir haben gerade eh nichts zu tun und sitzen nur im Studio. Wenn du also Zeit und Lust hast, komm vorbei.".
Sofort legt sich ein riesiges Lächeln auf meine Lippen. Der Vorschlag kam jetzt wirklich überraschend für mich und das letzte Mal, dass ich in einem Studio war, ist eine Weile her. „Klar gerne. Danke für das Angebot.", bedanke ich mich ein wenig überrumpelt. „Kein Problem. Dann schicke ich dir die Adresse und dann kommst du?", schlägt Joel vor, woraufhin ich nicke und dann doch zögere. „Zuerst muss ich hier noch etwas erledigen, ich schreibe euch, wenn ich losfahre.", sage ich und schon kommt mir die nächste Frage, „Kann ich meine Geige mitbringen?" – „Klar wieso nicht. Aber denk gar nicht dran hierher zu fahren. Nimm dir ein Taxi, dieses Mal gibt es keine Tarja, die dir dein Auto am nächsten Tag bringen kann.", bemerkt Niko, woraufhin sich ein Lachen in unser Gespräch mischt. „Okay. Dann schreibe ich euch, wenn ich im Taxi sitze.", korrigiere ich meine Aussage.
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Died enough for You [Joel Hokka FF] (German)
Fanfiction»Du verstehst es nicht Niko. Ich habe es mir geschworen. Ich habe mir geschworen ihn zu hassen.« Nur ein Augenblick, eine Entscheidung, ein Fehler, kann die Welt eines Einzigen verändern. Ins Glück oder ins Unglück stürzen. Eine Welt, die scheint a...